Vertikale Klang- und Lichtinstallation in der Schwemme-Brauerei am Wochenende

29. August 2017 | Kultur, Veranstaltungen | Keine Kommentare

Unter dem Titel „Lebenszeichen“ finden im September kulturelle Experimente verschiedener Genres in der Schwemme-Brauerei statt. Die künstlerischen Interventionen sollen Möglichkeiten zum Erkunden und Ausprobieren bieten. Am Freitag, 1. September 2017, um 18.00 Uhr, findet die Vernissage der vertikalen Klang- und Lichtinstallation „Im Zenit der Horizont“ der Leipziger Künstlergruppe PoesieOption statt. Ein Wochenende lang kann man die Produktion von Lucian Patermann, Andreas Möckel und Patricia Ulbricht erleben. Dabei spielt die Art der Wahrnehmung eine besondere Rolle. Das zu Erlebende passiert nicht auf derselben Ebene, sondern hauptsächlich über den Köpfen der Gäste.

„Im Zenit der Horizont“ ist eine künstlerisch kollaborative Arbeit über die menschliche Wahrnehmung von Zeit. Mit Hilfe von Texten, Klang und Licht lädt die Installation ihr Publikum zu einer ästhetischen Untersuchung ein. Deren Grundstein ist eine umfangreiche Sammlung von Textfragmenten, in denen Zeit auf die eine oder andere Art eine besondere Rolle spielt. Aus einem im Raum aufgelösten Meer aus Stimmen, werden durch entschiedene Reduktionen einzelne (nicht nur sprachliche) Bilder herausgelöst und in kurzen Strängen zueinander gestellt. Die verwendeten Texte sind dabei unterschiedlichsten Gattungen entlehnt (Prosa, Theater, Gedicht, Roman, Sachbuch), jedoch weitestgehend von deren erzählerischen Rahmenstrukturen befreit, so dass sie hier offen stehen für eine bewusste Fokussierung ihrer textübergreifenden Verbindungen.

Die textlichen Materialien der Installation sind Teil des künstlerischen Langprojektes „Variationen einer Sprache der Zeit“. Ihre methodische Zusammenstellung und Bearbeitung stützt sich im wesentlichen auf Roland Barthes Essay Einführung in die strukturale Analyse von Erzählungen und den Begriff der Sprachepisode, wie er ihn in seinem Buch Fragmente einer Sprache der Liebe verwendet hat. Eine weitere wichtige Stütze der Arbeit bildet Hartmut Rosas Buch Beschleunigung – Über die Veränderungen der Zeitstrukturen in der Moderne. Das Projekt Variationen einer Sprache der Zeit umfasst eine Vielzahl an Arbeitsmaterialien und künstlerischen Ansätzen, die Lucian Patermann seit dem Jahr 2015 zusammenträgt und sowohl in künstlerischen Einzelpositionen als auch in kollaborativen Arbeiten verwendet oder für von ihm unabhängige Bearbeitungen zur Verfügung stellt. So wurden im Rahmen des Projektes bereits (Tanz-)Performances, verschiedene (Video-)Installationen, Konzertvisualierungen und grafisch/bildnerische Serien realisiert.

Im Zenit der Horizont – eine vertikale Klang- und Lichtinstallation

Vernissage: Freitag, 1. September 2017 / 18 Uhr

Öffnungszeiten: Samstag, 2.9.17 und Sonntag, 3.9. / jeweils 15 bis 21 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Adresse: An der Schwemme 1, 06108 Halle (Saale)

 

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben