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- Dieses Thema hat 34 Antworten und 8 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 5 Jahren, 9 Monaten von hei-wu.
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1. Juli 2018 um 13:11 Uhr #318496
Auch wenn man keine Ahnung von der Landwirtschaft hat, kann man erkennen, das diese Riesenschläge von 50- 100 ha mit Getreide, Raps und Mais ökologische Wüsten sind. Die Insekten sind verschwunden, die sonst an der Fensterscheibe des Autos klebten, und mit ihnen die Vögel und vermutlich auch anderes Getier. Durch die Trockenheit sind Ernteausfälle von 25-50% , manchmal sogar Totalausfall zu erwarten. Hinzu kommen niedrige Preise auf dem Weltmarkt. Einige Betriebe mit diesen Monokulturen werden evtl. bankrott gehen. Auch die Brände der Getreidefelder finden durch die Größe der Felder keine Halt.
Schuld sind aber nicht die Landwirte, sondern die Politiker, die mit ihrer Förderpolitik die Landwirte zu immer größeren Schlägen mit Monokulturen zwingen oder ermuntern.
Vermutlich muss es aber erst noch schlimmer kommen, ehe Politiker zur Vernunft kommen.1. Juli 2018 um 13:52 Uhr #318497Brennen Mischkulturen schlechter? Vielleicht liegt es einfach an der Erderwärmung?
1. Juli 2018 um 13:56 Uhr #318498
AnonymEs ist nunmal so, dass bei den derzeitigen Rahmenbedingungen Monokulturen auf Großfeldern, gewachesn unter dem Schutz der Chemischen Keule, nunmal am Profitabelsten sind. Und dass der Bauernverband die Interessen der großen Argrarkonzerne und Chemieindustrie vertritt, dürfte bekannt sein.
Vielleicht liegt es ja am Kapitalismus selbst?
Solange übrigens Tiefkühlhühnchen im EU-subventionierten Export die Bauern (und die Landwirtschaft) in Afrika niederkonkurrieren, braucht sich niemand über afrikanische Migranten zu wundern.
1. Juli 2018 um 14:07 Uhr #318499Am Kapitalismus kann es nicht liegen, die Felder im Osten, die in der Regel viel größer sind als im Westen, sind ja ein Erbe der sozialistischen DDR.
In den Städten ist inzwischen die ökologische Vielfalt größer als auf dem Land.1. Juli 2018 um 14:31 Uhr #318500Solange übrigens Tiefkühlhühnchen im EU-subventionierten Export die Bauern (und die Landwirtschaft) in Afrika niederkonkurrieren, braucht sich niemand über afrikanische Migranten zu wundern.
Du hast recht, dann braucht es adäquate Grenzkontrollen. Dann „migrieren“ nur Fachkräfte.
1. Juli 2018 um 14:45 Uhr #318501Z.Zt. brennen Getreidefelder rings um Halle.
1. Juli 2018 um 18:58 Uhr #318535Z.Zt. brennen Getreidefelder rings um Halle.
Bei Trockenheit brennt ziemlich viel, außer du willst Reis anbauen.
1. Juli 2018 um 19:42 Uhr #318537Auch wenn mich „nix idee“ für blöd hinstellt möchte ich in aller Bescheidenheit andeuten, dass bei einer kleinteiligeren Landwirtschaft mit verschiedenen Feldfrüchten ein Feuer nicht die Möglichleit einer so großen Ausbreitung hat.
1. Juli 2018 um 20:12 Uhr #318538Es gab nach dem 2. Weltkrieg hierzulande eine Bodenreform.
Danach schlossen sich die Bauern zu Genossenschaften zusammen.Die Felder, speziell die auf der Querfurter Platte, also Lößboden, wurden aber bereits weit vor dem 2. Weltkrieg so angelegt, und dazu noch die quadratisch angelegten Windschutzstreifen, weil der Wind eben Boden verweht.
Im Moment wird eigentlich kaum noch Landwirtschaft betrieben.
Der Mais wird zur Gasversorgung angebaut, ebenso der Raps.
Ich habe aber in der Nähe der Moto-Cross-Bahn ein Haferfeld entdeckt.
Es könnte also noch ökologisch denkende/handelnde Bauern geben…….1. Juli 2018 um 20:27 Uhr #318540Ein Haferfeld ist eine große Ausnahme. Durch die geringen Preise für Getreide und die diesjährige schlechte Ernte werden weitere Landwirte auf Mais für die Biogasanlagen umschwenken. Bis die Querfurte Platte ein einziges Maisfeld ist
Ein Umweltverbrechen!!!1. Juli 2018 um 21:01 Uhr #318542Brennen Mischkulturen schlechter? Vielleicht liegt es einfach an der Erderwärmung?
