Demonstrieren, wo es keiner bemerkt: Halle gegen Rechts postiert sich vor rechter T-Shirt-Druckerei

15. August 2020 | Politik | Ein Kommentar

Der altbekannte Hetzer, Corona-Spinner und Rechtsextremist ist einmal wieder in das Visier von „Halle Gegen Rechts“ geraten. Spielen sich sonst derartige Konfrontationen mit dem Streitgegenständlichen gewöhnlicherweise vor einem größeren Publikum ab, beispielsweise auf dem Markt, hat „Halle gegen Rechts“ nebst ihrem Seniorenarm, „Omas gegen Rechts“ sich jetzt entschieden, die Öffentlichkeit aus dem Spiel zu lassen. Zu Zeiten von Corona sicher kein schlechter Gedanke. Ort und Zeit waren klug gewählt: Vor der Reideburger Str. 44, wo der unaussprechliche Gottseibeiuns seine Hetz-T-Shirts in einem Schuppen fertigt. Ein-zwei Wohnhäuser, sonst überwiegend elendes Gewerbegebiet von suizidaler Ästhetik, versprengte Lagerhallen, Nicht-Architektur in einer Gegend, die Nicht- Landschaft sein will. Weit außerhalb der Baumarktzone, da, wo die Stadt schon weit weg ist und die Straße im Niemandsland zwischen Industriebrachen, ehemaligen DDR-Verwaltungsschuppen und Karosseriebuden  versickert.  An Wochentagen kommen natürlich immer mal wieder Menschen vorbei, die das Vergnügen haben, in dieser Wüste  arbeiten zu müssen – aber heute, am Samstagnachmittag, besteht diese Gefahr nicht. So bleibt es bei dem auserlesenen Publikum: die Besatzung mehrerer Polizei-Wannen, Halle-TV, wenig Online-Presse. Und die Demonstranten natürlich selbst.

(Näheres zu der Demonstration und dem dazu gehörigen Aufruf, hier)

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