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- Dieses Thema hat 24 Antworten und 8 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahren von Anonym.
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8. Mai 2016 um 11:02 Uhr #248797
Die Pressestelle schreibt auf halle.de:
„An der Kranzniederlegung und Gedenkveranstaltung am Sonntag, dem 8. Mai 2016, 10 Uhr, an den Gräbern der gefallenen Sowjetsoldaten auf dem Südfriedhof, Huttenstraße 25, anlässlich des 71. Jahrestages der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus nimmt die Beigeordnete für Bildung und Soziales, Katharina Brederlow, in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand, teil.“In Halle gibt es keine Gräber von gefallenen Sowjetsoldaten, denn die Sowjetsoldaten sind erst nach Kriegsende am 1. Juli in Halle eingerückt.
8. Mai 2016 um 11:23 Uhr #248799Das sind noch die letzten Überreste der DDR-Propaganda. In Halle müsste man eigentlich erstmal den Amerikanern danken.
8. Mai 2016 um 11:29 Uhr #248800Richtig, zuerst waren die Amis in Halle. Es haben auch keine Russen vom Ochsenberg aus mit einer FlAK auf den Roten Turm geballert. 😉
8. Mai 2016 um 11:43 Uhr #248803
Anonym„An der Kranzniederlegung und Gedenkveranstaltung am Sonntag, dem 8. Mai 2016, 10 Uhr, an den Gräbern der gefallenen Sowjetsoldaten auf dem Südfriedhof, Huttenstraße 25, anlässlich des 71. Jahrestages der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus nimmt die Beigeordnete für Bildung und Soziales, Katharina Brederlow, in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand, teil.“
Schade, ich wäre gerne hingegangen, Warum ist das leider erst so spät eingestellt worden.
In Halle gibt es keine Gräber von gefallenen Sowjetsoldaten, denn die Sowjetsoldaten sind erst nach Kriegsende am 1. Juli in Halle eingerückt.
ohne den Überfall des deutschen faschismus auf die Sowjetunion am 22. Juni wäre in Halle niemals eine sowjetischer Soldat eingerückt und keine Soldaten an kriegsverletzungen etc. gestorben.
Das sind noch die letzten Überreste der DDR-Propaganda. In Halle müsste man eigentlich erstmal den Amerikanern danken.
Ohne die Schlachten vor Moskau, Stalingrad und dem nachfolgenden Vormarsch der Sowjetarmee wäre die Amerikaner nicht mal bis Paris gekommen. Soviel historische Wahrheit sollte schon sein.
Jedoch sollten wir aller im Kampf gegen den Faschismus Gefallenen gedenken. Nicht nur den Allierten, sondern auch den unzähligen Partisanen von griechenland, Italien bis hin nach Frankreich, Norwegen, Polen, Slowakei, Jugoslawien und China.
8. Mai 2016 um 16:11 Uhr #248810Wie der Krieg ohne die Schlachten vor Moskau und in Stalingrad ausgegangen wäre, ist Spekulation und keine historische Wahrheit.
Wahr ist aber, dass an der Befreiung vom Faschismus viele mitgewirkt haben, deshalb sollte man an diesem Tag allen gedenken.
Die hallesche politische Stadtspitze folgt aber dem kommunistischen Ritual, als wenn nur die Rote Armee Deutschland vom Hitlerfaschismus befreit hätte, und nimmt an der Gedenkveranstalung an den Gräbern von in Halle verstorbenen Sowjetsoldaten teil.8. Mai 2016 um 16:27 Uhr #248811Wieviele Gräber von gefallenen US Soldaten gibt es den in Halle?
Und den Timberwölfen wird auch regelmäßig gedacht.Und auf dem Südfriedhof sind nicht nur Gräber, sondern auch ein Mahnmal für gefallene Sowjetsoldaten! und eine Gräberstätte für Antifaschisten!
Grund genug!8. Mai 2016 um 16:36 Uhr #2488128. Mai 2016 um 18:38 Uhr #248815
AnonymDie Pressestelle schreibt auf halle.de:
Schade, ich wäre gerne hingegangen, Warum ist das leider erst so spät eingestellt worden.
habe nun gesehen, das die Info seit dem 6. Mai in den kurznachrichten steht. Irgendwie übersehe wohl nicht nurich öfters die Kurznachrichten. Wäre es möglich, diese vielleicht es anders (sichtbarer, auffälliger) einzubinden?
