Startseite Foren Halle (Saale) Pogromgedenken in Halle: Kerzen am Jerusalemer Platz

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  • #188869

    „Vertreter von Stadt, Kirche und jüdischer Gemeinde sprachen mahnende Worte.“

    Angesichts der Brandlegungen von Flüchtlingsunterkünften bitter nötig.

    #188868

    Anonym

    Am Montagnachmittag wurde am Jerusalemer Platz an die Pogromnacht gedacht. Auch in Halle (Saale) brannte am 9.11.1938 die Synagoge am Großen Berlin. V
    [Der komplette Artikel: Pogromgedenken in Halle: Kerzen am Jerusalemer Platz]

    #188870

    Herr Privorotzki wirft da leider zwei verschiedene Begriffe in einen Topf: Antisemitismus und Antizionismus. So einfach sollte man es sich da nicht machen…

    #188871

    Anonym

    @Schulze: Es ist für uns wirklich nicht einfach. Die Begriffe „Antisemitismus“ und „Anti-Israelismus“ sind nicht in einem Topf – sie sind identsich. Die „Antizionisten“ in dem Sinne befridigen den Antisemitismus über die antiisraelische Haltung.
    Antizionismus hat allerdings auch andere – interne – Bedeutung: diese wurde gestern nicht gemeint.

    #188872

    Anonym

    „Die Begriffe „Antisemitismus“ und „Anti-Israelismus“ sind nicht in einem Topf – sie sind identsich.“

    Das Judentum und der Staat Israel sind zwei völlig verschiedenen Dinge. Die von dir postulierte Identität is deswegen einfach falsch. Deine Sichtweise entspricht lediglich einer politischen israelischen Strömung (und auch Staatsdoktrin) wo der Alleinvertretungsanspruch Israels auf eben genau dieser Gleichsetzung beruht. Diese kann man Unterstützen oder auch Ablehnen, genauso wie der Begriff Anti-Israelismus gegenüber dem Begriff Anti-Semitismus weitaus dehnbarer und interpretierbarer (schwammiger) ist.

    #188873

    Ich habe kein Problem mit Juden…aber ich habe ein Problem mit Israel.

    #188874

    Stäglin sagte:
    „Auch die erst 1929 fertiggestellte Trauerhalle in der Boelckestraße, heute Dessauer Straße, wurde in Brand gesteckt und schwer beschädigt.“

    Das ist sachlich falsch. Die Trauerhalle blieb unbehelligt. Erst 1939 kam von der Gestapo die Anweisung zur Entfernung der modernen expressionistischen Fassade und zum Umbau der Trauerhalle zu einem „Wohnheim“. Ein Zwischengeschoss und Wände wurden eingezogen. Erste Bewohner waren die sogenannten „Rückwanderer“, Juden aus den Grenzgebieten zu Frankreich, die zu Kriegsbeginn als Aufmarschgebiete geräumt wurden. Ab 1941 diente das nun beschönigend „Alters- und Siechenheim“ genannte Gebäude als Sammellager, von wo ab 1942 die Deportationen erfolgten – ins Vernichtungslager SOBIBOR und ins Ghetto Theresienstadt. 1943 wurde das Gebäude vom NS-Staat und 1945 von der Sowjetarmee beschlagnahmt. Zeitweilig diente es dann als SED-Parteibüro. In den 1950er Jahren erhielt die Gemeinde das Haus in desolatem Zustand zurück. Da der Gemeinde die Mittel für eine Sanierung fehlten wurde das Haus an die Stadt verpachtet und als Behindertenheim genutzt. Heute ist es teilsaniert und dient der Gemeinde wieder als Trauerhalle.

    #188875

    Anonym

    @normalbürger: Zitat: Ich habe kein Problem mit Juden…aber ich habe ein Problem mit Israel.

    Der Staat Israel ist für die Juden weltweit, auch hier in Halle, die Lebensversicherung. Hätten wir in 1933-1945 den jüdischen Staat gehabt würden 6 millionen jüdische Menschen, darunter auch meine Verwandten, nicht von Nazis ermordet.
    Daher ist es kaum möglich, Problem mit Israel haben und mit Juden nicht.
    Israel ist ein (einziges in Nahen Osten) demokratisches Land das auf die Frontlinie der diversen Terror- und Fanatiker-Organisationen agieren muss und seine Bevölkerung – auch nichtjüdische – zu schützen hat. Jeder der es nicht akzeptiert, verneint das Recht Israels auf Selbstverteidigung und demzufolge auf Existenz. Denn alle s. g. palästinensischer Verhandlungspartner erkennen das Existenzrecht des Staates Israel nicht an.

    #188889

    Anonym

    Hätten wir in 1933-1945 den jüdischen Staat gehabt würden 6 millionen jüdische Menschen, darunter auch meine Verwandten, nicht von Nazis ermordet.

    Mein Beileid für den Tod deiner Verwandten. Wie genau hätte der Staat Israel den Holocaust verhindert? Durch vorbeugenden Einmarsch und Bombardierung? Vielleicht hätte man auch Häuser sprengen können, in denen Nazis wohnten?

    Jeder der es nicht akzeptiert, verneint das Recht Israels auf Selbstverteidigung und demzufolge auf Existenz.

    Selbstverteidigung und Notwehrrecht haben Grenzen, sogar Nachbarstaaten haben Grenzen. Israel nimmt sich das Recht weltweit zu agieren, unabhängig von nationalen Behörden und verweigert das Existenzrecht des palästinensischen Staates. Die USA decken das durch Veto im Sicherheitsrat. Deutschland beteiligt sich durch günstige Waffenverkäufe und gelegentlich durch ein geschenktes U-Boot.
    Da kann Kritik an praktischer Politik der israelischen Regierung nicht so verheerend sein, wie du hier annimmst. Oder sind Volk und Regierung auch eins? Monolithisch?

