Stellungnahme des Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Halle-Umland zu Vorfällen an der Burg

19. Juli 2024 | Politik | Keine Kommentare

(Original-Stellungnahme der Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Halle-Umland (JuFo))

Halle (Saale), 18. Juli 2024 – Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Halle-Umland (JuFo) ist schockiert über die antisemitischen Vorfälle der letzten Monate an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (BURG). Angesichts der zahlreichen Gerüchte und irreführenden Darstellungen seitens der Hochschulleitung in den Medien haben wir uns die Zeit genommen, die Vorfälle in Halle sorgfältig zu analysieren und zu rekonstruieren. Dazu gibt es dieser Pressemitteilung folgend (im Anhang) einen ausführlichen Bericht als PDF.

Falschdarstellungen der BURG

Statt sich an der Aufklärung der Ereignisse zu beteiligen, stellte die Leitung der BURG mit ihren öffentlichen Statements der letzten Tage antisemitische Vorfälle falsch dar. Ob dies der Abwendung eines Imageschadens dient, können wir nicht sagen. Auffällig sind jedoch die vehementen Bemühungen der letzten Tage, ihre Sicht der Geschehnisse gegenüber den Medien zu verbreiten, obwohl der tatsächliche Tathergang auf dem Campusgelände noch nicht ermittelt werden konnte und ihre Falschaussagen eine Aufklärung aktiv verhindern.

Antisemitismus ist an der BURG kein Einzelfall

Durch den ausführlichen Bericht zu den letzten Monaten, können wir zeigen, dass der Nahost-Konflikt nicht, wie behauptet, von außen auf den Campus getragen wurde. Es handelt sich um ein hochschulinternes Problem, das aktiv ignoriert und teilweise sogar durch Personen in Leitungsfunktionen gedeckt und gefördert wurde. Mehrere Gelegenheiten, sich zu den Vorwürfen zu äußern oder das Gespräch zu suchen, hat die BURG nicht wahrgenommen.

Zusammenfassung der Vorfälle seit Anfang Juni 2024

– Veranstaltungen mit israelfeindlichen und antisemitischen Inhalten der Gruppe Students for Palestine (SfP) Leipzig (Palestine Lecture Series) wurden an der BURG durch SfP-Halle gestreamt:

– Der für seinen radikalen Antizionismus bekannte israelische Soziologe Zuckermann verharmloste bei einem Vortrag an der BURG antisemitische Bewegungen und propagierte verschwörungsideologische Ansichten.

– Iris Hefets verbreitete bei einem Vortrag and der BURG antisemitische Verschwörungserzählungen, relativierte den Holocaust und verklärte das Hamas-Pogrom vom 7. Oktober zum Widerstandskampf.

– Bei der Diskussionsveranstaltiung „From Separation to Collective Liberation“ wurde an der BURG eine einseitige, israelfeindliche Perspektive gezeigt. Durch willkürliche Hausverbote wurden kritische Personen von der Diskussion ausgeschlossen.

– Bei einem von SfP Halle organisiertern „Soli-Flohmarkt“ auf dem Campus der BURG wurden Gelder „für Gaza“ gesammelt, ohne Transparenz über den Spendenzweck.

– Bei einer israelfeindlichen Demonstration am 05.07.24, organisiert von SfP Halle, wurden zahlreiche antisemitische Aussagen getroffen und Pressevertreter angegriffen. Der Stura der BURG stellte Technik zur Durchführung der Demonstration zur Verfügung.

– Bei der Jahresausstellung der BURG wurden antisemitische Plakate und einseitige politische Statements von der Hochschulleitung toleriert. Antisemitismuskritische Graffitis wurden hingegen verhangen.

Schlussfolgerung & Forderungen

Die Hochschulleitung der BURG befördert – ob durch Nicht-Handeln oder aus Überzeugung – ein antisemitisches Milieu, dass in die Stadtlandschaft austrahlt. Wir fordern eine umgehende, transparente und umfassende Aufklärung der Vorfälle und Berichtigung bzw. Zurücknahme der Falschdarstellungen seitens der BURG.

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