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wolli aktualisiert.
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24. Juli 2018 um 21:26 Uhr #320153
In Reichardts Garten wurde ein Gothestein mit Graffiti beschmiert, aber welcher, es gibt deren drei:
Ein Stein im Südwesten mit den Worten:Alle menschlichen Gebrechen
suehnet reine Menschlichkeit.Er wurde im Dezember 1947 von der Goethegesellschaft gestiftet.
Ein Stein im Osten zitiert ein Gedicht aus dem Jahr 1776:
Feiger Gedanken
Bängliches schwanken
Weibisches Zagen
Ängstliches Klagen
Wendet kein Elend
Macht dich nicht frei
Allen Gewalten
Zum Trutz sich erhalten
Nimmer sich beugen
Kräftig sich zeigen
Rufet die Arme
Der Götter herbeiUnd dann der „Philomelenstein“, den bereits Reichardt aufstellen ließ, auf ihm steht:
Dich hat Amor gewiß o Sängerin fütternd erzogen:
Kindisch reichte der Gott dir mit dem Pfeile die Kost.
So durchdrungen vom Gift die harmlos atmende Kehle,
Trifft mit der Liebe Gewalt nun Philomele das Herz.25. Juli 2018 um 11:30 Uhr #320194Es gibt übrigens auch in Halle eine Goethe-Gesellschaft http://www.goethegesellschaft-halle.de/
Man hört aber wening von ihr.
25. Juli 2018 um 17:41 Uhr #320249Feiger Gedanken
Bängliches schwanken
Weibisches Zagen
Ängstliches Klagen
Wendet kein ElendOK, ich habe nie viel von Göthen gehalten. Aber das ist wohl nicht von ihm, sondern eher einer solchen Maschine entsprungen:
https://www.poetron.de/poetron.php25. Juli 2018 um 18:16 Uhr #320251Du wirst doch nicht etwa der Übeltäter sein, der den Goethespruch verunstaltet hat?
25. Juli 2018 um 21:30 Uhr #320255Nee, auch wenn das Gedicht bedauernswert dämlich ist, gehört es doch zur deutschen Kultur.
Dass sich einst ein Steinmetz gefunden hat, der das missratene Zeugnis jungmännlicher Wortfindungsstörungen auch noch sorgfältig, Buchstabe für Buchstabe, in den zähen Porphyr gepickert hat, zeugt ja erst recht vom deutschen Wesen. So was darf man nicht in einer Nacht mit irgendwelchen Tags verunstalten.
25. Juli 2018 um 21:49 Uhr #320256Halle, die Kulturhauptstadt. Ich habe schon etliche Hauptstädte gesehen. Wenn es nach dem Aussehen geht, hebt sich Halle von den anderen ab.
25. Juli 2018 um 22:08 Uhr #320258Weder in Paris, London, Rom oder Stockholm gibt es Grafities.
Das hast du gut beobachtet.26. Juli 2018 um 06:44 Uhr #320267Es gibt überall Graffitis. Aber nur wenige Städte sind so beschmiert wie Halle. Manchmal denke ich, dass es daran liegt, dass es in Halle eine Kunsthochschule gibt. Mir persönlich ist die Kultur eines Goethedenkmals lieber als das Gekrakel Gehinamputierter auf diesem.
26. Juli 2018 um 08:23 Uhr #320273Manchmal denke ich, dass es daran liegt, dass es in Halle eine Kunsthochschule gibt.
Dein Hass auf Menschen, die über mehr Hirn verfügen als ein Buchhalter, ist ausstellungsreif.
26. Juli 2018 um 08:36 Uhr #320274Menschen mit Hirn können ihren Lebensunterhalt selbst erarbeiten.
26. Juli 2018 um 09:01 Uhr #320276Dein Hass auf Menschen, die über mehr Hirn verfügen als ein Buchhalter
Was qualifiziert dich, so herablassend über eine Berufsgruppe zu urteilen?
