Deutlicher Anstieg von Durchfallinfektionen durch das Norovirus in Sachsen-Anhalt

21. November 2022 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Etwa die Hälfte aller Durchfallerkrankungen hierzulande wird durch Noroviren ausgelöst. Auch in Sachsen-Anhalt sind die durch das Virus ausgelösten Krankheitsfälle wieder stark angestiegen und übersteigen deutlich die Zahlen der Vorjahre. Das geht aus einem Bericht des Robert-Koch-Instituts hervor.

Demnach wurden in Sachsen-Anhalt seit Beginn dieses Jahres bis Anfang November (44. Kalenderwoche) bereits 3.050 Infektionen mit dem Norovirus gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es hingegen nur rund 2.800, im Vergleichszeitraum des Jahres 2020 lediglich knapp 1.600 Infektionen.

„Die Hygienemaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie hatten und haben einen positiven Nebeneffekt. Sie ließen die Infektionszahlen auch bei anderen Krankheitserregern deutlich sinken. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit treten Magen-Darm-Infekte jedoch wieder häufiger auf.“, erklärt Axel Wiedemann, der Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt.

Noroviren sind hoch ansteckend, lassen sich nur schwer eindämmen

Noroviren werden meistens von Mensch zu Mensch übertragen – fast immer über eine sogenannte Schmierinfektion. Schon wenige Viruspartikel genügen dabei, um eine Infektion auszulösen. Noroviren verursachen starke Durchfälle und heftiges Erbrechen, häufig begleitet von Bauchkrämpfen, Kopf- und Muskelschmerzen, Erschöpfung und in seltenen Fällen auch erhöhter Körpertemperatur.

„Wer sich mit Noroviren angesteckt hat, merkt das ziemlich schnell. Man wird innerhalb weniger Stunden krank. Auch wenn Durchfall und Erbrechen natürlich sehr unangenehm sind, klingen die Beschwerden bei Betroffenen in den allermeisten Fällen nach zwölf bis 72 Stunden wieder ab.“, so Wiedemann. Bei Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem, älteren Erkrankten oder auch Kleinkindern solle im Zweifel immer ärztlicher Rat gesucht werden.

Händewaschen ein absolutes Muss

Trotz des hohen Infektionsrisikos könne man sich schützen. „Der wichtigste und gleichzeitig effektivste Schutz gegen das Norovirus ist Hygiene.“, so Wiedemann weiter. Sowohl bei der Essenszubereitung als auch nach jedem Toilettengang sei Händewaschen ein absolutes Muss. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, desinfiziere Hände und WC-Sitz. So könne im besten Fall eine Übertragung von Hand zu Mund vermieden werden.

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