Steuereinnahmekraft in Sachsen-Anhalt 2023: Magdeburg und Leuna führen die Liste an
28. Juni 2024 | Wirtschaft | 3 KommentareIm Jahr 2023 wurde für die kreisfreien Städte und kreisangehörigen Gemeinden in Sachsen-Anhalt eine beeindruckende Steuereinnahmekraft von insgesamt 2.365 Millionen Euro ermittelt. Dies stellt einen Anstieg von 185 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr dar, wie das Statistische Landesamt bekanntgab.
Von den Gesamteinnahmen entfiel mehr als ein Fünftel (521 Millionen Euro) auf die kreisfreien Städte. Die kreisangehörigen Gemeinden trugen mit 1.844 Millionen Euro den größeren Teil bei.
Magdeburg an der Spitze der kreisfreien Städte
Unter den kreisfreien Städten verzeichnete die Landeshauptstadt Magdeburg die höchste Steuereinnahmekraft pro Kopf mit 1.032,37 Euro. Dahinter folgten Dessau-Roßlau mit 872,44 Euro und Halle (Saale) mit 850,46 Euro pro Einwohner.
Im Durchschnitt lag die Steuereinnahmekraft der kreisfreien Städte bei 931,14 Euro pro Kopf. Dies bedeutet einen leichten Anstieg von rund 1 % im Vergleich zum Vorjahr.
Kreisangehörige Gemeinden mit starkem Wachstum
Die kreisangehörigen Gemeinden erzielten im Jahr 2023 eine durchschnittliche Steuereinnahmekraft von 1.137,41 Euro pro Kopf. Dies stellt einen deutlichen Anstieg von 11 % dar. Trotz dieses Wachstums lag bei 180 der insgesamt 215 kreisangehörigen Gemeinden die Steuereinnahmekraft unter dem Durchschnitt.
Besonders hervorzuheben ist die Stadt Leuna, die mit 15.203,47 Euro pro Kopf die höchste Steuereinnahmekraft unter den kreisangehörigen Gemeinden erzielte. Danach folgten die Städte Lützen mit 7.368,69 Euro und Arneburg mit 6.910,42 Euro pro Kopf. Im Gegensatz dazu verzeichnete die Gemeinde Brücken-Hackpfüffel mit 395,55 Euro pro Kopf die niedrigste Steuereinnahmekraft.
Bedeutung der Steuereinnahmekraft
Die Steuereinnahmekraft setzt sich aus der Realsteueraufbringungskraft, den Gemeindeanteilen an der Lohn- und Einkommensteuer sowie der Umsatzsteuer, abzüglich der Gewerbesteuerumlage, zusammen. Sie ermöglicht eine Bewertung der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinden und ist ein wichtiger Indikator für deren Entwicklung.
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Danke hei-wu für den Einwurf, man will ja nicht der einzige sein der auf den Elefanten im Raum hinweist.
Ich will jetzt nicht nach Arneburg googlen aber Leuna also die einzige Gemeinde hier mit akzeptabler Quote und jeder weiß woran es liegt, in Lützen werden halt Steuern vermieden. Da bin ich schon fast überrascht wie wenig Geld in Magdeburg hängen bleibt, da ist man ja seit 30 Jahren echt bemüht.
Zu guter Letzt, als ich die Zahlen gelesen habe war ich erst etwas überrascht wie wenig pro Monat ankommt. Danach war ich schockiert, dass es ja pro Jahr ist. Mein Kopf wollte 850,46€ im Jahr echt nicht erfassen.
Offensichtlich ist diese „beeindruckende Steuereinnahmekraft“ mehr als beeindruckend, nur nicht im guten Sinne.
Sind die Zahlen so zuverlässig wie die Bevölkerungszahlen der Statistikämter?
Inflationsbereinigt sehen die Zahlen allerdings nicht mehr gut aus.