26. Juli 2018 um 11:56 Uhr #320285Also den Zusammenhang zwischen Kunsthochschule und “ Kultur eines Goethedenkmals“, welches beschmiert wurde herzustellen, der muss mir verständlich gemacht werden. Ich bitte darum. Und, ich weis nicht was das für Leut sind, die die Tafeln und Kunstwerke im Park beschmschmieren. Auf jeden Fall ist es aber bescheuert. Ich wette, die wissen das auch, machen es aber trotzdem.
26. Juli 2018 um 12:09 Uhr #320287Mir ist aufgefallen, dass es im Giebichensteiviertel besonders viele Schmierereien gibt. Ich habe es mir damit erklärt, dass es die zum Studium Abgelehnten sind.
27. Juli 2018 um 15:53 Uhr #320430Ein abgelehnter Kunststudent hat in Europa schon Schlimmeres angerichtet.
27. Juli 2018 um 16:43 Uhr #320432Gefährlich sind abgelehnte Kunststudenten nur, wenn sie sich entschließen, Politiker zu werden.
28. Juli 2018 um 09:54 Uhr #320477Falsch hei-wu, völlig falsch! Er war das Mittel, das den Zweck erfüllte. Hat am Ende nicht geklappt und das Mittel hat sich dann selbst beseitigt. Die Dinge um den Zweck herum allerdings sind noch da.
Zurück zum Thema, die zum Studium abgelehnten versuchen es dann doch lieber an anderen Einrichtungen. Für Schmierereien haben sie da keine Zeit.28. Juli 2018 um 10:33 Uhr #320481Die Selbtverwirklicherfächer sind überlaufen.
Ich kannte einen Abgelehnten und erinnere mich an seine Wutausbrüche im Suff, die manchmal sogar einen Polizeieinsatz erforderten.28. Juli 2018 um 11:51 Uhr #320485Und jetzt brauchen wir, trotz aller Lust an neidvoller Hetze gegenüber Kulturschaffenden und Intelligenz, einen einfachen Beweis. Sonst behaupte ich, es sei ein abgelehnter Buchhalterlehrling ohne Abitur gewesen.
28. Juli 2018 um 12:39 Uhr #320491Die Goethegesellschaft Halle sucht Mitglieder, aber die Goetheliebhaber sterben aus.
28. Juli 2018 um 15:13 Uhr #320496Zu meiner Zeit wurden Herder und Goethe noch geschätzt. Da gab es noch die „Weimartage der Jugend“ In der Marktwirtschaft haben sie keinen Marktwert mehr. Wenn man wissen will, was deutsche Kultur heute ist, muss man das TV-Programmm analysieren.
28. Juli 2018 um 17:30 Uhr #320505Goethe-Gesamtausgaben, und einzelne Werke sowieso, finden bei unseren Bücherbasaren keine Abnehmer, nicht mal geschenkt.
28. Juli 2018 um 17:30 Uhr #320506Das sind doch aber die Werte, die so hoooch gehalten werden – müssen.
28. Juli 2018 um 17:55 Uhr #320508Wenn man wissen will, was deutsche Kultur heute ist, muss man das TV-Programmm analysieren
Fernsehen glotz ich schon seit Jahren nicht mehr, und seit dem dämlichen und verquast geschriebenen „Werther“ hab ich auch keinen Goethe mehr angefasst.
28. Juli 2018 um 20:24 Uhr #320521
Anonymverquast geschriebenen „Werther“ hab ich auch keinen Goethe mehr angefasst.
In einer Zeit lebend, in der Beziehungen weitgehend selbstbestimmt und ohne gesellschaftliche Zwänge gestaltet werden, würde ich nicht so herablassend auf den Werther schauen.
Und auch nicht auf den ollen Goethe. Die Verachtung des weltgewandten und freigeistigen Goethes war immer das Steckenpferd der nationalistischen und engstirnigen Reaktion.
28. Juli 2018 um 21:23 Uhr #320524Die Goethegesellschaft mit Ihren Ablegern in vielen Städten waren m.W. immer ein Treffpunkt der Intellektuellen. Diese Zeit scheint nun zuende zu gehen.
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