Orkan Friederike wütet über Halle – Schäden durch umgestürzte Bäume an vielen Orten in der Stadt. Längere Wartezeiten beim Polizei-Notruf

Das Orkantief Friederike hat Halle (Saale) erreicht. Viele Behörden, Schulen und Kindergärten haben geschlossen, die Bahn steht still. An vielen Orten der Stadt haben umgestürzte Bäume Schäden verursacht. Am Riveufer hat ein umgestürzter Baum das Kassenhäuschen der Reederei Riedel unter sich begraben. In der gegenüberliegenden Talstraße beseitigt die Feuerwehr einen quer liegenden Baum.

In der Willy-Brand-Strasse wurde ein Auto unter einem Baum beschädigt. Der Sturm tobt derzeit (16:00 h) weiter, bis heute Abend soll er seinen Höhepunkt erreicht haben, es werden Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h erwartet.

Die HAVAG kann nicht nach dem Linien-Fahrplan im Straßenbahn- und Busverkehr fahren. Die Straßenbahnen sind mit einer Geschwindigkeit von maximal 30 km/h unterwegs. Alle Strecken im Straßenbahn- und Busverkehr, die nicht durch herabgefallene Äste, umgestürzte Bäume etc. gesperrt sind, werden befahren. In der Nacht sollen alle Schäden auf den Strecken beräumt werden, damit zum Freitagmorgen der Verkehr wieder nach Fahrplan rollen kann.

Die Bäder Halle GmbH informiert, dass am Stadtbad Halle Dachteile in den Hof herabzustürzen drohen. Diese haben sich am Dachgiebel über dem Stadtbadeingang gelöst. Aufgrund dieser Gefährdung musste das Stadtbad heute geschlossen werden.

Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd hat zur Bewältigung der Lage einen Einsatzstab ins Leben gerufen.
Das Notrufaufkommen ist derzeit sehr hoch und kann zu Wartezeiten führen. Die Polizei bittet deshalb alle, die einen dringenden Sachverhalt mitteilen möchten, in der Leitung zu bleiben. Sobald eine Leitung frei ist, werden sie umgehend zu diesem Disponenten-Platz weitergeleitet.
Über Sperrmaßnahmen berichtet die hiesige Polizei auch über ihren Twitter-Account.

Ein Bürgertelefon ist unter der Rufnummer 0345/2210 eingerichtet.
Gegenwärtig sind 250 Kräfte der Berufsfeuerwehr Halle, der Freiwilligen Feuerwehren aus Halle und als dem Saalekreis im Stadtgebiet im Einsatz. Das Technische Hilfswerk (THW) hat 15, das Deutsche Rote Kreuz 20 Kräfte im Einsatz. Bislang wurden rund 246 Einsätze aufgrund von Sturmschäden im Stadtgebiet gefahren. Sechs leicht verletzte Personen wurden ambulant behandelt.