Stura Halle: 8000 Euro für vegane Verhütung

3. März 2016 | Bildung und Wissenschaft | 14 Kommentare

Der Studierendenrat der Martin-Luther-Universität hat auf seiner letzten Sitzung rund 8.000 Euro zur Anschaffung von jeweils 5.000 veganen Kondomen und veganen Lecktüchern* beschlossen. Die Verhütungsmittel sollen Willkommenstaschen für Erstsemester-Studierende des kommenden Wintersemesters beigefügt werden.

Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) hat sich auf der Sitzung gegen diese immense Ausgabe für allein ein einzelnes Werbegadget eingesetzt. „Verhütung und Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ist natürlich eine Priorität, doch wir zweifeln stark an, dass die Mehrheit der Studenten einem Kondom, welches sie zufällig in einer Tasche finden, tatsächlich vertrauen und es zum Einsatz kommt. Die meisten schmeißen es weg – da ist eine solch hohe Ausgabe in keinster Weise mit unserem Streben nach Nachhaltigkeit vereinbar“, so Laura Lütt, stellvertretende Landesvorsitzende des RCDS Sachsen-Anhalt.

Vorgebrachte Gegenvorschläge, wie eine geringere Anzahl an Verhütungsmitteln zu bestellen und diese bei Veranstaltungen explizit an die Studierenden auszugeben, die daran Interesse haben, wurden abgelehnt. Ebenso fand es keinen Anklang, statt veganer Kondome herkömmliche Produkte zu bestellen, womit der Stura starke Einsparungen, aber vermutlich einen ähnlichen Effekt in der Studentenschaft erzielt hätte.

* diese ermöglichen sicheren Oralverkehr an Frauen

Warum gibt es vegane Kondome?
Die meisten Kondome enthalten das tierische Protein Casein das zum Beispiel in Käse und Milch vorkommt. Die Industrie setzt dieses Protein unter anderem als Bindemittel für Kondome ein.

Photo credit: Paul Keller via VisualHunt / CC BY

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