Informationen der Stadt Halle (Saale) zum Corona-Virus vom 18. März

18. März 2020 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand, Amtsärztin Dr. Christine Gröger und die Beigeordnete für Bildung und Soziales, Katharina Brederlow, informierten ab 13 Uhr per Video-Pressekonferenz zum aktuellen Stand:

Wiegand: 38 Infizierte mit heutigen Stand. Zur Koordination der Fieberambulanz wird ein elektronisches Wartesystem eingerichtet. Ein Patient mußte klinisch behandelt werden, alle anderen werden häuslich betreut. Spielplätze und Fitnessstudios wurden kontrolliert, die Bürger aufgeklärt.

Kinder sollen zu Hause betreut werden und nicht in der Notfallbetreuung, rät Wiegand.

Gemeinsame Museumsnacht von Leipzig und Halle wird abgesagt. Auch die Frühjahrsputzaktion wird abgesagt.

Folgenden Anordnungen sind im Katastrophenfall, der gestern ausgerufen wurden, zu befolgen:

Alle Veranstaltungen sind untersagt. Keine Gaststätte darf geöffnet werden. Krankenhausbesuche und Pflegeeinrichtungsbesuche sind untersagt. Ausnahmen  möglich.

Eine Hundertschaft der Polizei wird angefordert. Auch Sanitätseinheiten und Material sind angefordert.

Bewohner haben den Katastrophenschutzkräften Folge zu leisten, auch mit Hilfeleistungen.

Benutzung von Gebäuden, Fahrzeugen und Geräten ist zu gewährleisten.

Die Anordnung gilt bis zum 19. April

Empfehlungen des OBs: Im Freien kann man sich aufhalten, aber mit Sicherheitsabstand. OB: „Katastrophe kann nur mit einem Einfrieren der Stadt verhindert werden!“

Einschränkungen des Lebens sollen nur mit Bedacht vorgenommen werden.

Gröger: 37 Infizierte ambulant, 1 Patient (66 Jahre, mit Vorerkrankungen) kam ins Martha-Maria-Krankenhaus und wird dort stationär behandelt. Bitte an die ärztlichen Kollegen. Es wird Verstärkung für die Fieberambulanz gebraucht.

Es darf Fahrrad gefahren werden, außer die Quarantäne-Patienten. Wer nicht unter Quarantäne steht, hat seine Arbeitsleistung zu erbringen.

Darf ich mich in eine andere Stadt bewegen? Das ist möglich, aber vermeiden sie vermeidbare Fahrten, so Frau Gröger.

Brederlow: Ab heute nur noch Notbetreuung für bestimmte Personen. Bis 12 Jahre,  beide müssen Schlüsselpersonen und eine andere Betreuung ist nicht möglich. Und die Notbetreuung muß über Formular nachgewiesen werden.

Erstattungen der Kita-Gebühren: Dort werden die Eltern von den Trägern informiert.

Wiegand nach Nachfragen: Maßnahmen werden durch Ordnungsamt, Feuerwehr, Polizei kontrolliert. Bislang sind die Kontrollen sehr positiv und entspannt ausgefallen.

Absprache mit dem Land Sachsen-Anhalt? Anscheinend hat sich Wiegand nicht mit dem Land abgesprochen, sondern beharrt auf seine eigene Verantwortung als Hauptverwaltungsbeamter, den Katastrophenfall selbst ausrufen zu dürfen.

Gröger: Ca. 300 Personen sind in Quarantäne.

Nachfrage nach Spielplätzen: An den Spielplätzen werden Schilder angebracht und die Einrichtungen werden fortan kontrolliert, so Wiegand.

Gröger: Bei Geschäftsschließungen wurde sich an die Verordnung orientiert. Also auch die Frisörläden.

Wiegand: Eine Mitarbeiterin des Landesverwaltungsamtes sitzt mit im Katastrophenstab und ist an den Entscheidungen beteiligt. Mit Stahlknecht wurde telefoniert.

Nachfrage nach Wochenmärkten: Diese bleiben geöffnet.

Nachfrage nach Gaststätten: Wiegand antwortete: Keine Gaststätte darf geöffnet bleiben!

Nachfrage nach Imbissen: Gröger: Imbissstätten dürfen geöffnet bleiben.

Warteschlangen in Supermärkten: Gröger: Hier ist Eigenverantwortung gefordert, aber auch der Supermarkt ist gefordert.

Gröger: 90 Tests über die Fieberambulanz, ca. 40 Tests über Dr. Ackermann werden täglich vorgenommen.

Wiegand: Auf dem Markt wird eine Einsatzleitstelle der Feuerwehr eingerichtet und dient der Unterstützung des Katastrophenstabes.

In zwei, drei Wochen soll geprüft werden, ob die Maßnahmen Erfolg hatten.

Die Anordnungen gelten ab sofort.

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