Schwerer Diebstahl aus wissenschaftlicher Universitätssammlung
16. Juni 2016 | Kultur | 5 KommentareIn der Nacht von Sonntag auf Montag, den 13. Juni 2016, wurde in den Räumen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eingebrochen. Auch ein temporärer Ausstellungsraum wurde gewalttätig aufgebrochen. Dort befanden sich für eine Führung zu historischen Physikgerätschaften sechs separierte Objekte aus den Sammlungen.
Von den sechs normalerweise im gesicherten Magazin aufbewahrten Objekten wurden fünf aus dem Ausstellungsraum gestohlen, darunter drei Objekte von erheblichem historischem Wert für die Universität. Die Universität bittet daher die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach den drei gestohlenen Physikgerätschaften von erheblichen ideellen und historischen Wert.
Dr. Frank Steinheimer, verantwortlicher Leiter der naturwissenschaftlichen Sammlungen der Universität, ist entsetzt: „Es ist ein Jammer, dass gerade dann bei uns eingebrochen wurde, als wir eine Führung vorbereitet hatten und die Objekte in einem lediglich abgeschlossenen, aber nicht weiter gesicherten Raum befanden. Der größte Verlust ist ein Schweigger’scher Multiplikator, der in Halle (Saale) unter Prof. Johann Salomo Christoph Schweigger (von 1819 bis 1857 an der Hallenser Universität tätig) Mitte der 1850er Jahre entwickelt und kurz danach in London durch die Firma Elliot Bross serienmäßig gebaut wurde.“ Es handelt sich um ein Gerät für Messungen des elektrischen Stroms (sogenannter Galvanometer), das von Schweigger auch für schwache Ströme weiterentwickelt worden war.
Bedauerlich ist auch der Verlust eines französischen pneumatischen Telegrafens von ca. 1880 in Originalschachtel und mit Anleitung sowie eines Entladungsgefäßes mit vier fluoreszierenden Mineralien von ca. 1890. Über Hinweise bezüglich des Verbleibs der drei Objekte im Anhang würde sich die Universität (frank.steinheimer@zns.uni-halle.de, 0345-55-21437) ausdrücklich freuen (gegebenenfalls Polizei einschalten). Eventuell können die Objekte auf eBay, Flohmärkten oder gar in Abfalleimern wiedergefunden werden.
In den beigefügten Bildern finden Sie die Datenbankeinträge für die Objekte sowie Einzelfotos zur einfacheren Identifizierung.
(Quelle: MLU Halle)
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Es tut umso mehr weh, wenn man weiß, dass die Uni Selbstversicherer ist.
Keine Ahnung, ob Schulze die Sicherheitsmaßnahmen kennt, hei-wu. Verstehendes Lesen beherrscht er aber. Im Artikel stand „… lediglich abgeschlossenen, aber nicht weiter gesicherten Raum …“. Hattest wohl einen Blackout, hei-wu?
Du scheinst die Sicherheitsmaßnahmen zu kennen ?
Aber Fakt, da hat ein Insider gehandelt, der sowohl die Verhältnisse, als auch die Objekte gut kannte… Über die Sicherungsmaßnahmen insgesamt kann man auch nur den Kopf schütteln…
Da blutet einem das Herz. Ich kann mir die Trauer über diesen Verlust der wertvollen Apparaturen sehr gut vorstellen.
“ Da muss sich jemand ausgekannt haben….“ 🙁