Rechter Doppelmörder von Halle im Roten Ochsen über Zaun geklettert

3. Juni 2020 | Politik | 3 Kommentare

Am Pfingstsonnabend hat in der Justizvollzugsanstalt Halle (Roter Ochse) der Untersuchungsgefangene Stephan B. gegen 13.50 Uhr den Zaun eines Freistundenhofes innerhalb der JVA Halle überklettert und sich etwa fünf Minuten unbeaufsichtigt im Innenbereich der Anstalt bewegt, bevor er wieder von Bediensteten in Gewahrsam genommen wurde. Er leistete dabei keinen Widerstand. Stephan B. wird wegen des Anschlags vom vergangenen Oktober in Halle unter anderem des zweifachen Mordes beschuldigt.

Derzeit wird im Justizministerium aufgearbeitet, wie es angesichts der strengen Auflagen hinsichtlich der Haftbedingungen von Stephan B. zu diesem Vorfall kommen konnte. Nach Erlasslage darf sich Stephan B. nicht ohne Aufsicht außerhalb seines kameraüberwachten Haftraumes bewegen.

Als erste Maßnahme wurde veranlasst, die für die Aufsicht zuständigen Beamten in anderen Bereichen einzusetzen. Zu den Fragen, die auch zu klären sind, gehört, warum das Ministerium erst am Mittwoch über das Vorkommnis informiert worden ist.

Derweil ist die Empörung über die verzögerte Benachrichtigunmg groß. „Ich bin schockiert über den Vorfall im Roten Ochsen. Ich bin aber ebenso befremdet über das Informationsverhalten der Justizministerin“, kommentierte die stellvertrete Vorsitzende und rechtspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Silke Schindler, die Pressemitteilung des Justizministeriums vom heutigen Tage.

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