Berufswahl-Siegel des Landes: keine Schulen aus Halle wurde ausgezeichnet
8. Juni 2017 | Bildung und Wissenschaft, Nachrichten | 3 KommentareMagdeburg. Acht Schulen aus Sachsen-Anhalt werden heute erstmals mit dem Berufswahl-SIEGEL ausgezeichnet, sieben Schulen schafften die erneute Zertifizierung. Das Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt ist ein Zertifikat für Schulen, die ihre Schülerinnen und Schüler beispielhaft und systematisch auf die Berufswahl und das Arbeitsleben vorbereiten. Unter den Schulen, die erstmals das Verfahren erfolgreich durchlaufen haben, sind drei Sekundarschulen, eine Gemeinschaftsschule, eine Integrierte Gesamtschule, ein Gymnasium und zwei Förderschulen.
Grimm-Benne lobte das Engagement der beteiligten Schulen. Es komme den Schülerinnen und Schülern zugute, die vor der Berufswahl-Entscheidung stünden. So gebe es zum Beispiel an der Sekundarschule Marie Gerike in Haldensleben einen zusätzlichen Praxistag wöchentlich für die 8. und 9. Klassen, die Petri-Sekundarschule Schwanebeck organisiere Berufsfindungsmessen, bei denen Azubis Schülerinnen und Schüler für Bewerbungsgespräche trainierten. Schließlich werde an der Regenbogenschule Magdeburg, einer Förderschule für Geistigbehinderte, durch eine Vielzahl von Praktika in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern das selbständige Leben der Jugendlichen trainiert.
Das Engagement der beteiligten Förderschulen strich die Ministerin besonders heraus. Grimm-Benne: „Die sehr gute Arbeit zur Berufsorientierung ist auch in diesem Jahr ein Markenzeichen der Förderschulen.“ Sie wünsche sich, dass dies für mehr Schülerinnen und Schüler die Chance auf eine duale Ausbildung direkt im Anschluss an die Schulzeit eröffne, sagte die Ministerin. Unterstützung böten verschiedene Programme des Landes, darunter das Landesprogramm „Zukunftschance Assistierte Ausbildung“.
Der Vertreter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Bodo Bastian, betonte: „Keine Frage: Moderne, wettbewerbsfähige Betriebe brauchen auch zukünftig motivierte Fachkräfte. Und die Betriebe müssen in den nächsten Jahren wohl noch stärker um sie werben. Die Berufsorientierung in der Schule ist dabei ein wichtiges Element. Die IG BCE unterstützt das Berufswahl-SIEGEL weil damit auch deutlich wird, dass gute Arbeit maßgeblich durch gute Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung geprägt ist. Eine unbefristete Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung gehört für uns übrigens mit dazu! Mit unseren Tarifverträgen leisten wir dabei einen wichtigen Beitrag!“
Stefanie Klemmt, stellvertretende Geschäftsführerin Berufsbildung der IHK Magdeburg, mahnte an: „Wir erhalten immer wieder die Rückmeldung aus den Unternehmen, dass Auszubildende oft falsche Vorstellungen über den gewählten Ausbildungsberuf haben. Nicht selten ist dies auch ein Grund für das vorzeitige Lösen von Ausbildungsverträgen. Damit Jugendliche wissen, welche Anforderungen sie in Ausbildung und Beruf erwartet und welche Fähigkeiten und Interesse sie dort einbringen können, ist eine verstetigte und langfristige Berufsorientierung von herausragender Wichtigkeit. Die IHK Magdeburg ist daher seit vielen Jahren Unterstützer und Förderer des Berufswahl-SIEGELs und möchte Schulen und Unternehmen zu einer gemeinsamen Zusammenarbeit motivieren.“
Helmut Krodel, Geschäftsführer der Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH, lobte: „Als Projektträger stellen wir das ungebrochene Engagement der Schulen im Land fest. Seit nunmehr elf Jahren steigt die Beteiligung am Berufswahl-SIEGEL. Damit leisten die Schulen einen wesentlichen Beitrag, den Schülerinnen und Schülern den Übergang ins Berufsleben zu erleichtern und der Wirtschaft den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Dank der Unterstützung unserer Jury-Mitglieder und des Bildungs- und des Arbeitsministeriums können wir auch für die nächsten Jahre die Fortführung dieses Projekts gewährleisten.“
Die Regionen, aus denen sich Schulen um das Berufswahl-SIEGEL bewerben können, ändern sich jährlich. In diesem Jahr konnten sich Schulen aus den Landkreisen Börde, Harz und der Stadt Magdeburg für die Erstzertifizierung bewerben, für die erste Rezertifizierung nach drei Jahren waren Schulen aus der Börde und dem Altmarkkreis Salzwedel gefragt, für die zweite Rezertifizierung Schulen aus den Landkreisen Wittenberg, Burgenlandkreis, Anhalt-Bitterfeld und der Stadt Dessau-Roßlau.
Erstmals zertifiziert wurden:
Sekundarschule Marie Gerike, Haldensleben
Petri Sekundarschule, Schwanebeck
Evangelische Sekundarschule, Magdeburg
Gottfried-Wilhelm-Leibniz Gemeinschaftsschule, Wolmirstedt
Integrierte Gesamtschule Willy Brandt, Magdeburg
Prof. Friedrich-Förster-Gymnasium, Haldensleben
Regenbogenschule Magdeburg, GB Schule
Marianne Buggenhagen Schule, Ilsenburg
Die erste Rezertifizierung gelang:
Sekundar- und Gemeinschaftsschule Wanzleben
Pestalozzischule, Salzwedel, LB Schule
Die zweite Rezertifizierung erreichten:
Sekundarschule Annaburg
Sekundarschule Bad Bibra
Sekundarschule Helene Lange Bitterfeld
Sekundarschule Zoberberg, Dessau-Roßlau
Sekundarschule An der Biethe, Dessau-Roßlau
(Quelle: Sozialministerium LSA)
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Ethik halte ich nun nicht gerade für obskur.
Ja, der UTP und die Schülerferienarbeit war schon nicht schlecht, konnten aber, weil aus dem bösen System, nicht übernommen werden. Und natürlich auch, weil vieeeeel zu teuer. Wer heute jammert, ist mit für diese Misere verantwortlich.
Die Streichung des Faches Werkunterricht und die Abservierung tausender Fachlehrer für Polytechnik in obskure Fächer wie Ethik und Religion sind ein weiterer unrühmlicher Meilenstein in der hiesigen Bildungspolitik.
Wird uns der UTP- Unterricht wieder als neue Erfindung verkauft?