Landesregierung will weitere Fachkräfte verbeamten
28. Mai 2019 | Politik | 11 KommentareDie Landesregierung hat mit dem heutigen Beschluss zur Änderung der Laufbahnverordnung den Weg frei gemacht, qualifizierte Fachkräfte als Beamter bzw. Beamtin für die Verwaltung zu gewinnen. Die entsprechende Verordnungsänderung hat die Landesregierung nach der Anhörung der Gewerkschaften und der kommunalen Spitzenverbände endgültig beschlossen.
Finanzminister André Schröder: „Mit der Anpassung trägt das Land der stetigen Entwicklung auf dem freien Markt Rechnung und bindet Spezialisten an das Land, denn ein Bundesland funktioniert wie ein Unternehmen in der freien Wirtschaft: Mit Fachkräften. Wir als Land werben mit sozialer Sicherheit. Deshalb müssen die Zugangsmöglichkeiten erweitert und neue Laufbahnen geschaffen werden.“
Tierärztinnen und Tierärzte zum Beispiel mussten nach der Approbation und Erfahrung aus der Berufspraxis noch ein zweijähriges Referendariat mit einem Ausbildungsgehalt durchlaufen, bevor eine Verbeamtung möglich war. Künftig soll eine Verbeamtung auch ohne Referendariat möglich sein, wenn eine in der Regel hauptberufliche vierjährige Fachtierarztweiterbildung für öffentliches Veterinärwesen nach der Weiterbildungsordnung für Tierärzte der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt (WBO) erfolgreich absolviert wurde.
Betriebs- und Volkswirtinnen/ Betriebs- und Volkswirte oder Wirtschaftsingenieurinnen/Wirtschaftsingenieure hatten bislang erst mit einem Chef-Posten die Chance verbeamtet zu werden. Dies ist künftig bereits auf Sachbearbeiter-Ebene möglich.
Eine Verbeamtung ist künftig auch für Männer und Frauen möglich, die im Gesundheits- und Krankenpflegedienst im Justizvollzug arbeiten. Das ist neu und gab es bislang nicht in Sachsen-Anhalt.
Wer als Biologin/Biologe, Chemikerin/Chemiker, Informatikerin/Informatiker oder Physikerin/Physiker auf einem Beamten-Dienstposten im Landesdienst arbeitete, benötigte dafür bislang den entsprechenden Studienabschluss in Biologie, Chemie, Informatik oder Physik. Andere, ebenso gut für die Tätigkeiten im öffentlichen Dienst qualifizierende Studiengänge blieben bislang unberücksichtigt. Hier wird der Zugang künftig geöffnet, indem fachlich vergleichbare Studiengänge als Voraussetzung zugelassen sind.
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@heiwu
nicht so empfindlich. in Thüringen war es das Kabinett Ramelow (Linke), dass die Verbeamtung eingesetzt hat, in Sachsen die CDU. Und in Sachsen-Anhalt war es halt Bullerjahn, aber der ist sowieso eine eigene Hausmarke.
Nur mit dem Finger auf die CDU zu zeigen, wäre hier also nicht zielführend.
Ja, das ist es.
Ich würde sogar sagen völlig fehl am Platz. Genauso wie diese unsägliche Verbeamtung.
Das ist die Politik des Schwachsinns, der Verdrängung, des Nichthandelns. Typisch Altparteien. Dieses Prinzip bringt Deutschland an den Abgrund.
Kann das sein, dass das Foto leicht Menschenverachtend ist?
OK, dann ist die Groko-SPD Schuld.
Kann sein.
Es war wohl Bullerjahn der die Lehrerverbeamtung in Sachsen-Anhalt um 2012 durchgesetzt hat.
Das war dann also während der GroKo unter Böhmer.
@heiwu
Seit Böhmer Schwarz-Gelb oder seit Böhmer GroKo?
@fractus: seit Böhmer.
Bei den Pensionrückstellungen der kommunalen Beamten schaut das Land penibel drauf. Beim Land ist das anders. Einfach mal einen Blick in den Landeshaushalt werfe – da wird einem Angst und Bange, was da auf uns zurollt. Das goße Echo wird gewiss noch kommen: Es wird in S-A irgendwann nur noch Investitionen mit EU-Mitteln geben…
die Verbeamtungsmanie hat ganz schön zu genommen. Seit wann genau werden Lehrer verbeamtet?
Das war auch schon zu Böhmers Zeiten Finanzpolitik. Dieses Kreditaufnahme zu Lasten der nächsten Generation funktioniert wie ein Kettenbrief. Irgendwann reisst die Serie ab.
Das Land spart sich so heute die Rentenbeiträge um morgen für die Pensionen aufkommen zu müssen.
Und da sage noch einer das ein Neuverschuldungsverbot sich nicht kreativ umgehen ließe.