Fachbereich Geowisssenschaften der MLU: Initiative „GeStEIN e.V.“ fürchtet Aussterben

14. März 2022 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Am 03.02.2022 wurde im akademischen Senat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter dem Deckmantel “Profilierung” ein regelrechter Kahlschlag vorgeschlagen. Das verabschiedete Grobkonzept sieht in den kommenden Jahren eine Reduktion von bis zu 30 Professuren, 250 Mitarbeitendenstellen und bis zu 3000 Studienplätzen vor.

Auch am Institut für Geowissenschaften und Geographie soll künftig eine Professur aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen wegfallen.
“Unser Institut hat 2013 bereits enorm gekürzt und damit substanziell zum „Bernburger Frieden“ 2013 beigetragen. Diese erneute Kürzung ist unbegründet und wurde ohne Blick auf den nun drohenden Wegbruch der gut ausgelasteten geowissenschaftlichen Studiengänge in Sachsen-Anhalt getroffen.” , sagt Christopher Conrad, Geschäftsführender Direktor am Institut für Geowissenschaften und Geographie. „Dabei betont die Universitätsleitung gleichzeitig, welches Potential in der interdisziplinären Forschung des Instituts steckt und welche Relevanz diese für die Region hat“

Relevanz der Geowissenschaften

Geowissenschaftliche Fragestellungen werden perspektivisch immer weiter in den wissenschaftlichen und auch den gesellschaftlichen Fokus rücken. Klimawandel, Energiewende, Endlagerung, Ressourcenknappheit sind nur einige der zukünftig wichtigen Themen, mit den sich die Gesellschaft und besonders die Geowissenschaftler*innen in ganz Deutschland beschäftigen müssen. „Allein in dem Strategiepapier “Roadmap tiefe Geothermie für Deutschland” von verschiedensten renommierten Forschungseinrichtungen wird davon ausgegangen, dass in den kommenden Jahren tausende Vollzeitäquivalentstellen gebraucht werden. Vor diesem kommenden Fachkräftemangel ist die Wegrationalisierung der Geowissenschaften in Sachsen-Anhalt nicht zu rechtfertigen”, sagt zum Beispiel  Tom Fieguth, Studierendenvertreter am Institut für Geowissenschaften und Geographie.

Umdenken gefordert

Um das Aussterben der Geowissenschaften in Sachsen-Anhalt zu verhindern, haben Studierendenvertreter*innen aus Halle zusammen mit dem Geowissenschaftlichen Studentischen Erfahrungs- und Interessensnetzwerk (GeStEIN) e.V. ein Stellungnahme verfasst, die von verschiedenen geowissenschaftlichen Verbänden aus dem gesamten Bundesgebiet unterstützt wird: “Wir fordern die Akteur*innen in ganz Sachsen-Anhalt auf, ganz getreu dem Landesmotto #moderndenken und dem Motto des Koalitionsvertrages 2021 ‚Wir gestalten Sachsen-Anhalt. Stark. Modern. Krisenfest. Gerecht‘ die wissenschaftlich und gesellschaftlich zukunftsweisenden Themen in Lehre und Forschung zu stärken.“ heißt es darin.

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