Muckefuck ToGo

5. August 2024 | Bild der Woche | 2 Kommentare

Elfriede hatte sich immer über diese alte Email-Werbetafel gewundert, die bei Heino in einer Ecke des Arbeitszimmers hing. Nicht, dass sie dort hing, denn ihr freund sammelte alte Emailschilder. „Die einzige Email-Werbung, die ich akzeptiere, pflegte Heino gelegentlich zu Kalauern.  Aber warum er dieses Tafel zu bevorzugen scien, hatte sie sich öfters schon gefragt. Ein junge Frau,vielleicht um die 20 oder sogar jünger, stand mit einer Tasse auf einem Feldweg, wartend auf Igendwas. rechts und links blühender Feldrand. Eine Firma warb für die Kaffeemarke „Intybi“ . Davon hatte sie nie etwas gehört, aber dass im Laufe der Geschichte viele Kaffemarken eingegangen sind, während heute nur wenige den Markt beherrschen, klar. Der Werbespruch drunter kam ihr so komisch vor, so typisch holprig, wie um die 19.jahrhunderter Wende so vieles. „Ob daheim, ob auf dem Weg, warte, deinen Kaffee pfleg“.

„Reim Dich, oder ich fress Dich“. Jetzt kam Heiko herein, sie fragte ihn nach der Bedeutung dieser alten Emailtafel. „Das ist meine Urgroßmutter“, sagte Heino. „Die Dame da?“ „Richtig. Die war so was wie ein Gelegenheitsmodell, LoRa hieß sie. Eigentlich arbeite sie als Laufmädchen bei dieser Kaffeebude in Magdeburg. Aber dann brauchte die Werbeabteilung eine Vorlage für diese Reklamebilder, und da hat man sie gleich genommen. Der Leiter der Werbeabteilung wollte offenbar auch noch mehr von ihr, aber darüber schweigt sich die Familie aus. Jedenfalls muss ich noch einen unehelichen Großonkel gehabt haben. Unterlagen gibt’s dazu nicht mehr, keine Fotos, alles gelöscht und weg“. „Warte mal“, fand Elfriede, „über die Kaffeebude kann man vielleicht was rauskriegen“. Sie fuhr denn Rechner hoch, denn gestern war der Strom für kurze Zeit weg. „Warten Sie, schalten Sie den Rechner nicht aus“, lasen sie, während die weißen Punkte auf kornblumenblauen Grund ihre Kreise zogen. Also blieb ihr nur, weiter über das merkwürdige Reklamebild nachzudenken. Was ich merkwürdig finde, fand Heino, „dass die Dame mit einer Kaffeetasse mitten am Rand eines Feldwegs steht, als warte sie auf jemanden. Mit einer Kaffeetasse. In der Pampa. Und das ist kein „ToGo-Becher“, sondern eine altmodische Porzellantasse“. „Dass die das nicht verplempert“, wunderte sich Elfriede. „Und besonders geschickt hält sie die Tasse auch nicht“. „Das Modell LoRa war nicht ungeschickt, sie wurde später als Helferin in der Grafikabteilung eingesetzt, auch an diesem Bild hier hat sie mitgewirkt“, erzählte Heino stolz über seine Vorfahrin.

„Ich wundere mich eigentlich mehr über diese blauen Blumen. Gut, passen vielleicht zum Tassendekor. Aber eine Kaffeefirma hätte doch irgend eine tropische Landschaft dargestellt, im Hintergrund Kaffeebäume, vielleicht mit ein paar dunkelhäutigen „Mohrensklaven“, wie das eben damals so war“, fand Heino. „Dann könntest Du ein solches rassistisches Werbeschild hier nicht im Büro aufhängen, also immerhin“.
„Willst du noch einen Rest von dem Kaffee in der Kanne?“ fragte Elfriede. „Nee, der steht hier schon zu lange rum, dieser Muckefuck. Ist mir irgendwie zu bitter, und Du weißt, das ist nicht meine Geschmackrichtung“. „Ja, vor Chicoree ekelst Du dich, neulich wolltest Du meine Endiviensalat nicht, ach komm, geh weg.  Warte mal… jetzt habe ich eine Lösung, welche Rolle die Blumen da auf der Werbetafel spielen.

