Gedenken an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953: Gesteck an Gedenkstelen niedergelegt

17. Juni 2024 | Kultur | Keine Kommentare

Der Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 jährt sich in diesem Jahr zum 71. Mal. Aus diesem Anlass erinnerte Sachsen-Anhalts Ministerin für Inneres und Sport, Dr. Tamara Zieschang, an die historische Bedeutung dieses Ereignisses. Sie legte ein Blumengesteck an den Gedenkstelen vor dem Ministerium für Inneres und Sport nieder, um den Mut und die Opfer der Menschen, die damals gegen das SED-Regime aufbegehrten, zu würdigen.

„Freiheit und Selbstbestimmung waren vor 71 Jahren für Zehntausende Menschen in Sachsen-Anhalt die wichtigsten Gründe, um gegen das SED-Regime zu demonstrieren. Die Erinnerungen an den 17. Juni 1953 und die couragierten Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Sie mahnen uns und die Generationen nach uns, dass weder Demokratie noch Freiheit selbstverständlich sind und es sich lohnt, dafür engagiert einzutreten“, sagte Innenministerin Dr. Tamara Zieschang.

Hintergrund:

Beim Volksaufstand protestierten Menschen in hunderten Orten der DDR für ihre Freiheit. Sie zogen vor die Gefängnisse, forderten oder erzwangen die Freilassung politischer Gefangener, bestreikten Betriebe und besetzten zahlreiche öffentliche Gebäude. Das SED-Regime schlug die friedlichen Proteste mit Hilfe sowjetischer Truppen blutig nieder. Mindestens 55 Menschen kamen während und nach diesem Ereignis ums Leben. Etwa 15.000 Menschen wurden – oft willkürlich – festgenommen. Rund 1.800 Menschen wurden von DDR-Gerichten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Auch sowjetische Militärtribunale verhängten Strafen von bis zu 25 Jahren Gefängnis und sogar Todesstrafen.

Auch in Sachsen-Anhalt beteiligten sich die Menschen an zahlreichen Orten am Volksaufstand. In Magdeburg fanden die damaligen Proteste ihren Höhepunkt vor der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP), dem heutigen Dienstgebäude des Ministeriums für Inneres und Sport. Dort versammelten sich tausende Demonstranten, von denen einige in das Gebäude gelangten und unter anderem die Freilassung der hier einsitzenden politischen Gefangenen forderten. Wie in der gesamten Stadt wurde die Demonstration auch vor der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei durch sowjetische Truppen brutal niedergeschlagen.

Seit dem vergangenen Jahr erinnern zwei Gedenkstelen an diese Ereignisse. Sie zeigen Dokumente und Fotos zum Volksaufstand 1953 in Magdeburg und sind ein sichtbares Zeichen des Gedenkens an den Mut und die Opfer der Menschen, die für Freiheit und Demokratie kämpften.

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