Kunstmuseum Moritzburg: Was nach Klimt kommt

24. Januar 2019 | Kultur | 5 Kommentare

 

Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich vor Wandteppich von J. Schütz-Wolff

Eine Reihe sehr interessanter Kunstprojekte wird 2019 wieder viele Besucher in das Museum Moritzburg locken. Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich verriet, was geplant und vorbereitet ist. Ganz im Zeichen von Moderne und 100-jährigem Bauhausjubiläum wird die Sonderausstellung im Herbst „Comeback der Meister – Bauhaus Meister Moderne“ stehen. Sie widmet sich der Sammlungsgeschichte des Museums mit einer Rekonstruktion der 1937 als „entartet“ beschlagnahmten Sammlung der Moderne. Seinerzeit gehörte das Kunstmuseum Moritzburg zu den bedeutendsten deutschen Museen für zeitgenössische Kunst mit Werken von Vertretern des Expressionismus, des Konstruktivismus und der Neuen Sachlichkeit. Die 1937 als entartet verlorene Sammlung wird soweit verfügbar temporär mit Meisterwerken von Feininger, Heckel, Kandinsky, Kirchner, Klee, Kokoschka, Marc, Nolde, Kandinsky u.a. rekonstruiert. Vertiefend wird das Schaffen von Kandinsky, Klee, Feininger, Schlemmer und Muche während ihrer Zeit als Meister am Bauhaus vorgestellt. In der Ausstellung wird auch von Walther Gropius der Entwurf eines monumentalem Kultur- und Sportzentrums auf dem Lehmannsfelsen an der Saale mittels Virtual Reality, erstellt von Studierenden der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, erlebbar sein.
Schon im Februar werden Meisterwerke aus der bemerkenswerten Sammlung Ziegler gezeigt. Karl Ziegler, einst Direktor der Chemischen Institutes der Martin-Luther – Universität, danach Leiter des MPI für Kohleforschung in Mühlheim/Ruhr und 1963 mit dem Nobelpreis geehrt investierte sein Vermögen privaten Vorlieben folgend in Stillleben, Landschaften, Tier-und Menschendarstellungen von Künstlern wie Marc, Macke, Nolde und Feininger (Gemälde Roter Turm II!). Ein Begleitprogram wird auch den mit Halle verbundenen Wissenschaftler vorstellen.

Feininger „Granitsteinbruch bei Braunlage“

Feininger „Stadtkirche, Halle II

Nicht ohne Stolz präsentierte Direktor Bauer-Friedrich 2 Werke von Feininger, die das Kunstmuseum kürzlich erwerben konnte. Ein Blatt zeigt den „Granitsteinbruch bei Braunlage“, eine Bleistiftzeichnung von 1917. Das zweite Blatt „Stadtkirche Halle II“ befand sich schon mal im Besitz des Museums und kehrte nun zurück.
Die Dauerausstellung zur Kunst im 20. Jahrhundert „Wege der Moderne“ kann nun auf adäquater Fläche Museumsbestände aus eigener Sammlung präsentieren. Man erfährt viel über die Sammlungsbestände und die Geschichte des Kunstmuseums. Auf der Empore fanden 2 Bildteppiche von Johanna Schütz-Wolff, entstanden 1931, die dem Museum geschenkt wurden, einen ansprechenden Platz. Mit diesen Meisterwerken mitteldeutscher Textilkunst wird eine Wegbereiterin der modernen Bildwirkerei gewürdigt. Sie hatte ihre Ausbildung an der Burg, der Kunsthochschule Halle erhalten und lehrte hier auch später.
In einem Gemeinschaftsprojekt des Kunstmuseums Moritzburg Halle mit der Hochschule Merseburg, der Stadtmarketing Halle GmbH und der Freunde und Förderer des Kunstmuseums wurde eine App mit einem 60-minütigem Audiowalk entwickelt, mit der man sich individuell den Spuren Feiningers folgend auf Erkundungstour durch das Stadtzentrum der Saalestadt begeben kann. An 9 Stelen erhält man Informationen zu den historischen Perspektiven und Eindrücken, wie sie seinerzeit Feininger hatte.

Kunstmuseum Moritzburg Halle

Aktuelle Informationen zu den Ausstellungen erhält man auf der Website des Museums www.kunstmuseum-moritzburg.de.

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