130 Jahre Weltgebetstag der Frauen, 10 Jahre Interreligiöser Frauendialog in Halle

2. März 2018 | Kultur | Keine Kommentare

Am 2. März feiern weltweit in mehr als 100 Ländern christliche Frauen den Weltgebetstag der Frauen (nähere Infos hier). Jährlich steht ein Land im Mittelpunkt der Aktionen, in diesem Jahr das südamerikanische Surinam. Unter dem Motto „Gottes Schöpfung ist sehr gut“ gibt es neben Gottesdiensten auch Informationen und landestypische Speisen des Themenlandes.

Seit über 130 Jahren wird am ersten Freitag im März von Frauen (und Männern) gemeinsam gebetet. In einer Zeit, in der Konfessionsgrenzen noch unüberwindlich waren, trafen sich zunächst in den USA und Kanada Frauen unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften zum gemeinsamen Gebet. In der Zeit des ersten Weltkrieges entwickelte sich der Frauengebetstag zu einem multinationalen Friedensgebet. Später, in den 40er Jahren, waren die Organisatorinnen Vorkämpferinnen für Frauenrechte, Pazifismus, Ökumene und gegen Rassentrennung. Heute geht es um Frieden und Versöhnung, Gleichberechtigung von Frauen in Kirche und Gesellschaft, um Umweltschutz und gegen Rassismus und Intoleranz. Der Weltgebetstag wurde in den letzten 130 Jahren zur größten Basisbewegung christlicher Frauen. 2017 wurde die Internationale Weltgebetstags-Bewegung für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

In Halle gibt es an diesem Tag verschiedene ökumenische Aktionen, hier eine kleine Auswahl (eine Gesamtübersicht findet sich hier):
– Laurentiusgemeinde (Am Kirchtor): Vorprogramm ab 17.30 Uhr, Gottesdienst 18 Uhr, danach Begegnung
– Briccius-Gemeinde (Trotha): 16 Uhr Gottesdienst, danach gemeinsames Essen.
– Gesundbrunnengemeinde (Diesterwegstr. 16): 16.30 Uhr Eröffnung durch den Kindergarten, Markt der Möglichkeiten, 18 Uhr Gottesdienst, 19 Uhr gemeinsames Essen
Eine der vorbereitenden Frauen bezeichnete den jährlichen Weltgebetstag, zu dem auch Männer willkommen sind, als das „zweitschönste Fest nach Weihnachten“.

„Vor grauen Jahren lebt´ein Mann im Osten…“

Beim Weltgebetstag 2008 waren in einer Halleschen Gemeinde erstmals muslimische und jüdische Frauen dabei. Aus diesem ersten Treffen entwickelte sich die Initiative des „Interreligiösen Frauendialogs“, zu dem sich seitdem regelmäßig christliche und muslimische (derzeit leider keine jüdischen) Frauen zum Austausch, Kennenlernen und gemeinsamen Aktionen treffen. Dabei geht es um Verständigung, Abbau von Vorurteilen aus Unkenntnis und der Suche nach dem, was uns verbindet, ganz im Sinne von Lessings „Nathan dem Weisen“.

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