Besuchen Sie eine (kleine) Buchhandlung!

19. März 2020 | Kultur | Keine Kommentare

Lt. §4 der Verordnung des Landes Sachsen-Anhalt wird die Öffnung von Ladengeschäften des Einzelhandels jeder Art verboten, ausgenommen sind u.a. auch Buchhandlungen (§4, (2)). Diese dürfen also öffnen. Auch die Erweiterungen der Verordnungen, die der Leiter des Katastrophenschutzamtes, Dr. Bernd Wiegand mit seinem Stab, vorgenommen hat, betreffen die Buchhandlungen nicht.

Wir haben das Glück in Halle, noch viele kleine Buchhandlungen zu finden. So gibt es z.B. alleine im Steinweg zwei Buchhandlungen, die nächste finden sie am alten Markt. Da das Kulturangebot im Moment nicht nur eingeschränkt, sondern quasi (fast) nicht mehr vorhanden ist, stellen die Buchläden eine der wenigen Möglichkeiten da, etwas Kultur zu tanken und Abwechslung zu finden. So ist es nicht verwerflich, wenn Sie alleine oder zu zweit sich in eine derartige Einrichtung trauen. In der Regel sind Buchhändlerinnen und Buchhändler sogar sehr freundliche und zuvorkommende Wesen. Sie werden dort eine gute Aufnahme finden. Falls Sie nicht mehr mit der Benutzung eines Buches vertraut sind?! Auch in diesem Fall bin ich mir sicher, dass Sie bei der Buchhändlerin Ihres Vertrauens in guten Händen sind. Angestellte in diesen Läden sind in der Regel erfahrene Leserinnen und Leser und vermögen in dieser Hinsicht wahrlich wertvolle Tipps zu geben.

Wenn Sie Corona in die Buchhandlung zwingt!

Auch bei der Auswahl des Lesestoffs sind die Buchhändlerinnen natürlich sehr hilfreich. So habe ich mir gestern auch wertvolle Tipps für eine kleine Norwegenreise geben lassen: Der Roman von Lars Mytting: „Die Glocke im See“ handelt von einer jungen Frau aus Norwegen, Astrid, die sich zwischen Tradition und Moderne entscheiden muß. Zweiter Protagonist des Romans : Eine Stabkirche, die nach Dresden muß. Zudem muß sich Astrid zwischen zwei Männern entscheiden, die genau diesen Gegensatz verkörpern: Der Norweger, der nach alter Tradition lebt, oder der junge Mann aus Dresden, der für Astrid die Möglichkeit des Ausbruchs aus der herkömmlichen Frauenrolle bedeuten würde. Wie wird sich die junge Norwegerin entscheiden? Und was wird aus der Stabkirche? Wird diese tatsächlich abgebaut und muß nach Dresden?

Wer lieber etwas Heiteres im Bereich Krimis möchte, ist mit dem heiter-blutigen Sammelband von Tatjana Kruse: „Tot, aber glücklich“ gut bedient. Die gestrige Online-Premierenlesung der Autorin glich auf jeden Fall einem heiteren Gemetzel auf einem Campingplatz. Und gemahnt uns bei allen Einschränkungen daran, nur nicht unseren Humor zu verlieren. In dem Sinne: Bleiben Sie gesund und lesen Sie weiter!

ToK, Fotos: ToK, Bild 3: Tatjana Kruse

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben