Maskenpflicht in Halle – Neuinfektionen, Übergriff und Semesterbeginn

23. Oktober 2020 | Natur & Gesundheit, Politik | Keine Kommentare

 

Für den heutigen Freitag vermeldet die Stadt Halle (Saale) erneut 23 Neuinfektionen mit dem Corona-Virus. Damit steigt die Zahl der aktuell Infizierten auf nunmehr 195. Die Gesamtzahl beläuft sich seit Beginn der Pandemie hingegen auf 728 Personen, von denen derzeit 519 als wieder geheilt gelten. Dennoch werden auch weiterhin 8 Personen im Krankenhaus behandelt, 2 davon auf der Intensivstation.

Durch diese Neuinfektionen ist die 7-Tage-Inzidenz der Stadt inzwischen auf 47,40 gestiegen. Seit gestern gilt deshalb eine verbindliche Maskenpflicht im gesamten Innenstadtbereich. Bei Nichtbefolgen droht ein Bußgeld.

Nach Angaben des Ordnungsamtes wurden allein am gestrigen Tag insgesamt knapp 2500 Kontrollen der Maskenpflicht in der Altstadt durchgeführt. Nach ersten Eindrücken scheinen sich dabei gut 90 % aller Personen an die neuen Regelungen zu halten.

Dennoch gab es auch einen gewalttätigen Zwischenfall, als ein Fahrgast um kurz nach Mitternacht vom Bahnfahrer auf die Pflicht, eine Maske zu tragen, angesprochen wurde. Gegen den Angreifer, der noch vor Ort gestellt wurde, hat die HAVAG nun Anzeige erstattet.

Zum Infektionsgeschehen informierte der Oberbürgermeister heute auf einer Pressekonferenz, dass auch weiterhin der Großteil der Infektionen aus privaten Kontakten zu bereits Infizierten resultierten. Weiterhin seien demnach vor allem junge Leute betroffen, wodurch zahlreiche Kitas und Schulklassen im Moment unter Quarantäne stünden. Dennoch seien auch einzelne Fälle auf Personen zurückzuführen, die speziell zum Feiern in andere Bundesländer gereist seien.

Weiterhin richtete sich der Oberbürgermeister direkt an alle diejenigen, die noch immer das Tragen einer Maske verweigern. Er erklärte, dass alle Entscheidungen einstimmig vom sogenannten Pandemie-Stab der Stadt getroffen würden und appellierte, jeder möge einmal darüber nachdenken, wie eingeschränkt er oder sie in ihrem Leben durch die neuen Verordnungen wirklich sei.

„Wer Motorrad fährt, trägt ja auch einen Helm, ohne viel darüber zu diskutieren, weil er sich eben schützen will! Der Eingriff ins alltägliche Leben zum Schutz anderer ist nur minimal!“, so Wiegand.

Des Weiteren steht in der nächsten Woche der Semesterstart an der Martin-Luther-Universität an. In diesem Jahr begrüßt die Universität knapp 4300 neue Studierende, die es in der nächsten Woche offiziell zu begrüßen gilt. Wie genau diese Begrüßung jedoch angesichts der aktuellen Lage aussehen kann und welche Maßnahmen eventuell noch zu treffen sind, soll noch zwischen Stadt und Universität besprochen werden. Eine finale Entscheidung wird daher erst am nächsten Montag erwartet.

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