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- Dieses Thema hat 25 Antworten und 6 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 11 Jahren, 6 Monaten von wolli.
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19. September 2012 um 11:24 Uhr #11301
Die Stadtrats-FDP hat vorgeschlagen. die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, kurz die Schnarre, mit dem Preis der Lutherstädte „Das unerschrockene Wort“ auszuzeichnen. Jeder konnte dafür Vorschläge beim Kulturbüro einreichen.
Jetzt steht eine Beschlußvorlage der Verwaltung auf der TO der Stadtrats-Septembersitzung, allerdings im nichtöffentlichen Teil.
Ich bin gespannt, ob die Stadtverwaltung die angeblich unerschrockene Sabine vorschlägt.19. September 2012 um 12:54 Uhr #11336Und ich dachte schon, es geht um Sabine Ernst…
19. September 2012 um 20:22 Uhr #11409Ist der Verwaltungsvorschlag schon durchgesickert oder bleibt es bei der Schnarre?
19. September 2012 um 21:17 Uhr #11417
AnonymGanz nach deinem Sinne @wolli, Herr Beleites
19. September 2012 um 21:34 Uhr #11418Michael Beleites? Mensch, dass ich nicht auf den gekommen bin, den hätte ich auch vorgeschlagen.
24. September 2012 um 17:35 Uhr #12125Neben den Bürgermeistern der Lutherstädte entscheiden noch einige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens über den Preisträger, im Jahre 2006 waren das:
Dr. Rein Luthergedenkstätten Wittenberg
Dr. Heirich Belford-Strohm Theologe
Prof. Czempiel Friedensforschung
Prof. Pollmann Rektor Uni Magdeburg
Prof. Richard Schröder Theologe Humboldt-Uni Berlin
Joachim Gauck Theologe
Inzwischen dürften das einige andere Personen sein.Die Wahl findet im November in Eisleben statt.
24. September 2012 um 20:50 Uhr #12137Schnarre hat sich doch auch nicht mit Ruhm bekleckert; wo war die denn mal unerschrocken? Eher wohl meist erschrocken…
24. September 2012 um 21:26 Uhr #12143Aber sie ist FDP-Mitglied und FDP schlägt nur FDP vor.
24. September 2012 um 22:20 Uhr #12148Aber gesagt hat ’se nix, was unerschrocken wäre… also 0 Punkte…
24. September 2012 um 23:18 Uhr #12161Dann lasse ich mal einen wirklich Unerschrockenen zu Wort kommen und zitiere, was der Kandidat Michael Beleites in seiner aktuellen Streitschrift „Schweiz oder Kasachstan“ zur von Latifundien der LPG-Nachfolger geprägten ostdeutschen Agrarpolitik der letzten 20 Jahre sagt(S.63):
– Die CDU hat die traditionell konservativen Grundwerte der bäuerlich geprägten Landbevölkerung verraten, um einer Gruppe von Begünstigten der kommunistischen Diktatur samt ihren sozialistisch geprägten Großbetrieben die Gestaltungsräume der ländlichen Gebiete auf Dauer zu überlassen.– Die FDP hat ihre Ziele von Subventionsabbau und Deregulierung vergessen, um einer besonders hochgradig subventionsabhängigen Betriebsform eine wettbewerbsverzerrende Vormachtstellung zu sichern und dabei zugleich die Herausbildung eines breiten Mittelstandes auf dem Lande im Keim zu ersticken.
– PDS/Linke und SPD haben ihr Kampfziel der sozialen Gerechtigkeit über Bord geworfen, um ein paar ehemaligen DDR-Agrarfunktionären den Weg zur kapitalistischen Oberschicht zu ebnen und dafür zu sorgen, dass die neuen Großgrundbesitzer heute über Flächen verfügen, die den Grundbesitz der 1945 enteigneten „Junker“ um das 10 bis 50-fache übertreffen.
– Und die Grünen? Haben die ostdeutschen Bündnisgrünen genug getan, um eine bäuerliche Landwirtschaft mit ihrem ökologischen Potenzial wiederzubeleben und an der Überwindung der Diktaturfolgen auf dem Lande mitzuwirken?
25. September 2012 um 07:44 Uhr #12201Zitat: „- Die CDU hat die traditionell konservativen Grundwerte der bäuerlich geprägten Landbevölkerung verraten, um einer Gruppe von Begünstigten der kommunistischen Diktatur samt ihren sozialistisch geprägten Großbetrieben die Gestaltungsräume der ländlichen Gebiete auf Dauer zu überlassen.“
Das trifft voll und ganz zu. Allerdings möchte ich nicht darüber spekulieren, was mit der CDU und ihren Funktionären in den 1950iger Jahren passiert wäre, wenn sie offen gegen die Kollektivierungspolitik der SED opponiert und Widerstand geleistet hätten.
Zitat: “ PDS/Linke und SPD haben ihr Kampfziel der sozialen Gerechtigkeit über Bord geworfen, um ein paar ehemaligen DDR-Agrarfunktionären den Weg zur kapitalistischen Oberschicht zu ebnen und dafür zu sorgen, dass die neuen Großgrundbesitzer heute über Flächen verfügen, die den Grundbesitz der 1945 enteigneten “Junker” um das 10 bis 50-fache übertreffen.“
Der Typ sollte mal darüber nachdenken, daß sich die Zeiten in der Landwirtschaft geändert haben und die alleinige Bewirtschaftung von 100 Hektar Ackerland schon fast unrentabel sind.
Er soll mal schauen, welche Traktoren heute über die Felder fahren und mal 60 Jahre zurück denken.Was an diesen Thesen „unerschrocken“ sein soll, erschließt sich mir nicht.
