Schon gewusst? Gefahr durch Erdwespen – Was tun?

19. Juli 2020 | Natur & Gesundheit | 3 Kommentare

Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe sind die Wespen, mit denen man gewöhnlich Bekanntschaft macht, wenn man sich draußen aufhält. Im Gegensatz zu anderen Wespenarten suchen sie die Nähe zu Menschen und sind schneller bereit, zuzustechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Es beginnt im Frühjahr fast unbemerkt damit, dass eine Wespenkönigin ein kleines papierartiges Nest baut, Eier legt und ihre Brut mit eiweißreicher Kost (erbeutete Insekten, gern auch Wurst vom Frühstückstisch) versorgt. Erdwespen bauen ihr Nest meist in bereits vorhandene Mäuselöcher oder Erdhohlräume im Garten.

Alsbald nach Baubeginn vergrößern sie fleißig ihr Nest, in dem dann durchaus um die 5.000 Wespen leben können. Dann ist ihnen schwer beizukommen. Eigentlich sind Erdwespen harmlose Wesen, die sich nur verteidigen, wenn sie sich bedroht fühlen. Am besten hält man koronageübt Abstand. Tritt man versehentlich barfuß in ein Bodennest oder greift man sie an, wird es bedrohlich. Umgehend setzen sie Geruchsstoffe frei, die wiederum alle anderen Erdwespen im Umkreis alarmieren und kampfbereit anlocken. Wie alle Wespen, verfügen Erdwespen über einen spitzen Stachel, mit dem sie in die Haut eindringen, durch einen zentralen Kanal Gift injizieren und dann ihren Stachel wieder  herausziehen.

Wespen, Bienen und Hummeln, gelten in Deutschland als geschützt. Wespennester, also auch ein Erdwespennest, stehen ebenfalls unter Schutz. Nach Paragraph 39 Absatz 14 des Bundesnaturschutzgesetzes, dürften Erdwespen nicht unnötig in ihrer Entwicklung gestört werden. Die Nester dürften also weder zerstört, noch absichtlich beschädigt werden. Wenn möglich, sollte man die Erdwespen einfach in Ruhe lassen und abwarten, bis das Wespenvolk sich nach dem Sommer von alleine auflöst. Man kann die Erdwespen von einem Profi (Schädlingsbekämpfer, Wespennotdienst, Imker, Feuerwehr) teuer umsiedeln lassen. Ein schonender Trick ist eine Ablenk-Fütterung mit überreifem süßem Obst. Damit lassen sich die Erdwespen problemlos in einen abgelegenen Teil des Gartens locken.

(H.J. Ferenz)

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