Hilfe, die Aliens kommen! – Ach nein, es ist nur der Milliardär Elon Musk mit seinen „Starlink“-Satelliten.

25. Mai 2021 | Bildung und Wissenschaft, Glosse | 2 Kommentare

Seitdem die damalige Sowjetunion am 4. Oktober 1957 den ersten Satelliten namens „Sputnik 1“ ins Weltall und damit auf die Reise um den Erdball geschickt hat, hat sich am nächtlichen Himmel viel getan. Inzwischen umkreisen unzählige Satelliten unsere Erde und lassen sich – bei klarem Nachthimmel – auch gern auf ihrer Reise mit bloßem Auge verfolgen.

Das Phänomen, welches jedoch seit einigen Tagen auch am nächtlichen Himmel von Halle (Saale) zu bestaunen ist, sprengt dabei alles bisher Dagewesene: Es handelt sich um eine Satelliten-Kette von knapp 60 Satelliten, die – wie auf einer Lichterkette aufgezogen – den nächtlichen Himmel in gleichbleibendem Abstand überqueren.

Die Satelliten gehören zu dem Satellitennetzwerk „Starlink“ des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk, welcher mit dem Projekt künftig weltweit allen Menschen einen schnellen Internetzugang bieten will.

Erst am 9. Mai dieses Jahres hatte SpaceX erneut 60 Satelliten vom Space Launch Complex 40 (SLC-40) in der Cape Canaveral Space Force Station in Florida aus ins All befördert und dabei die vom Unternehmen entwickelte Recycling-Raketen „Falcon 9“ benutzt. Da für die Realisierung des weltweiten Internetzugangs jedoch noch wesentlich mehr Satelliten notwendig sind, hat das Unternehmen nun Genehmigungen für den Start von mindestens 11.927 weiteren Satelliten bis zum Jahr 2027 erhalten.

Auch die deutsche Bundesnetzagentur informierte nun darüber, dem Unternehmen spezielle Frequenznutzungsrechte erteilt zu haben: „Wir haben die frequenzrechtlichen Voraussetzungen geschaffen, damit in Deutschland breitbandiges Internet über Satellit angeboten werden kann!“ kommentierte Jochen Homann, der Präsident der Bundesnetzagentur.

Inzwischen umkreisen bereits mehr als 1.500 Starlink-Flugkörper unseren Planeten in einer erdnahen Umlaufbahn, was sie zu leicht beobachtbaren Objekten macht. Meist ziehen die „Starlinks“ derzeit zwischen 22 und 01 Uhr über den Himmel. In Halle waren sie beispielsweise vor zwei Tagen um 00:45 Uhr für mehrere Minuten lang zu bestaunen und zogen von Westen nach Osten.

Kritiker melden sich aktuell jedoch auch zu Wort und beanstanden etwa die durch das Projekt sprunghaft angestiegene und auch zukünftig deutlich weiter ansteigende Anzahl neuer Weltraumkörper. Dies führe nicht nur zu einem noch größeren Problem des ohnehin bereits bestehenden Weltraumschrotts, sondern beeinträchtige – nach Meldungen vieler Astronomen – auch die Beobachtung des Nachthimmels mittels Langzeitaufnahmen.

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