Gedenkveranstaltung aus Anlass des 75. Jahrestages der Hinrichtung dreier katholischer Priester im Zuchthaus „Roter Ochse“

12. November 2019 | Politik | Keine Kommentare

Am Mittwoch, dem 13. November 2019, um 16:00 Uhr, wird im ehemaligen Hinrichtungsraum in der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) der Ermordung dreier Priester und acht weiterer von der Wehrmachtjustiz zum Tode verurteilter Männer gedacht.
Unter den 549 im Zuchthaus Halle während des Zweiten Weltkrieges hingerichteten Menschen befinden sich drei Priester, die das Reichskriegsgericht – der oberste Gerichtshof der Wehrmacht – zum Tode verurteilt hatte. Ihnen war vorgeworfen worden, ausländische Radiosender abgehört und die Nachrichten im Rahmen der Seelsorge an Wehrmachtsoldaten und Kriegsgefangene weitergegeben zu haben. Die Verfahren gegen die Priester gehörten zu einem umfangreichen Komplex, der mehr als 40 Angeklagte aus dem Umfeld des Stettiner Domes betraf.

Weil zahlreiche Geständnisse nur unter der Folter der Gestapo zustande gekommen waren, weigerte sich der zuständige Senatspräsident des Gerichts, Werner Lueben, die von der NS-Führung geforderten Todesurteile zu verhängen und nahm sich am 28. Juli 1944 das Leben. Er ist auf dem Südfriedhof in Halle bestattet.
Gast der Veranstaltung, die gemeinsam mit dem Elisabeth-Gymnasium Halle und der Dr.-Carl-Lampert-Gemeinde Halle durchgeführt wird, ist auch die Tochter des Richters, Frau Irmgard Sinner aus Lübeck.
Im Anschluss an die Veranstaltung geben Schülerinnen und Schüler Auskunft über die Ergebnisse einer Projektwoche, innerhalb derer sie sich mit dem Wirken des österreichischen Provikars Dr. Carl Lampert beschäftigt haben. Dazu gehören eine Filmproduktion, ein Radiofeature und andere Formen der Reflexion.


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