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Eine Blamage für die Zauderer, das hätten sie oder ihre Fraktionsmitarbeiter durch googlen auch herausbekommen können, dass ich Deutschland bereits soche Völkermord-Mahnmale stehen.
Ich habe bisher das Thema Halle- Armenier nicht aufmerksam verfolgt.
Gibts es bei uns in Halle eine nennenswerte armenische Gruppe, oder welch besondere Beziehung hat Halle zu der Geschichte der Armenier in der Türkei?Wie ich das hasse, wenn Leute anderen Menschen ein schlechtes Gewissen einreden wollen, indem sie tatsächliche oder vermeindliche Fakten gegen sie auslegen – wer nicht eindeutig das Wort „Völkermord“ verwendet, der ist gleich ein „Leugner“; wer nicht gegen Nazis mitdemonstriert, ist selber einer; wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Das ist genauso schlimm wie die Angehörigen der Opfer der NSU-Morde, die darauf bestehen, sich alljährlich beim Bundespräsidenten ihr Bedauern abzuholen und kürzlich hochdramatisch protestiert haben, als Herr Gauck es ablehnte, sie zu treffen (nachdem sie letztes Jahr schon vom Präsidenten Kondolenz erfahren durften).
Mord ist Mord, und kein Mord ist schlimmer oder weniger schlimm als ein anderer. Ob es nun „Völkermord“ oder nur „Mord“ oder „umgebracht“ heißt, ist doch nun wirklich absolut egal, davon wird das Leid der Angehörigen auch nicht weniger. Ich verstehe nicht, wie man so eine Persönlichkeit an den Tag legen kann, die in allem immer nur das Negative sieht und allen Menschen, die nicht exakt die Formulierungen benutzen, die die ewig Betroffenen sich wünschen, eine ehrliche Anteilnahme und Würdigung abspricht.
Dass es in Halle überhaupt einen Gedenkstein geben soll, ist doch wohl nun schon wirklich genug Zeichen des Gedenkens und der Würdigung. Wir müssen ja auch gar keinen aufbauen, wenn dem Zentralrat der Armenier der Wortlaut nicht gefällt. Ich wüsste ohnehin nicht, was Halle für einen Anteil am Mord an den Armeniern in der Türkei für einen Anteil hat.
Wofür brauchen wir noch Mahnmale? Für die NSU-Opfer, für die Opfer der europäischen Kolonialisierungsbestrebungen in Afrika im 19. Jahrhundert, für die Opfer der Massaker an den amerikanischen Ureinwohnern, für die Opfer der nordkoreanischen Diktatur? Wir sollten vielleicht mal eine Liste machen.
Ich habe ja nicht auf deine Frage geantwortet, sondern einfach nur meinen Unmut über Leute, die solche offenen Briefe verfassen etc., ausgedrückt.
Ich vergaß zu fragen, „Was hat Halle mit dem türkischen „Völkermord“ an den Armeniern zu tun? Welchen Bezug gibt es?
sehe immer noch keinen unmittelbaren Bezug zwischen dem von Türken verübten „Völkermord“ an den Armeniern und Sachsen-Anhalt, bzw. Halle/S
@gedöns: bislang sterben, weltweit, jährlich mehr Menschen an Verkehrsunfällen, als jemals an einem atomaren „Supergau“ gestorben sind.
Hat dir ein GAU 1986 noch nicht gereicht? Wieviele Verkehrsunfälle willst du dagegen rechnen? – ein makaberes Rechenexempel! Meine Güte, das ist ja nicht zu ertragen!
Für Dich scheinbar nicht, weil Dir das Hintergrundwissen fehlt. Jährlich sterben mind. ca. 600.000 Menschen an Verkehrsunfällen. Einige Länder in Afrika oder Asien führen keine Statistik, deren Tote kommen noch hinzu. Ursache für die Unfälle sind technisches und menschliches Versagen, seltener Konstruktionsmängel an Fahrzeugen oder „höhere Gewalt“ (wie z.B. Wettereinflüsse).
Niemand komt aber bislang auf die absurde Idee, den motorisierten Straßenverkehr einzustellen.Die Ursache des Reaktorunglückes von Tschernobyl war menschliches Versagen, durch mangelhafte Kenntnisse und Konstruktionsmängel am Reaktortyp.
Obwohl diese Mängel bekannt waren bzw. sind und anderstwo überhaupt nicht vorhanden sind, fordert man den generellen Austieg aus der Kernenergie. Das wesentlich höhere Todesrisiko im Straßenverkehr nimmt man stattdessen lieber in Kauf. Für mich ist das verrückt.Aber wo waren wir? Bei den Armeniern. Diese Geschichte hat mit Halle nichts zu tun, dass ist ein rein armenisch-türkisches Problem.
