Das verkommene Treiben der russischen Bourgeoisie am Holzplatz: großes Theater mit Ankündigung für den 24. Januar

17. Januar 2018 | Kultur | Keine Kommentare

Mit „Moskau Moskau“ schlägt das Theater-Quartier des Vereins „Werkstätten und Kultur“ (WUK) ein neues Spielzeitkapitel auf. Neben
diverser flankierender Veranstaltungen theatraler Schwerpunkt: 26 Spieler*innen des Studierendentheaters der Uni Halle zeigen Michael
Bulgakows „Sojas Wohnung“ . Am 24. Januar ist Premiere.

„Sojas Wohnung“, das 1927 in Moskau uraufgeführte Stück, ist eine theatralische Satire auf Leute der überlebten Klassen des Adels
und der Bourgeoisie, aber auch auf die Emporkömmlinge der Sowjetmacht, die unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Wohltätigkeit doch nur ihre egoistischen Interessen bedienen, die keinerlei Haltung haben, außer der zu sich selbst, und die darum skrupellos heucheln, kriechen
und zum Munde reden. Die Handlung spielt in der riesigen Wohnung der reichen Witwe Soja Pelz, die unter dem Aushängeschild einer Schneiderei einen zweifelhaften Amüsierbetrieb organisiert.

Was für ein Theater: Spielerinnen treiben Unwesen

In der WUK-Inszenierung werden die Spieler*innen des Studierendentheaters ihr Unwesen in „Sojas Wohnung“ treiben. Gemeinsam haben sie das Theater-Quartier deshalb zu einem „zweifelhaft“ absurden Ort gemacht, wo nichts mehr gilt, was anderswo noch gültig scheint. Oder
nähern sie sich gerade dadurch der Wirklichkeit? Was ist wahr, was ist Schein? Und was heißt es heute verrucht zu sein und Verbotenes zu tun?
Es wird gesungen und getanzt. Aber nur, so lange es verboten bleibt. Und was wird es über „Sojas Wohnung“ hinaus im neuen Kapitel geben? „Wie die Stad Moskau selbst soll auch unser neues Kapitel bunt, prächtig und weitläufig sein“, sagt WUK-Chefin Nicole Tröger. Neben der Premiere des Studierendentheaters, werde es russische Musik, Bilder und Literatur geben.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben