Startseite Foren Halle (Saale) Narren forschen stolz und kühn in der Kleinen Märkerstr. 8

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    Beiträge
  • #167439
    #167446

    Es wird wohl wieder mal die Existenzberechtigung des IWH in Frage gestellt, und da beeilt man sich, der Kaiserin die Füße zu küssen.

    #167448

    Anonym

    soweit ich das bei MDR Info mitbekommen habe, hat das IWH lediglich festgestellt, dass die deutschen durch die gesunkenen Zinsen eben über 100 Mrd. Euro weniger Zinslast für die bestehnden Statsschulden zu Schultern hatten. Wo ist das Problem? deutsche Staatsanleihen waren temporär sogar mit einem Negativzins behaftet.

    Ob man das als GuV mit den Geldern für die Griechenlandunterstützung gegenrechnen sollte, ist dann eine eher akademische Frage.

    #167449

    hat das IWH lediglich festgestellt, dass die deutschen durch die gesunkenen Zinsen eben über 100 Mrd. Euro weniger Zinslast für die bestehnden Statsschulden zu Schultern hatten.

    Nein nicht nur. Hier das Originaldokument:
    „This note shows that the German public sector balance benefited significantly from the European/Greek debt crisis, because of lower interest payments on public sector debt. This is due to two effects: One, in crisis times investors disproportionately seek out safe investments (“flight to safety”), bidding down the returns on safe-haven assets. We show that German bunds strongly benefited from this effect during the Greek debt crisis. Second, while the European Central Bank (ECB) monetary policy stance was quite close to an “optimal” monetary policy stance for Germany from 1999 to 2007, during the crisis monetary policy was too accommodating from a German perspective, due to the emerging disparities across the Euro area. As a result of these two effects, our calculations suggest that the German sovereign saved more than 100 billion Euros in interest expenses between 2010 and mid-2015. That is, Germany benefited from the Greek crisis even in case that Greece defaults on all its debt (a total of 90 billions) owed to the German government via diverse channels (European Stability Mechanism [ESM], International Monetary Fund [IMF], or directly).
    http://www.iwh-halle.de/d/publik/iwhonline/io_2015-07.pdf

    Hier der FAZ-Artikel:
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/iwh-studie-profitiert-deutschland-von-griechenland-krise-13743187.html

    #167452

    Anonym

    dass der niedrige Zinssatz, aus dem sie die staatlichen Gewinne errechnen, zugleich die Geldvermögen der Sparer auffrisst

    Kann mir das jemand erläutern? Ich habe auch bei niedrigsten Zinsen nicht weniger auf meinem Sparkonto. Mache ich was falsch?

    #167453

    Mit den niedrigen Zinsen hat sich schon so mancher Häuslebauer seinen sonst nicht finanzierbaren Traum erfüllt.

    #167489

    Anonym

    da hat man zwar mehr Geld auf dem Konto, übersteigt aber die Inflationsrate die Sparzinsen, ist ein realer Kaufkraftverlust die Folge. dann hast du schlimmstenfalls auf 5 euro 1 Euro Zinsen, das Brot aber verteuert sich von 5 euro auf 10 euro. (übertrieben)

    Die niedrigen Zinsen entlasten daher den Bundeshaushalt und alle, die neue Kredite aufnehmen, erschweren aber gleichzeitig den Kaufkrafterhalt bestehenden Vermögens.

    farbspektrum: und, Was steht da nun anderes? der Bund hat eben 100 Mrd weniger Zinsen bezahlt und an Griechenland 90 Mrd Kredite vergeben. profitiert also in netto.
    was ist an dieser Aussage falsch?
    Ausser, dass niemand sagen kann, wie die Zinsentwicklung ohne Griechenland gewesen wäre.

    #167504

    Da wird es sicher Leserbriefe von Politpromis in der FAZ und der MZ geben.

    #167507

    Anonym

    dann hast du schlimmstenfalls auf 5 euro 1 Euro Zinsen, das Brot aber verteuert sich von 5 euro auf 10 euro

    Trotzdem bekomme ich nach wie vor Geld für mein Vermögen. Das sagt nichts über die Entwicklung meines Einkommens in Gänze aus. Das mag den gemeinen Privatier treffen, wer seine Arbeitskraft verkauft, lebt mehrheitlich nicht von Zinsen.

    #167508

    was ist an dieser Aussage falsch?

    Ich habe mich am „lediglich festgestellt, dass die deutschen durch die gesunkenen Zinsen “
    IWH führt ja aus, verkürzt gesagt, dass wir Griechenland dankbar sein müssen, dass sie alles verprasst und die Niedrigzinsen der EZB herbeigeführt haben.
    Wo kommen die Milliarden eigentlich her, die in Griechenland gestopft werden? Werden die von der EZB „gedruckt“?

    #167547

    Die zahlen wir alle, nachdem die Bundesregierung über die Bundesbank dazu Kredite aufgenommen hat …

    #167548

    Die Aussage, dass Deutschland von den Niedrigzinsen profitiert ist falsch, denn Deutschland hat im Ausland mehr Guthaben (für die es natürlich auch nur niedrige Zinsen gibt) als andere Länder in Deutschjland. unterm Strich dürfte die Bilanz für Deutschland negativ sein.
    Finanzpolitischer Sprecher von hallespektrum

    #167583

    Hungert eigentlich in Deutschland jemand wegen Griechenland ? Oder ist es möglicherweise eher andersrum ?

    #167584

    Anonym

    unterm Strich dürfte die Bilanz für Deutschland negativ sein

    Man kann auch eine weniger negative „Bilanz“ als Profit bezeichnen.

    #168513

    Nach dem heutigen Bundestagsbeschluß wird Deutschland noch mehr an Griechenland zahlen und damit nach Ansicht des IWH vermutlich noch mehr davon profitieren.

    #168515

    Wolli,Deutschland hat noch nicht einen Euro an Griechenland bezahlt.

    #168521

    “ Die Gläubiger, darunter viele europäische Banken sowie die staatliche KfW, verzichteten auf 53,5 Prozent des Nennwerts der Forderungen und erhielten neue, garantierte Anleihen mit längerer Laufzeit und einer niedrigeren Verzinsung von 3,65
    ….
    Einen zweiten, verdeckten Schuldenerlass gewährten die Euro-Finanzminister im November 2012

    Dieser zweite Schuldenschnitt brachte große reale Verluste für die Steuerzahler Europas – nur hat es kaum jemand gemerkt. Das Ifo-Institut errechnete damals, dass der Gegenwartswert der Forderungen durch die Erleichterungen um rund 47 Milliarden Euro gesunken sei, auf so viel hätten also die öffentlichen Gläubiger faktisch verzichtet, darunter Deutschland auf 14 Milliarden Euro. “
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/wie-viel-schulden-griechenland-schon-erlassen-wurden-ein-offener-und-ein-verdeckter-schuldenschnitt-13391476.html

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