25. September 2012 um 13:56 Uhr #12246genau, Rentabilität ist gerade in der Landwirtschaft das A und O… da kommt man mit kleinteiligen Ackern nicht mehr auf die Kosten… vielleicht weiß das aber der Herr B. nicht oder nicht mehr…
25. September 2012 um 15:48 Uhr #12249Das denken wir im allgemeinen, je größer die Fläche des Landwirtschaftsbetriebes, um so wirtschlicher ist er. Das ist aber falsch, und Michael Beleites beweist es in seiner Streitschrift. Ohne die EU-Subventionen von ca. 300 Euro/ha wären die meisten dieser Riesenbetribe mit über 1000 ha kaum oder gar nicht lebensfähig.
25. September 2012 um 16:29 Uhr #12254Das wage ich zu bezweifeln. Ein Traktor der z.B. 50.000 € kostet kann ich bei 300 ha effektiver einsetzen als bei 100 ha. Das kann ich auch herunter rechnen, auf den Pflug, die Eggen, die Drillmaschiene, Mähdrescher, Anhänger usw.
Der Genosschenschaftsgedanke zu DDR-Zeiten war grundsätzlich nicht schlecht, bloß die Umsetzung war falsch.
25. September 2012 um 18:08 Uhr #12264Naja, der herr B. kann ja auch mit zwei Pferden noch Handtuchfelder bewirtschaften… Allerdings effektiver Maschineneinsatz ist dann nicht mehr drin, dann kostet die Mietgebühr mehr als der Ertrag einbringt… und ein Sterben kleinbäuerlicher Betriebe ist wieder vorprogrammiert. Aber das hat es ja in der alten BRD schon mal gegeben, warum also nicht in Neufünfland wiederholen… Unerschrocken ist jedoch an solchen Theorien nix mehr…
25. September 2012 um 18:34 Uhr #12268Es geht nicht um Handtuchfelder!
Wenn die landwirtschaftlichen Großbetriebe mit 1000 bis 5000 ha so viel wirtschaftlicher sind, warum bekämpft dann auch der Landwirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Aeikens, wie verrückt eine vernünftigere degressive EU-Förderung der Betriebe nach der Größe der Ackerfläche? ER will auch den letzen ha mit ca. 300 Euro gefördert haben. Immer nach dem Motto: wer hat, dem wird gegeben.
Die Aussagen von Michael Beleites sind unerschrocken, weil er sich alle Parteien, den Bauernverband, die Besitzer der Agrargroßbetriebe – die roten Barone- nicht zu vergessen die ganze Agrarchemieindustrie und überhaupt die ganze Großagrarierlobby zum Feinde macht.
26. September 2012 um 21:04 Uhr #12470Und wie hat der Stadtrat heute entschieden?
27. September 2012 um 07:15 Uhr #12506Wenn die von Wolli genannten Gruppen vor Beleites „Angst“ haben dann müssen sie schon sehr schwach sein.Aeikens sorgt für seine Wähler und Interessengruppen, dies ist legitim. Wir können ja die Agrasubventionen nach meinen Vorstellungen verteilen, dann würden landwirtschaftliche Betriebe nur etwas bekommen wenn sie einen Beitrag zum Landschaftsschutz leisten (Winzer am Mittelrhein und Mosel, Schafhirten auf dem Deich, Rinderzüchter auf der Alm), anschließend schauen wir dann mal wer nach 5 Jahren übrig bleibt.
27. September 2012 um 12:23 Uhr #12547Da die Lutherstädte von der unerschrockenen Kritik an der Agrarpolitik aller Parteien nicht unmittelbar betroffen sind, können sich die Oberbürgermeister der Lutherstädte mit den anderen Jurymitgliedern vielleicht auf Beleites verständigen.
Wittenberg will die Russen-Mädchen-Band vorschlagen, die die Christuskirche in Moskau gestürmt und vor dem Altar Lieder gegen den Oberpopen gesungen haben.
27. September 2012 um 12:55 Uhr #12549Dann wäre mir Beleites doch noch lieber
27. September 2012 um 17:39 Uhr #12592Leider erfährt man vorher selten, wen die Städte vorschlagen, es gibt auch nicht überall dazu einen Stadtratsbeschluss, das können die Lutherstädte händeln wie sie wollen.
16. Oktober 2012 um 10:04 Uhr #15088Es geht nicht um Genossenschaft oder privat, auch nicht um 300 ha, eher um 3000 ha. Diese Flächen lieget manchmal 10-20 km vom Standort der Großagrar-Komplexe entfernt, da sieht es mit der Wirtschaftlichkeit ohne EU-Förderung schon anders aus.
16. Oktober 2012 um 16:12 Uhr #15164Ach wolli, manche Firmen sind tausende Kilometer von ihren Zentralen und Leitungszentren entfernt, das wäre ja dann noch unwirtschaftlicher, wollte man deiner Diktion folgen…
16. Oktober 2012 um 18:00 Uhr #15178Der Originaltext in Russisch, hat mit dem Text, den die FR veröffentlicht hat, fast nichts zu tun.
16. Oktober 2012 um 19:39 Uhr #15187@Schulze
Solche Firmen, die tausende Kilometern entfernt sind, müssen auch nicht mit ihren Treckern auf ihren Acker fahren@hadie
Im Preistatut für das unerschrockenen Wort steht:
„Ihr unerschrockenes Wort sollte sich auf die gesellschaftliche Situation in der Bundesrepublik beziehen.“
Deshalb kann Pussy Riot nicht in Betracht kommen. -
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