Abgefüllt

1. Juli 2019 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne der beiden Hallenser Florian Thürkow und Hannes Schulz konnte in der vergangenen Woche das Projekt „Abgefüllt“ starten: der erste Unverpackt-Laden in Halle. Seit März dieses Jahres konnten dafür von über 1000 Unterstützer*innen mehr als 42 000 € eingeworben werden.

Als Unterstützerin der Kampagne war ich neugierig auf das Ergebnis der Aktion. So begab ich mich zum August-Bebel-Platz, um zu sehen, was hier entstanden ist. Die Mitarbeiterin Julia Gottwald führte mich in das Verfahren des verpackungsmüllfreien Einkaufens ein. Meinen Einkaufsgutschein aus der Kampagne erhielt ich völlig unbürokratisch, allerdings ist er erst ab Oktober einlösbar. Bis dahin sollten noch viele Menschen unverpackt einkaufen, um dem jungen Team einen guten Start zu ermöglichen.

Florian Thürkow und Julia Gottwald im neueröffneten Laden

Gleich neben dem Eingang konnte ich meine mitgebrachten Gefäße wiegen und den Wert auf den Gefäßboden schreiben, damit er am Ende abgezogen werden kann. Dann begann das Befüllen: Mehl, Zucker, Kakao in gemahlener Form, Nüsse und Hülsenfrüchte in vielen Varianten, Nudeln und Gummibärchen sind in den Schütten vorrätig. Wer kein Gefäß dabei hat, hat schlechte Karten: Ohne Kaffeebecher gab´s keinen Coffee to go (also beim nächsten Mal nicht vergessen). Mahlen geht noch nicht: eine Getreidemühle soll in der nächsten Zeit noch dazukommen. Auch eine Frischetheke ist noch nicht vorhanden, außer für gekühlte Getränke. Regionales Gemüse gibt es in begrenzter Auswahl: in dem kleinen Laden ist dafür einfach nicht genügend Platz. Das gehört schließlich nicht zum Kerngeschäft eines Unverpackt-Ladens. Dafür kann man sich mit verpackungsfreien Reinigungs- und Kosmetikprodukten versorgen.

Alle angebotenen Waren sind bio, auch wenn das noch nicht deklariert ist. Die Kontrolle für die dafür nötige Zertifizierung soll in ca. 4 Wochen erfolgen. Bis dahin wird das Angebot sowie die Ausstattung wohl noch vervollständigt. Vorbeigehen lohnt sich auf jeden Fall jetzt schon, das Anschauen und Einkaufen macht Spaß. Aber nicht die nötigen Gefäße (Dosen, Schraubgläser, Stofftaschen) vergessen. Und wie gesagt: den Kaffeebecher.   AK

 

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