Empörung über islamistisches Rapvideo in Halle-Neustadt

29. Mai 2024 | Politik | 5 Kommentare

Wie jetzt erst dem Bündnis gegen Antisemitismus bekannt wurde, wurde im Jugend- und Begegnungszentrum Passage 13 in Halle-Neustadt Mitte November des vergangenen Jahres während einer Rap-Party ein Musikvideo aufgenommen, in dem auf Arabisch das Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel verherrlicht und gefeiert wird. Das Video veröffentlichte Mohammad Hadi Abu Shaqra unter seinem Künstlernamen Abu Shaqra im Januar auf Instagram, der selbst zu sehen und zu hören war, löschte es aber wieder. Zur Feier luden die Migrantenorganisation „Scout Spirit“ und das Jugendzentrum selbst ein, die beide öffentlich finanziert werden.

Der Titel „Jerusalem Flut“, unter dem das Musikvideo seit dem 2. Januar 2024 veröffentlicht wurde, ist angelehnt an die Bezeichnung der Hamas – „Al-Aksa-Flut“ – für ihre Terroroperation am 7. Oktober. Während der Rap-Party sang Abu Shaqra von der Bühne aus: „Burn the tank and open the gate. Flip the scales. We saw that Saturday was boring and we changed the routine […] Like Dschenin. Far from the Great Wall. Let them cry like babies without weapons. They are like Spider web, we blow them like air“.

Abu Shaqra, der aus Syrien stammt, lebt in Halle, zeigt sich regelmäßig in den sozialen Medien mit Kufiya (Palästinensertuch), der Tauhid-Geste des Islamischen Staates – erst kürzlich zum Zuckerfest im Fußballstadion in Halle-Neustadt, bekennt sich öffentlich zu einem populären kuwaitischen salafistischen Prediger und unterstellt dem Westen ein Massaker an den Arabern.

Dazu sagt Hajo Berger vom Bündnis gegen Antisemitismus Halle: „In dem Rap wird der dschihadistische Großangriff auf Israel, bei dem fast 1.200 Menschen bestialisch getötet wurden, gefeiert. Nicht nur das: Der Rapper Abu Shaqra veröffentlichte später sein Lied in den sozialen Medien, um seine antisemitischen Vernichtungsfantasien weiter zu verbreiten. Der eigentliche Skandal ist aber, dass sich ein Jugendzentrum als Raum dafür zur Verfügung stellte und mit Scout Spirit eine Organisation, finanziert mit öffentlichen Geldern, den Abend für judenfeindlichen Rap veranstaltete.“

Das Jugendzentrum Passage 13 wird vom Verein Kulturbühne Neustadt betrieben und schreibt sich auf sich auf die Fahne, keinen Raum für Ausgrenzung, auch explizit nicht Antisemitismus, zu bieten. Die Passage 13 kooperiert auch mit mehreren öffentlichen Organisationen, die sich für Deradikalisierung und gegen politischen Extremismus stellen. Mehr dazu in der Materialsammlung.

(Quelle:  Bündnis gegen Antisemitismus Halle)

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