Vom Sturm aufs Kapitol – wenn’s in Halle eins gäbe

5. Juli 2022 | Soziales | Keine Kommentare

Gestern Abend zogen ein weiteres Mal zahlreiche selbsternannte Bürgerinnen und Bürger aus der Mitte der Gesellschaft von der „Bewegung Halle“ durch die Stadt und protestierten dabei lautstark gegen zahlreiche scheinbar freiheitsberaubende Maßnahmen der Regierung. Dabei kamen weder Karl Lauterbach, noch das RKI, geschweige denn die Lügenpresse gut weg.

Unter dem Motto „Mut … sei ein Leuchtturm!“ hatten die Veranstalter zur Demo und zum Spaziergang ab 18 Uhr auf dem Hallmarkt eingeladen. Vielerlei Themen und die offenbare Unzufriedenheit über den politischen Umgang mit diesen wurden dabei angesprochen.

Unter anderem war ein solches Thema (natürlich) die Corona-Impfung: Sowohl diese als auch das Tragen von Masken habe nämlich keinerlei Wirkung. Vielmehr erklärte der Versammlungsleiter Christian Perz in seiner „Rede“, dass es sogar millionenfache gravierende Impfnebenwirkungen gäbe, über die nur kaum öffentlich berichtet werde. Die Stimmung heizte sich dabei merklich auf. Grölend wurde zugestimmt und Ausrufe wie „Wir wollen nicht zwangsgespritzt werden“ oder „Wir sind keine Versuchskaninchen“ machten die Runde.

Weitere Redner nutzten die Gunst der Stunde, um auch ihrem Publikum die sosehr erwünschte Anerkennung zukommen zu lassen. Alle Protestierenden wurden somit etwa kurzerhand zu Helden in ihrem Kampf für die Freiheit gekürt. Dementgegen wurde der Gesundheitsminister zu „Karl der Psychopath“ degradiert und aufgrund seiner „Volksverhetzung“ im Zuge der einrichtungsbezogenen Impfpflicht zum Rücktritt aufgefordert.

Doch warum gleich so groß denken? Auch in Halles Stadtrat scheint es „die von da Oben“ zu geben, die sich für die aktuelle „Impfpropaganda“ zu verantworten haben. So wurde etwa namentlich gegen Stadtrat Detlef Wend gewettert. Es dem erschreckenden Vorbild des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten nachmachend, wurde dann auch sogleich zum Sturm auf die Büroräume „dieser Nichtsnutze“ aufgerufen. Mehr passiert dann aber doch nicht. Vielleicht auch, weil es eben die besagten Räume so gar nicht gibt! Schließlich ist jeder Stadtrat primär nur Hobby-Politiker mit Schreibtisch im Hobbykeller.

Fazit: Viele Themen, noch mehr Meinungen und eine beunruhigende Radikalisierung, die normal zu werden droht …

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