CDU-Fraktion Halle lehnt finanzielle Unterstützung für Lidl-Deutschland-Tour ab

20. August 2024 | Sport | 3 Kommentare

Die CDU-Fraktion im Stadtrat von Halle (Saale) spricht sich entschieden gegen die geplante Förderung von mindestens 100.000 Euro für den Start einer Etappe der Deutschland-Tour in der Saalestadt aus. Sie begründet ihre Ablehnung mit erheblichen finanziellen Risiken für den städtischen Haushalt und zweifelt an den erhofften Vorteilen eines solchen Großevents.

„Die erforderlichen 100.000 Euro könnten besser für die Förderung der ansässigen Sportvereine sowie für die Unterstützung der traditionsreichen Hallenser Sportveranstaltungen genutzt werden“, betont Dr. Christoph Bergner, stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses. Er kritisiert zudem die Annahme der Stadtverwaltung, dass die zusätzlichen Mittel nicht aus dem Sporthaushalt stammen würden, als Selbsttäuschung: „Eine neue freiwillige Leistung ist angesichts unserer Haushaltslage und der dabei ohnehin schon unterfinanzierten Sportförderung nicht sinnvoll.“

Die CDU-Fraktion weist außerdem darauf hin, dass Straßenradsport in Sachsen-Anhalt keine Schwerpunktsportart sei und in der halleschen Sportlandschaft nur eine geringe Rolle spiele. Die erwarteten positiven Effekte für die Stadtentwicklung und das lokale Sportleben werden daher als unwahrscheinlich eingestuft.

Stadträtin Ulrike Wölfel äußert zusätzliche Bedenken hinsichtlich der erhofften Anziehung neuer Förderer und Sponsoren durch das Event. „Der Kreis der möglichen Geldgeber für den Sport ist seit Jahren überschaubar. Fast alle der in Frage kommenden Firmen sind kommunale Unternehmen, die bereits einen Großteil der Unterstützung für den halleschen Sport ermöglichen“, erklärt Wölfel. Sie warnt davor, dass Gelder, die in neue Projekte wie die Deutschland-Tour fließen, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr für die Nachwuchsarbeit im Kinder- und Jugendbereich oder für etablierte Veranstaltungen in der Stadt zur Verfügung stehen würden.

Die CDU-Fraktion fordert daher eine Priorisierung bestehender Sportstrukturen und -veranstaltungen und appelliert an die Stadtverwaltung, die finanziellen Mittel verantwortungsvoll und zum Wohle der lokalen Sportgemeinschaft einzusetzen.

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