Nachtflug: Bürgerinitiative wirft Kretschmer skandalöse Informationspolitik vor

20. Januar 2020 | Umwelt + Verkehr | 3 Kommentare

DHL plant, seine Flugzeugkapazität am Flughafen Leipzig-Halle (FLH) um 60% (!!!) zu erweitern, schreibt die Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“ aus Leipzig und wirft dem sächsischen Ministerpräsidenten Kretschmer (CDU) eine skandalöse Informationspolitik vor. Außerdem würde er das Wohl eines Unternehmens über die Interessen der Anwohner stellen.

Weiter meint die BI, dass die Erhöhung der Flugzeugkapazität eine dramatische Erhöhung der jetzt schon extremen Lärm-, Gesundheits- und Schadstoffbelastung für die Betroffenen. Die avisierte 250 Mio. € Investition wird vom Flughafen finanziert (aus Steuermitteln?). Aufgrund der Dimension des Vorhabens ist der FLH verpflichtet eine „frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung“ durchzuführen. Diese ist u.a. für den 22. Januar 2020 in Schkeuditz geplant. Leider weiß bis heute kaum ein Schkeuditzer, geschweige denn andere Betroffene, von dieser Veranstaltung. Warum?, fragt sich die BI

Bewohner nicht informiert?

Die Information stand ab 08. Januar 2020 (schwer findbar) auf der Internetplattform der Stadt Schkeuditz. Die Schkeuditzer Stadträte sind am 15. Januar per Mail durch die Stadtverwaltung informiert worden. Bisher erfolgte keine Information im Stadtboten oder eine anderweitige Bewerbung der Veranstaltung. Diese Vorgehensweise zeigt, der FLH und DHL werden alles versuchen, eine Diskussion über die Lärm-, Gesundheits- und Klimafolgen zu verhindern und diese Erweiterung möglichst schnell „durchzupeitschen“.

Deswegen wendet sich die Bürgerinitiative an den Ministerpräsidenten: Sehr geehrter Herr Kretschmer, das Land Sachsen ist Haupteigner des FLH und damit für diese Informationspolitik mitverantwortlich. Ist das die neue Bürgernähe/Bürgerbeteiligung Ihrer jetzigen Regierung? Über eine zeitnahe Antwort bzw. öffentlichen Stellungnahme von Ihnen zu diesem skandalösen Vorgehen würden wir uns freuen.

Eine Meldung und Grafik der Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“, Foto: HalleSpektrum

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