    #189071

    Anonym

    ilmenau1967 schrieb:
    Mein Beileid für den Tod deiner Verwandten. Wie genau hätte der Staat Israel den Holocaust verhindert? Durch vorbeugenden Einmarsch und Bombardierung? Vielleicht hätte man auch Häuser sprengen können, in denen Nazis wohnten?

    Keinen Einmarsch oder Bombardierung sondern Evakuierung – wie schon bereits mehrmals seit 1948 gemacht. Es ist kaum bekannt, dass die Anzahl von Geflüchteten Juden aus arabischen Staaten der Anzahl der s. g. palästinensischen Flüchtlinge ungefähr gleich ist.

    ilmenau1967 schrieb:
    Selbstverteidigung und Notwehrrecht haben Grenzen, sogar Nachbarstaaten haben Grenzen. Israel nimmt sich das Recht weltweit zu agieren, unabhängig von nationalen Behörden und verweigert das Existenzrecht des palästinensischen Staates.

    Wegen Grenzen: Israel hat seit Jahren keine diplomatischen Beziehungen zu Syrien und befindet sich mit diesem Staat im Kriegszustand. Und trotzdem leistet Israel für die Opfer des Bürgerkriegs in Syrien medizinische Hilfe http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.syrien-israel-der-blutige-grenzverkehr.cf577ea6-7ac2-4db6-ad1e-3038d573554c.html.
    Selbstverständlich ist diese Tatsache mit der anti-israelischen Propaganda nicht vereinbar. Daher wird darüber in Deutschland kaum berichtet.

    Wegen des Staates Palästina: In Israel leben millionen Muslime. Mehrere davon sind Bürger des Staates Israel. Einige bekleiden in Israel öffentliche Ämter. Der Staat Palästina existiert noch nicht, der Präsident Abbas sagt aber bereits, dass das künftige Palästina „Judenrein“ werde:
    http://www.pi-news.net/2010/12/wir-wollen-keinen-einzigen-juden-in-palaestina/ Israel verweigert nicht das Existenzrecht eines palästinensischen Staates sondern verweigert das Existenzrecht eines Terrorstaates mit Hauptziel Juden zu töten.

    #189138

    Anonym

    Selbstverständlich ist diese Tatsache mit der anti-israelischen Propaganda nicht vereinbar. Daher wird darüber in Deutschland kaum berichtet.

    http://de.euronews.com/2015/11/12/undercover-einsatz-in-klinik-soldaten-toeten-palaestinenser/

    wie schon bereits mehrmals seit 1948 gemacht.

    Die Auswanderung nach Palästina wurde auch vor 1933 bereits propagiert. Die meisten Juden hatten keinen Grund zu fliehen oder keine Wahl. 1941 hatten die Nazis keinen Grund mehr, die Juden ziehen zu lassen.
    Es leben auch Kurden in der Türkei, Iren in Nordirland, Russen in der Ukraine. Außerdem ist Israel manchmal schusselig und vergisst am Ende von Kampfhandlungen wo die Grenzen vorher waren. Das alte Testament ist eben auch kein modernes Kartenwerk. Manche Israelis leben auch im Staat Palästina, ohne es zu merken.

    #189163

    Ich kann gegen die israelische aktuelle Politik sein. Wer aber gegen den Staat Israel ist, spricht diesem das Existenzrecht ab. Das ist ein teuflischer Unterschied. Da gebe ich @jghalle absolut Recht !

    #189191

    Ich

    Die Begriffe „Antisemitismus“ und „Anti-Israelismus“ sind nicht in einem Topf – sie sind identsich.

    Nein. Ich kann nicht Partei für einen Staat ergreifen, der Gebietsansprüche aus seiner Religion herleitet.
    Die Staatsgründung Israels ist ein kompliziertes Problem, entstanden aus der Ideologie des Kolonialismus, wo man glaubte, man kann mit „Eingeborenen“ umspringen, wie man will. Es wird nicht durch weitergehende Gebietsansprüche gelöst, insbesondere nicht durch den Anspruch auf Jerusalem.

    #189208

    Wo steht, dass „der Staat“ Gebietsansprüche aus „seiner“ Religion herleitet ?

    #189218

    Wo steht, dass „der Staat“ Gebietsansprüche aus „seiner“ Religion herleitet ?

    „Knesset verabschiedete vor 30 Jahren das „Jerusalem-Gesetz

    Jerusalem war immer die Hauptstadt Israels, ob wir hier waren oder nicht, auch durch die 2000 Jahre, während wir nicht hier waren, haben wir für Jerusalem gebetet als unsere Hauptstadt.“
    http://www.deutschlandradiokultur.de/die-unteilbare-heilige-stadt.932.de.html?dram:article_id=130883
    „Die ganze Welt kann in der Thora, in der Bibel lesen, dort steht ausdrücklich, wie unser Vater Abraham das Land gekauft hat, wie König David für alles bezahlt hat, den vollen Preis. Das ist nicht aus den Fingern gesogen, das ist die Wahrheit, an die alle glauben. Es kann also nicht sein, dass ein paar Leute kommen und sagen, dass sei ihres – das ist Blödsinn. Alles steht geschrieben, ist belegt, das ist nicht aus der Luft gegriffen.“
    http://www.deutschlandfunk.de/im-zentrum-des-nahost-konflikts.724.de.html?dram:article_id=99802

    #189262

    Du hast meine Frage nicht verstanden. Entschuldige bitte, dass ich dich versehentlich schon mit dem Lernstoff der 10. Klasse konfrontiert habe. Vergiß es.

    #189265

    hei-wu, deine Beiträge sind so gestaltet, dass man sie schnell vergisst.

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