Jeder hundertste Studierende im Land erhält Begabtenförderung als „Deutschlandstipendium“
11. April 2018 | Bildung und Wissenschaft | 3 Kommentare>Wie das Statistische Landesamt berichtet, erhielten 526 Studierende im Jahr 2017 ein Deutschlandstipendium nach dem Stipendienprogramm-Gesetz. Das sind 50 Stipendiaten bzw. 10,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat sich der Rückgang von 62 Stipendiaten bzw. 11,5 Prozent im Vorjahr nicht fortgesetzt. Seit der Einführung im Jahr 2011 hat sich die Anzahl der Stipendien im Land verdreifacht.
Gemessen an der vorläufigen Gesamtzahl der Studierenden des Wintersemesters 2017/2018 (54 623 Studierende) erreichte die Zahl der Stipendiaten mit einem Deutschlandstipendium einen Anteil von 1,0 Prozent. Der Anteil der Studierenden, die ein Deutschlandstipendium erhalten, soll sich jährlich erhöhen und langfristig bis zu 8,0 Prozent betragen.
Von den insgesamt 526 vergebenen Deutschlandstipendien in 2017 gingen 279 (53,0 %) an Frauen. Seit 2014 ist der Frauenanteil an den Deutschlandstipendiaten größer als der der Männer. Im Bundesvergleich erhielten erstmals im Jahr 2016 mehr Frauen als Männer ein Deutschlandstipendium.
Die meisten Stipendien wurden für die Fächergruppe Ingenieurwissenschaften (190 bzw. 36,1 %) gefolgt von den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (157 bzw. 29,8 %) und Mathematik, Naturwissenschaften (63 bzw. 12,0 %) vergeben.
Mit dem Deutschlandstipendium werden begabte und leistungsstarke Studierende an den Hochschulen in Deutschland gefördert. Die Stipendiaten erhalten einkommensunabhängig monatlich einen Betrag von 300 EUR, der je zur Hälfte von privaten Mittelgebern und vom Bund finanziert wird. Dafür warben die Hochschulen 2017 von privaten Mittelgebern Fördermittel in Höhe von 468 150 EUR ein.
Studierende können sich über ihre Hocghschule für ein Stipendium bvewerben. In Sachsen-Anhalt nehmen neben der Martin-Luther-Universität Halle auch die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Hochschule Stendal, die evangelische Hochschule für Kirchenmusik (Halle) sowie die Hochschule Merseburg, die Theologische Hochschule Friedensau und die Hochschule Harz teil.
Informationen für interessierte Studierende gibt es hier: https://www.deutschlandstipendium.de/de/stipendiat-werden-1703.html
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So ist halt die Konstruktion der Studierendenförderung, wie sie aktuell alleine vom Bund (BT) zu verantworten ist. Rot-Grün wollte mal die verschiedenen (direkten) Steuerförderungen in einen einheitlichen Sockel für alle Studierenden überführen. Aber das hat Schröder mit der denkenswerten Bemerkung verhindert, dass man dem Arbeiter nicht sein Eigenheim für das Studium seiner Kinder wegnehmen kann.
leider ist der Thread jetzt aber im Nirvana verschwunden.
Es dürfte so gewollt sein. Schließlich muss der soziale Status der Oberschichtfamilien erhzalten bleiben.
Jeder mit einem solchen Stipendium ist zu beglückwünschen.
Den anderen bleibt wohl nur die Finanzierung über die Eltern. Während für die Kinder der Hartz IV Empfänger ein Maximaler Höchstsatz von 735 Euro möglich ist, von dem dann 50% später zurückgezahlt werden muss, erhalten spitzenverdienende Eltern ein mehrfaches des BAFöG Höchstsatzes in Form von Steuerersparnissen vom Staat für ihre Studierenden Kinder geschenkt. Nicht zu vergessen, diverse Addons durch Steuersparmodelle, wenn reiche Eltern ihren Kindern z.B. am Studienort eine Eigentumswohnung finanzieren. Da die Steuergeschenke für die Eltern erheblich über dem BAFöG-Satz liegen können, kommt im Unterschied zum Hartz IV-Empfänger übrigens eine spätere Rückzahlung der geschenkten Gelder nicht in Frage.
Übrigens, am schlechtesten sind die Kinder derjenigen Eltern dran, deren Einkommen gerade etwas oberhalb der BAFöG-Bemessungsgrenze liegt. Der Finanzierungsanspruch ihrer Kinder führt das restliche Einkommen der Eltern an die Nähe der Armutsgrenze. Experten nennen diese Konstruktion übrigens das „Mittelstandsloch“.
Dank dieser Konstruktion fällt natürlich die Zahl der studierenden Kinder aus den bildungsferneren Arbeitsschichten trotz Anstieg der Studierendenzahlen natürlich stetig, wie sich an den regelmäßigen Sozialerhebungen des Studentenwerkes leicht ablesen läßt.