Adipositaszentrum in Halle geht mit Zertifizierung ins Jahr 2022

28. Januar 2022 | Natur & Gesundheit | Keine Kommentare

Das interdisziplinäre Adipositaszentrum am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) ist mit einer
zusätzlichen Bestätigung seiner medizinischen Qualität in das aktuelle Jahr gegangen. Mit der Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Adipositaschirurgie (CAADIP) sind die hohen qualitativen Standards des medizinischen Angebots auch von unabhängiger Stelle bestätigt worden. Das Adipositaszentrum Halle (Saale) ist derzeit die einzige Einrichtung in Sachsen-Anhalt, die dieses Zertifikat trägt und damit die weitreichenden Auflagen der Fachgesellschaften erfüllt.

Die Spezialisten des Adipositaszentrums Halle (Saale) haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit einem krankhaften Übergewicht eine ganzheitliche Diagnostik und Therapie anzubieten. In erster Linie sind Patienten mit einer Adipositas Grad 3 angesprochen, deren BMI also bei 40 kg/m² oder mehr liegt. Ein besonderes Merkmal des Zentrums ist die enge Zusammenarbeit der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, der Medizinischen Klinik I mit ihrem Schwerpunkt Gastroenterologie, der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, des krankenhauseigenen Ernährungsmanagements sowie der örtlichen Selbsthilfegruppe. Hinzu kommen spezialisierte niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und externe Spezialisten in der Ernährungstherapie. Das Zentrum ist damit Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, deren Übergewicht nicht nur einen hohen persönlichen Leidensdruck zur Folge hat, sondern bei denen in der Regel auch durch das Übergewicht verursachte
Begleiterkrankungen wie Diabetes vorliegen.

Insgesamt drei Jahre haben die Verantwortlichen des Adipositaszentrums Halle (Saale) auf die erfolgreiche Zertifizierung hingearbeitet. Bei dieser unabhängigen Beurteilung kommen verschiedene qualitative und strukturelle Merkmale auf den Prüfstand. Ein Auditor – selbst anerkannter medizinischer Fachexperte bei der Adipositasbehandlung – wird von den jeweiligen Fachgesellschaften damit beauftragt, alle Abläufe rund um die Diagnostik und die Behandlung genau zu prüfen und zu bewerten. Zu dem eintägigen Zertifizierungsablauf gehört unter anderem auch die Begleitung einer oder mehrerer Operationen und die Einschätzung nach den Vorgaben und Leitlinien der Fachgesellschaft. Als Beurteilungskriterien für eine erfolgreiche Zertifizierung werden nachweisbare Ergebnisse, also eine Senkung des BMI und das Verschwinden von Begleiterkrankungen beim Patienten, ebenso in den Fokus genommen wie die Fallzahlen als Maßstab für eine umfangreiche Behandlungsroutine. Zudem spielt die Ausstattung der Bereiche im Krankenhaus, zum Beispiel das für die schwer übergewichtigen Menschen geeignete Mobiliar und eine entsprechende OP-Ausstattung, eine wichtige Rolle.

Oberärztin Barbara Renz ist Leiterin des Adipositaszentrums Halle (Saale). Als Fachärztin für Chirurgie und Fachärztin für Viszeralchirurgie mit der Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie hat sie maßgeblich an der
erfolgreichen Zertifizierung mitgewirkt. Sie wies aber auch auf das gute Zusammenspiel aller Beteiligten hin: „Die Zertifizierung steht am Ende eines langen Weges, der mit dem Ziel begonnen hat, die Ansprache und Versorgung von Adipositaspatienten in unserer Region neu auszurichten. Auf diesem Weg liegen neben der kontinuierlichen
Überwachung der Behandlungsqualität und dem Austausch der Fachdisziplinen untereinander auch die spezialisierte Weiterbildung unserer chirurgischen Kolleginnen und Kollegen.“

Aktuell werden im Adipositaszentrum Halle (Saale) pro Jahr mehr als einhundert adipositaschirurgische Operationen durchgeführt und rund 600 Patienten ambulant über die verschiedenen Angebote betreut. Die nächsten Ziele des fachübergreifenden Expertenteams am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara sind der Ausbau der ambulanten Angebote, die Stärkung der Netzwerke mit niedergelassenen Ärzten und anderen
Krankenhäusern sowie die Bestätigung der Zertifizierung in etwa drei Jahren.

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