„Schöpf-Kelle“ in Gefahr

17. April 2020 | Politik | 3 Kommentare

Die Stadtverwaltung hat vor,  die Förderungen soziokultureller Projekten und Einrichtungen für dieses Jahr teilweise einzustellen. Betroffen wäre davon auch das Familienzentrum „Schöpf-Kelle“ Halle in der Hanoier-Straße in der Silberhöhe. Die Einrichtung ist seit vielen Jahren zentraler Anlaufpunkt in der Silberhöhe. Sie unterhält eine Begegnungsstätte für generationsübergreifende Arbeit, einen Hort, einen Jugendfreizeitbereich und den Silberhöhe-Mittagstisch. Ca. 130 Veranstaltungen für etwa 1300 Besucher werden monatlich durchgeführt. Im Hort können 120 Kinder betreut werden. Der Mittagstisch bereitet dienstags und donnerstags 60 Mahlzeiten zu.

Infolge des Sparvorhabens der Stadt Halle bekäme die „Schöpf-Kelle“  in diesem Jahr  nur noch 30.000 € Fördermittel auf der Grundlage des für 2019 vorgesehenen Budgets. Nach der Beschlusslage zum Haushalt 2020 wären aber die benötigten Fördermittel  von ca. 99.000 € (2019) auf ca. 108.000 € (2020) anzuheben. Somit hat die Einrichtung für dieses Jahr und nach jetzigem Stand weniger als 1/3 der benötigten Fördermittel zur Verfügung.

„Es ist unverantwortlich, Einrichtungen in diesem Maße Mittel zu streichen und sie damit vor vollendete Tatsachen zu stellen. Die Schöpfkelle bildet mit vielen anderen Einrichtungen der Stadt ein wichtiges Netz für die Integration von Menschen verschiedener Generationen. Sie ist für die soziale Teilhabe auf der Silberhöhe unerlässlich“,  empört sich  Paul Hoyer, Ortsvereinsvorsitzender der SPD Halle-Süd.

Und Johannes Krause, SPD-Stadtrat für Halles Süden mahnt: „Die Schöpfkelle bietet ein hervorragendes Kultur- und Bildungsangebot an, das für die Sozialarbeit vor Ort unerlässlich ist. Gerade mit Blick auf die Benachteiligung der Silberhöhe, als strukturell schwaches Viertel in Halle, muss eine Finanzierung des Trägers gewährleistet werden und darf nicht einfach aufgegeben werden. Die Verwaltung sollte im Blick haben, dass die derzeitige Situation die soziale Schieflage der Stadt noch verschärfen kann. Träger der sozialen Arbeit müssen gesichert werden. Das betrifft nicht nur die Schöpfkelle, sondern auch Einrichtungen der Caritas oder Vereine für aktiven Seniorensport“. 

 


 




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