9. Mai 2016 um 06:34 Uhr #248830Wolli hat Recht, nach DDR-Manier wird die vorgeblich „ruhmreiche Sowjetarmee“ in der Pressemeldung der Stadt Halle in den Mittelpunkt gerückt, obwohl jene an der direkten Befreiung vom Nationalsozialismus in Halle keinen Anteil hatten.
Und redhall, soll sich die US-Army dafür entschuldigen in Halle wenige/keine Kriegstoten gehabt zu haben? Die vorgeblich „ruhmreiche Sowjetarmee“ ist mit ihren eigenen Leuten wenig zimperlich umgegangen, so daß es heute genügend „Heldengräber“ gibt.
Ich finde es richtig dass dem Ende des Kriegs gedacht wird, aber eben nicht nur auf eine einzelne (politisch-korrekte) Gruppe bezogen.
9. Mai 2016 um 09:23 Uhr #248845
Anonymin den Mittelpunkt gerückt
Gäbe es auf dem Friedhof auch Gräber von kriegsverlustigen Bürgern der USA, wäre auch an deren Gräbern dem Kriegsende gedacht worden. Diese gibt’s dort offenbar aber nicht. Kannst du als Nicht-Hallenser natürlich nicht wissen.
9. Mai 2016 um 09:44 Uhr #248848Doch weiß ich.
Die hiesigen Moskautreuen „Salon-Bolschewisten“ bedauern aber immer noch, dass es keine Gräber „gefallener“ Sowjetsoldaten gibt, an denen sie ihre Kränze abwerfen können.
Zu diesem Zweck wurden zu DDR-Zeiten ja extra Stätten errichtet, die zumindest den Anschein zuließen, dass es so gewesen sein könnte. (wie z.B. in Eisleben)9. Mai 2016 um 09:51 Uhr #248850
AnonymNicht Moskautreue „Salon-Bolschewisten“ in Eisleben oder Mannheim, sondern Vertreter der Stadt Halle haben (in Halle) einen Kranz an einer Gedenkstätte während einer Gedenkveranstaltung niedergelegt. Siehe erster Beitrag.
9. Mai 2016 um 10:42 Uhr #248856Die Vertretung der Stadt hat es eben ohne nachzudenken so gehandhabt wie immer, der Bereich Öffentlichkeitsarbeit hätte aber mal nachdenken sollen.
9. Mai 2016 um 10:43 Uhr #248857
AnonymUm dann zu welchem Ergebnis zu kommen? Ein paar Gräber von US-Soldaten erfinden?
9. Mai 2016 um 11:36 Uhr #248858Nein, es würde genügen aller Kriegsopfer zu gedenken und dazu zählen eben nicht nur die „ruhmreichen Sowjetsoldaten“
9. Mai 2016 um 11:42 Uhr #248859Sie könnten zu der Erkenntnis kommen, dass aus den Befreiern Besatzungssoldaten und Unterdrücker wurden, die z.B. mit ihren Panzern den Aufstand am 17.Juni niedergewalzt haben und dass man der Befreiung vielleicht besser an Orten gedenken sollte, wo Befreiung spürbar stattgefunden hat, z.b. am ehem. KZ Goldberg.
Unbedingt notwendig erscheint es mir, nach neuen Formen des Gedenkens zu suchen.9. Mai 2016 um 11:42 Uhr #248860
Anonymes würde genügen aller Kriegsopfer zu gedenken
Es wurde allen Kriegsopfern gedacht. Nicht nur den gefallenen und „gefallenen“ Soldaten, nicht nur der Armee der Sowjetunion, nicht nur den Widerstandskämpfern aus dem Saalkreis.
Kann man verstehen, wenn man denn nur will.
9. Mai 2016 um 11:49 Uhr #248862Ich finde den hier aufgeworfenen Gedanken richtig und wichtig. Wo noch, neben dem Gedenkstein am ehem. KZ Goldberg könnte solch ein Gedenken statt finden?