Das Risiko, dass kleinere Schläge brennen, ist geringer. Und was Mischkultur betrifft: Mais brennt nicht, Rüben auch nicht. Aber was passiert, wenn 100 Hektar Getreidefelder brennen, das konnte man heute wieder sehen. Nach dem Großbrand bei Holleben, der nahezu alle Einsatzkräfte im Saalekreis gebunden hatte, stiegen am Horizont weitere Rauchwolke rings um Halle auf. Klar zahlten so etwas Versicherungen, aber die werden ihre Prämien erhöhen, und ich hoffe, dass die Feuerwehren ihren Einsatz bezahlt bekommen. Begrünte Feldraine würden derartige Brände auch begrenzt halten. Wenn die Ernteausfälle aufgrund Trockenheit und Feldbränden sinken, zahlt es der Verbraucher, weil die Lebensmittelindustrie einen Grund hat, die Preise auf die endverarbeiteten Produkte überproportional aufzuschlagen. Wollen wir wetten?
1. Juli 2018 um 21:16 Uhr #318544Du meinst sicher „Wenn die Ernteausfälle aufgrund Trockenheit und Feldbränden sinken,“ erhöhen statt sinken.
Die Getreidepreise sind trotz zu erwartender schlechter Ernte niedrig, das wird durch den Weltmarkt geregelt. Beim Mais für Biogasanlagen gibt es m.W. keinen Weltmarkt, also garantierte Preise, deshalb wird sich der Maisanbau erhöhen.
Künstliche Bewässerung ist bei den Riesenflächen gar nicht möglich.1. Juli 2018 um 21:51 Uhr #318551Glaubt hier jemand, dass die Brände Zufall sind???
1. Juli 2018 um 21:54 Uhr #318552Erntefahrzeuge würden kaum etwas ernten, aber Geld kosten …..
1. Juli 2018 um 21:55 Uhr #318553Wenn die Versicherungen zahlen, wie heiwu meint, könnte man Verdacht schöpfen.
1. Juli 2018 um 21:55 Uhr #318554Ja, Zündquellen gibt es immer, und bekloppte Mensschen, die ab- oder unabsichtlich zündeln, auch. Oft werden Brände übrigens durch Erntemaschinen ausgelöst: https://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/artikel-ansicht/dg/0/1/22722/
2. Juli 2018 um 13:53 Uhr #318624@Wolli Dafür, daß du mit der DDR nicht mehr so viel am Hut haben willst, schreist du aber ziemlich oft nach dem Staat als Regulator. Schuld an der Misere haben in erster Linie die Verbraucher, also Du und ich. Aber Geiz ist Geil und alles so billig wie möglich, rächt sich halt in der Qualität. Auch beim Anbau. Das muss der Staat nicht regeln….
2. Juli 2018 um 14:16 Uhr #318640Der Endverbraucher hat praktisch keinen Einfluss auf den Getreidepreis: https://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Agrarwirtschaft/Brotpreis-hoch-Getreidepreis-runter_article1184144775.html
2. Juli 2018 um 14:57 Uhr #318647Die Landwirte bekommen von der EU 300 Euro/ha bebauter Fläche, diese Förderung und andere Förderungen (die ich nicht kenne) führen auch dazu, großflächig mit wenig Arbeitskräften zu wirtschaften. Ein mir bekannter Getreidelandwirt bewirtschaftet mit zwei Arbeitskräften ca. 400 ha. Das ist nahezu unfassbar. Ich kenne mich nicht sehr aus, sehe aber, wie das Land bewirtschaftet wird und jeder andere kann es auch sehen, dass das ökologuisch nicht gut sein kann.
Diese Getreidebauern haben ja oft auch gar kein zweites Standbein mehr (Vieh, Gemüse etc.), mit dem sie Ernteverluste ausgleichen können.2. Juli 2018 um 15:07 Uhr #318649Man sollte die EU-Förderung für solche Wirtschaftsweisen streichen, und die Mittel lieber in die Landschaftspflege stecken.
2. Juli 2018 um 20:21 Uhr #318671Der Geräuschkulisse zu urteilen, 20.20 Uhr, wird momentan intensiv geerntet.
3. Juli 2018 um 12:07 Uhr #318698Man sollte die EU-Förderung für solche Wirtschaftsweisen streichen, und die Mittel lieber in die Landschaftspflege stecken.
Wozu sollte man in der EU noch Landwirtschaft brauchen.
3. Juli 2018 um 12:35 Uhr #318703Wozu sollte man Industrieunternehmen fördern, die keine Anteil am Gemeinwohl erbringen?
3. Juli 2018 um 12:49 Uhr #318707Stell die Frage bitte, wenn es keine Bauern mehr in der EU gibt.
3. Juli 2018 um 17:35 Uhr #318734Zuerst müsste die Förderung des Maisanbaus für Biogasanlagen abgeschfafft werden.
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