Startseite Foren Halle (Saale) Schlamperei im Wahllokal

  • Dieses Thema hat 6 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 8 Jahren von wolli aktualisiert.
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  • #256150

    Die Bundespräsidentenwahl in Österreich muss wegen Schlamperei in einigen Wahllokalen wiederholt werden. Das erinnert mich an den angezeigten Vorgang in einem halleschen Wahllokal bei der letzten Landtagswahl, wo nicht nur über hundeert Stimmen einer anderen Partei zugeordnet worden waren, sondern auch die Wahlhelfer vom Wahlleiter zur Unterschrift unter das Protokoll gedrängt wurden, ehe alle Stimmen ausgezählt waren.
    Der Wahlleiter ist nur deshalb einer gerichtlichen Strafe entgangen, weil der Staatsanwalt keinen Vorsatz eines Wahlbetruges erkannte.
    Ich hoffe, dass in Halle daraus lehren gezogen wurden und die Wahlleiter in den Wahllokalen sorgfältig ausgesucht und belehrt werden.

    #256154

    Das ist ein frommer Wunsch, @Wolli, bislang wurde immer verzweifelt nach Helfern zum Urnensitzen gesucht. Dann hat man immer Leute aus dem Öffi oder den Parteien zwangsverpflichtet. M.E. Ist nie jemand daran gehindert worden, das saulangweilige Amt des Wahlhelfers auszuüben. Bin sicher, du weißt, wovon ich rede. Während andere grillen, sitzt du in einem vergammelten Klassenzimmr, und wartest darauf, jemandem einen Zettel auszuteilen. Und die spannenden Auszählungsergebnisse und Hochrechnungen kriegst Du nicht mit, weil du in deinem nichtrepräsentativen Stimmbezirk mit genauso schlecht gelaunten Menschen Zettel sortierst.

    Demokratie fordert Opfer, Diktatur aber mehr.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 8 Jahren von hei-wu.
    #256159

    Ich hoffe die Wahlhelfer ziehen ihre Lehren.
    Zugegeben, ohne Beisitzer Auszählen war wirklich außerordentlich bekloppt, aber wenn ich die Mengen an Kisten da von der Briefwahl gesehen habe und die Leute nur irgendwie so schnell wie möglich die ganzen Stimmen zählen wollten, funktioniert doch das System nicht. Wie und wann hätte das denn sonst passieren sollen? Ich empfand das Urteil des Richters als gestreckten Mittelfinder gegenüber allen Wahlhelfern, die sich immer wieder finden, den Kram zu machen.
    Da regte sich irgendwo einer auf, dass bei 10.000 Stimmen am Ende das Ergebnis um 6 Stimmen nicht stimmte bzw. nicht genau war. Wer selbst schon mal nur 1000 Stimmen ausgezählt hat, geht vor diesem Ergebnis ehrfürchtig auf die Knie.

    Das was da in Halle passiert war, wenn man sich die ersten Ergebnisse der einzelnen Lokale ansieht, auch noch ein paarmal ähnlich passiert war, war auch herzlich doof. Ich muss doch mein Ergebnis wenigstens auf Plausibilität prüfen, bevor ich das durchs Telefon gebe. Bzw. muss der, der es entgegennimmt das auch tun. Wenn dann auf einmal (Beispiel) die Tierschutzpartei 20% Stimmen hat, bin ich wohl in der Spalte irgendwie verrutscht.

    Wolli, auch wenn deine Welt da vielleicht zusammenbricht, sorgfältig wird da niemand ausgesucht, sondern jedermann aus dem Rathaus zwangsverpflichtet, der nicht eine sehr gute Ausrede findet.

    #256163

    Es gibt immerhin über 30 Euro „Erfrischungsgeld“ und in aller Regel wechseln sich die Wahlhelfer ab, sodass man nur einen halben Tag im Wahllokal sitzt.
    Es wird doch in den Medien ständig über die vielen ehrenamtlich engagierten Bürger berichtet und bei der Wahl findet man selbst für 30 Euro nicht genügend Wahlhelfer?
    Ich habe ja schon immer geahnt, dass die Zahl der Ehrenamtlichen falsch ist und zwar um Größenordnungen.

    #256167

    Das Wahllokal hat von 8 bis 18 Uhr auf (Europawahl länger). Ein halber Tag sind also 5 Stunden und sagen wir mal noch 2 Stunden fürs gewissenhafte Auszählen (bei nur einer Wahl). 7h für 30 Euro wären ein Stundenlohn von ca. 4€ am Sonntag. Sind es eigentlich 30€? Ich erinnere mich an Münzen. Das Internet sagt 21€
    Der Vorsitzende darf bereits ab halb 7 da sein, um die ausgefahrenen Unterlagen entgegen zu nehmen.

    Aus meinen bisherigen Wahllokalen tippe ich die Ehrenamtlichen auf gut ein Drittel. Wobei man die abgeordneten Parteimitglieder darunter halt nicht erkennt.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 8 Jahren von HansimGlück.
    #256169

    Ach, mit „Ehrenamt“ kann man sich doch auch leicht schmücken, fast jeder irgendwie ein bisschen. Sei es, dass man 1x im Monat zwei gemütliche Stündchen hilft, z.B. Kirche zu putzen. Oder als „stellvertretender Sprecher“ in Kiga, Schule o.ä. nie antreten muss. Schwupp ist man erfasst und treibt die Statistik hoch.

    #256171

    Das letzte Mal waren es m.W. 34 Euro Erfrischungsgeld (das auch nicht auf Hartz IV angerechnet wird).
    Abgeordnete Parteimitglieder gibt es nicht, die Parteien werden aber immer zu allererst um Wahlhelfer gebeten, weil man da ja mit Recht vernmutet, dass dort die politisch interessierten Menschen zu finden sind.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 8 Jahren von wolli.
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