Möglich wären auch folgende Formen des Erinnerns:
– Festvortrag mit Gedenkminute im Stadthaus
– Lesung aus Tagebüchern auf dem Marktplatz durch Schauspieler
– Vorführung des Filmes „Das Kriegsende in Halle“
– Konzert der Staatskapelle oder – falls zu teuer – durch MusikstudentenWenn man erwartet, dass jedes Jahr was neues kommt, wird es wahrscheinlich schon wieder zu kompliziert, denn die zuständige Stelle in der Stadt müsste jedes Jahr neu nachdenken und da schleichen sich dann schnell Fehler und Gewohnheiten ein, wie eben jetzt richtigerweise mal auf die Kranzniederlegung hingewiesen wird, die andere Opfer ausschließt.
9. Mai 2016 um 11:59 Uhr #248867
AnonymSchön, dass sich die Aufrichtigen am 09.05. so viele Gedanken machen. Klar, bis 1989/90 waren wir ja alle unterdrückt und indoktriniert. Aber seit dem sind auch schon wieder fast 30 Jahre vergangen, in denen niemand ernsthafte Bemühungen unternommen hat, das Gedenken zu revolutionieren.
Alles in allem hat also die Nachricht über die Gedenkveranstaltung dazu geführt, dass sich 3 Leute im Internet damit beschäftigen. Da ist wohl noch Verbesserungspotenzial.
9. Mai 2016 um 12:04 Uhr #248873Sagisdorfer, ich empfinde Deinen ständigen polemischen Ton als völlig unsachlich und unpassend.
Warum soll es nicht möglich sein, darüber zu diskutieren, ob man das Gedenken an die Befreiung in einen neuen – und von der Zeit vor 1989 – abweichenden Rahmen packt?9. Mai 2016 um 12:14 Uhr #248879Wann und wo werden eigentlich die Kränze für die von Russen vergewaltigten deutschen Frauen und für die von Russen ermordeten deutschen Männer nach 1945 niedergelegt?
9. Mai 2016 um 12:25 Uhr #248882
AnonymWarum soll es nicht möglich sein, darüber zu diskutieren, ob man das Gedenken an die Befreiung in einen neuen – und von der Zeit vor 1989 – abweichenden Rahmen packt?
Es ist möglich und es wird gemacht. Witzigerweise aber eben nach der kritisierten Gedenkveranstaltung.
Der 8. Mai als Datum für ein Gedenken ist hier in der Gegend seit ca. 70 Jahren weitgehend bekannt. In dieser Zeit hat niemand ernsthaft Interesse an einer alternativen Veranstaltung gezeigt. Ich bezweifle, dass sich für den 08.05.2017 etwas anderes ergibt, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
Wenn du mit Gegenstimmen nicht umgehen kannst, äußere dich gar nicht erst öffentlich.
@nachti: Ganz großer Sport!
9. Mai 2016 um 12:27 Uhr #248883Ja, nachtschwärmer, wo machst Du denn das?
Ansonsten, lesen bildet:„Es wurde allen Kriegsopfern gedacht. Nicht nur den gefallenen und „gefallenen“ Soldaten, nicht nur der Armee der Sowjetunion, nicht nur den Widerstandskämpfern aus dem Saalkreis.
Kann man verstehen, wenn man denn nur will. “
- Diese Antwort wurde geändert vor 8 Jahren von redhall.
11. Mai 2016 um 12:02 Uhr #249087Offenbar wird nicht nur in Halle das DDR-Gedenkritual zum Tag der Befreiung übernommen, wie in diesem Artikel deutlich wird:
http://www.tagesspiegel.de/politik/russland-der-sieg-und-unsere-rituale-ich-bin-froh-dass-nicht-die-sowjetunion-der-alleinige-sieger-war/11756342.htmlStadtverwaltung, Stadtrat und andere sollten deshalb über eine Änderung des bisherigen Gedenkrituals nachdenken.
11. Mai 2016 um 12:18 Uhr #249091
AnonymBei der Internet-Recherche nach Unterstützung bitte stets beachten:
Ein Kommentar ist eine ganz persönliche Meinungsäußerung. Auch wenn diese Meinung der eigenen vollumfänglich entspricht, heißt das nicht, dass es eine weit verbreitete, die einer Zeitung oder gar eine richtig(er)e ist.
Eine Änderung des bisherigen Gedenkrituals könnte ja die Umverlegung auf den unverdächtigen 09. Mai sein. Da erinnern die Russen – ach nee, sind ja alles Stalinisten…
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