Die Welt der kleinen freien Bibliotheken trauert um seinen Gründer Todd Bol

4. November 2018 | Kultur | Keine Kommentare

Littlefreelibrary in Halle. Weißes Band als Zeichen der Trauer

Es ist eine typische amerikanische Garagengeschichte. Zur Erinnerung an seine Mutter, eine enthusiatische Leserin, baute Todd H. Bol ein kleines Häuschen, in dem Bücher ihren Platz fanden. Öffentlich aufgestellt, sollte die Nachbarschaft dort Bücher nach dem Motto „Nimm ein Buch, bring ein Buch“ austauschen können. In Deutschland ist diese Idee unter öffentliche Bücherschränke oder öffentliche Bücherzellen bekannt. Die „Freunde der Stadtbibliothek“ bestücken regelmäßig in Halle öffentliche Bücherschränke und -zellen. Die Littlefreelibray-Idee lebt neben der Putzigkeit ihrer kleinen Bücherhäuschen, die z.T. zu wahren Kunstwerken werden können, auch von der persönlichen Betreuung durch einen Steward-Bibliothekar, durch die Registrierung bei der Littlefreelibrary-nonprofit organization (kein Muß) und durch den Austausch mit der Nachbarschaft.

Wir übernehmen im weiteren Artikel übersetzte Teile der Würdigung auf den Seiten der Littlefreelibrary-nonprofit organization:

Erst kürzlich erfuhren wir, dass am 18. Oktober 2018 Todd H. Bol ( 1956-2018 ), der Gründer der Littlefreelibrary-Bewegung, verstorben ist. Wir sind sehr traurig. Natürlich hat es auch in Deutschland offene Bücherschränke oder Bücherzellen gegeben.  Aber Todd H. Bol ging es nicht allein um den Büchertausch, sondern er widmete das letzte Jahrzehnt seines Lebens der Idee von einer Welt, in der Nachbarn sich noch mit Namen kennen und jedermann Zugang zu Büchern hat.  Er wurde dabei ermutigt von einerm Netzwerk von mehr als 75 000 Betreuern von kleinen freien Bibliotheken auf der ganzen Welt, die sich für Literatur und Gemeinschaftsleben engagieren. Die erste kleine freie Bibliothek entstand 2009. Todd H. Bol baute sie in Andenken an seine Mutter, eine Lehrerin und enthusiatische Leserin.

Todd H. Bol

Aber Todd H. Bol war mehr als das Kreativzentrum hinter der Littlefreelibrary-Bewegung. Er war Lehrer,  sein Leben lang Unternehmer, ein Vater und ein Ehemann. Er hinterläßt seine Ehefrau Susan, seine Tochter Allison und seinen Sohn Austin, der von ihm sagte:  “Er war die beste, großzügigste, offene und freundlichste Person, die ich kannte. Er lehrte uns, freundlich miteinander zu sein. Für viele war er ein innovativer und  origineller Veränderer. Für uns war er unser Vater. Wir werden ihn immer vermissen.“

TK

Über die Littlefreelibraries

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