Man sollte in Halle besser ein Denkmal für die Opfer von Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten aufstellen.
Der Vergleich von Tschernobyl mit Verkehrsunfällen ist schon sehr makaber. Die auf Dauer verseuchten Gebiete sind nicht so schlimm wie ein paar Blechschäden.
Abgesehen davon – und hei-wu, das ist auch an dich gerichtet –, es geht hier darum, dass sich einige wenige Personen (der Mehrheit der Armenier ist es sicherlich auch egal) an einer völlig belanglosen Formulierungsfrage hochziehen und anderen „Leugnung“ unterstellen, nur weil sie nicht „Völkermord“ sagen, sondern „nur“ „Ermordung von 100.000 Armeniern“ oder was auch immer. Als würde das irgendeinen Unterschied machen.
Es wirft doch auch niemand jemandem Holocaust-Leugnung vor, wenn er sagt, er gedenke den Millionen Juden, die durch die Nazi-Herrschaft umgekommen sind, und nicht das Wort „Holocaust“ oder den Begriff „Völkermord an den Juden“ verwendet. Meine Kritik richtet sich nicht gegen das Mahnmal an sich (obwohl ich, wie gesagt, keinen Zusammenhang zwischen Halle und dem Völkermord (zufrieden?) an den Armeniern sehe), sondern gegen diesen Zentralrat, von dem ein paar Leute ihr Ego wieder nicht gestreichelt kriegen.
Ich wünschte, ich wäre OB, dann würde ich dem Herrn Vorsitzenden einen gepfefferten Brief zurück schreiben.
Die Handlungsweise des Armenischen Zentralrats
ist doch verständlich: Der kämpft doch darum, dass die seiner (und auch die bestimmt vieler Armenier) Ansicht nach als Völkermord zu bezeichnenden massenhaften Tötungen auch endlich als Völkermord bezeichnet werden. Da solle keine Rücksicht auf Befindlichkeiten anderer genommen werden.Vergangene Woche wurde eine Gedenktafel am Hause des verstorbenen Prof. Golz in der Schleiermacherstr. angebracht. Auf dieser Tafel wird auch der Völkermord an den Armeniern explizit erwähnt. Golz war es, der den Bundestag dazu gebracht hat, in Potsdam eine Forschungs- und Gedenkstätte, das Lepsius-Haus, einzurichten.
Wir Deutsche haben uns 1915 durch „Weggucken“ zwar miserabel verhalten, die Täter waren aber die Osmanen. Insofern ist „nationales Gedenken“, wie im Lepsius-Haus angebracht. Aber micht in jeder deutschen muss deshalb eine Gedenkstätte errichtet werden.Stefan schrieb:
Wir Deutsche haben uns 1915 durch “Weggucken” zwar miserabel verhalten, …
Ich als Deutscher möchte hierzu anmerken, dass 1915 meine Geburt noch in weiter Ferne lag, ja, nicht mal an meine Eltern war zu denken. Somit war es mir nicht möglich, mich durch „Weggucken“ miserabel zu verhalten.
„Mißerabel verhalten“? 1915 waren meine Großeltern (mütterlicher-/väterlicherseits) 11,8,3 und 2 Jahre alt, deren Väter waren im Krieg und deren Mütter mußten sehen, wie sie die Familien ernähren, die hatten a) beim damaligen Stand der Nachrichten übermittlung keine Möglichkeit und b) bei den damaligen Umständen keine Zeit, sich damit zu beschäftigen.
Der „Völkermord an den Armeniern“ ist ein rein türkisch-armenisches Problem, es ist ja noch nicht mal klar, dass alles so abgelaufen ist, wie es uns die Armenier ständig vorjammern.
Das ist das Ergebnis jahrzehntelanger Propaganda: Irgendwie haben wir uns Deutsche immer schuldig zu fühlen. Egal was je auf dieser Welt verbrochen wurde.
Also Goethe…kenne ich. Der hatte mal ein Kino aufm Boulevard. Benz heißt der Hund von nem Kumpel. Aber Hitler…hab ich noch nie gehört. Wer soll denn das sein?
@ Mugger
Ist ja nun beileibe auch nicht so, daß Deutsche da keine Hand im Spiele mit hatten, oder???
Mußt dich halt mal belesen dazu…
Ich sag’s doch, wir brauchen noch ein Mahnmal für die unter deutscher Kolonialherrschaft ermordeten Herero und Nama in Namibia. Und ein Mahnmal für die durch deutsche Nichtbeteiligung massakrierten Ureinwohner der Amerikas. Ach, überhaupt ein Mahnmal für jeden jemals nicht natürlich gestorbenen Menschen auf der Welt. Wir sind ja alle schuld, weil wir nicht da waren und es verhindert haben.
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