Welche Blume spielt da so eine Rolle ? wie heißt sie?

Woher stammen ihre wissenschaftlichen Namen ?

Ihr Leser wisst sicher einiges, denn da waren ja dicke Zaunpfähle eingerammt im Text. Welche Zaunpfähle habt Ihr gefunden?

Seit wann gibt es diesen Kaffee?

Gibt es den Kaffee heute noch? (Sicher habt ihr im Nu darauf eine Antwort).

Wer ist das Modell LoRa?

Tageblatt 1909

 Auflösung der letzten Pflanze der Woche (Aztekenknollen): Dahlien (Artendahlien), Züchtungen aus Kreuzungen von Dahlia pinnata und Dahlia coccineus

Unser Leser Rati hatte die Lösung parat. Wir suchten nach den Gartendahlien, hybriden Züchtungen aus Dahlia pinnata und Dahlia coccineus.

Dahlien als Garten-und Nahrungspflanze

Dahlien sind nicht nur wegen ihrer ästhetischen Schönheit, sondern auch wegen ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten interessant. Ursprünglich stammen diese Pflanzen aus den Hochlandregionen Mexikos und Mittelamerikas, wo sie von den Azteken sowohl als Zierpflanzen als auch als Nahrungsquelle genutzt wurden. Die Dahlienknollen, ähnlich wie Kartoffeln, wurden gegessen und als Nahrungsmittel geschätzt. Die Dahlienknollen enthalten eine spezielle Form von Inulin, einem Polysaccharid, das als präbiotische Faser bekannt ist. Inulin ist ein löslicher Ballaststoff, der den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst und daher auch für Diabetiker geeignet ist. Neben Inulin enthalten Dahlienknollen auch weitere Nährstoffe wie:

  • Kohlenhydrate: Hauptsächlich in Form von Inulin, das in Zuckermoleküle zerlegt werden kann.
  • Proteine: In geringen Mengen vorhanden.
  • Vitamine und Mineralien: Sie enthalten Vitamine wie Vitamin C und B-Vitamine sowie Mineralien wie Kalium, Kalzium und Magnesium.

Der Geschmack der Knollen ist leicht süßlich und nussig, was sie zu einer interessanten Zutat in verschiedenen Gerichten macht. In der Küche können sie ähnlich wie Kartoffeln zubereitet werden: gekocht, gebraten oder gebacken. Ob dabei nun ein wirklicher Genuss herauskommt, ist von der Sorte abhängig. Nicht alle Knollen sind wohlschmeckend, das sie nicht auf Geschmack, sondern auf die Blüte hin gezüchtet wurden.

Nach der Einführung in Europa im 16. Jahrhundert erregten Dahlien vor allem aufgrund ihrer attraktiven Blütenformen und Farben Aufmerksamkeit. Sie wurden schnell zu beliebten Zierpflanzen und in zahlreichen botanischen Gärten kultiviert. Im Laufe der Zeit entwickelten Züchter eine Vielzahl von Sorten, die sich durch ihre Blütenvielfalt auszeichnen, von einfachen bis zu gefüllten Blüten, in fast allen erdenklichen Farben. Dahlien sind heutzutage ein fester Bestandteil vieler Gärten und Parks. Die Gattung Dahlia wurde nach dem schwedischen Botaniker Andreas Dahl benannt. Er war ein Schüler von Carl von Linné, dem berühmten schwedischen Botaniker und Taxonom.

Alle bisherigen „Pflanzen de Woche“ findet Ihr hier im Archiv. Es sind Tausende !

 

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