Startseite Foren Halle (Saale) Women in Jazz

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  • #23698

    „Eine bittere Mandel im Stollenkuchen“ nannte Kapetsis, dass es vom Land keinerlei Unterstützung gebe. Das sei unverständlich. Dadurch gehe die Nachwuchsarbeit verloren. Workshops wie im vergangenen Jahr sind nicht finanzierbar.

    Sowas ham wer jerne, einerseits tausende Euro für irgendwelche kommerzialisierte Weichspül-Musik à Cristin Claas ausgeben und unbekannte, aber mindestens genauso gute lokale Künstler als „Unterhaltungssklaven“ für ’nen Appel und ein Ei in irgendwelchen Geschäften spielen lassen, und dann noch beim Staat die Hand aufhalten und sich darüber beschweren, dass es keine öffentliche Förderung gibt.

    Der Landesmusikrat von Sachsen-Anhalt tut tausend Mal mehr für die Nachwuchsarbeit (auch im Jazz) als diese zwei selbstherrlichen Unternehmer namens Herden und Kapetsis. Wenn ihnen so viel an der Jugend liegt und sie unbedingt Workshops für Nachwuchsarbeit veranstalten wollen, dann sollten sie sich lieber den „City Jazz“ sparen, bei dem Musiker eher ausgebeutet als unterstützt werden, oder es aus ihrer eigenen Tasche bezahlen.

    #23701

    Nun komm mal auf den Boden zurück. Ohne Ulf Herden sähe die Konzertlandschaft etwas traurig aus. Und das Festival stärkt nun wirklich den positiven Ruf Halles.

    #23810

    Die können von mir aus so viele Festivals veranstalten wie sie wollen, aber dann sollen sie sich nicht noch beschweren, dass der Staat ihnen keinen Zucker in den Arsch bläst. Es ist nun mal ein privat organisiertes Festival, kein staatliches. Dann sollen sie das Geld bei den Künstlern sparen und in die Jugendarbeit stecken, wenn ihnen so viel dran liegt. Wenn ich privaten Musikunterricht gebe, dann gibt mir der Staat auch kein Geld dafür, dass ich einem Kind irgendwas beibringe, denn es ist ja meine Sache, ob ich das mache oder nicht.

    Aber klappern gehört ja schließlich zum Handwerk, nicht wahr?

    #23828

    Anonym

    da darf man aber auch die Frage stellen, mit welcher Berechtigung dann Händelfestspiele, Opernhaus usw staatliche Gelder bekommen.

    #23830

    Anonym

    @Enrico Seppelt
    naja, vater staat kann ja nun nicht jedes „künstlerisch wertvolle“ festival sponsern.
    kapetsis hat doch ne werbefirma, wenn er es nicht auf die reihe bekommt sponsoren zu finden, wer dann???

    #23832

    Anonym

    Das Festival findet ohne Landesunterstützung statt. Es ging hier um Workshops…

    #23871

    da darf man aber auch die Frage stellen, mit welcher Berechtigung dann Händelfestspiele, Opernhaus usw staatliche Gelder bekommen.

    Das Orchesterwesen in Deutschland hat sich traditionell aus den privaten Orchestern der Landesfürsten entwickelt. Nachdem die Oligarchie und das damit zusammenhängende Mäzenatentum nach und nach abgeschafft wurden, haben eben die zeitgleich entstehenden republikanischen Staaten die mittlerweile traditionellen Orchester übernommen, oder das wohlhabende Bürgertum hat sich ein öffentliches Orchester/Opernhaus geleistet, zumal es zu jener Zeit auch noch keine modernen Massenmedien gab, die den Leuten pausenlos flache Unterhaltung boten und Opern und Konzerte fast immer gut besucht waren (vergleichbar mit Kino heutzutage).

    Worauf ich hinaus will: Im Fall von Opernhaus etc. ist ja genau der Staat der „Veranstalter“, deswegen gibt es staatliche Gelder. Im Fall von „Women in Jazz“ sind es zwei selbstherrliche Unternehmer, die denken, sie tun dem Jazz was gutes, indem sie Musiker in Geschäften und Einkaufszentren fürs konsumfreudige Publikum spielen lassen. Und auch dieser Workshop – so nobel die Absichten auch sind – ist ein Privatvergnügen von Kapetsis und Herden, es gibt also keine Rechtfertigung für medienwirksames Rumgejammere. Ich sagte es bereits: der (vom Staat finanzierte) Landesmusikrat – und selbst die (vom Staat finanzierten) Musikschulen – tun für den Jazznachwuchs tausend Mal mehr als diese zwei Herren, nur dass sie nicht so laut klappern. Da könnte ja jeder kommen, der privaten Musikunterricht gibt, und beim Land um Unterstützung bitten, weil er ja ach so wichtige Nachwuchsarbeit leistet.

    #23902

    Herr, wirf Hirn vom Himmel!

    Das muss man sich mal reinziehen. Da schaffen es 2 einheimische Veranstalter ein Jazz Festival mit Alleinstellungsmerkmal und echter musikalischer Klasse (nebenbei gibt es auch noch eine dauerhafte Konzertreihe) ohne Vater Staat auf die Beine zu stellen und dann kommen diese beiden peinlichen „Kompetenzträger“ daher blasen sich auf weil: Trommelwirbel … Es bedauert wurde das es keine Fördermittel für einen Workshop gibt und es im Rahmenprogramm zu Auftritten bei Sponsoren kommt.

    #23920

    Anonym

    @Binärcode, dann erklärt uns doch mal haargenau den Unterschied. Was tut ein steuerfinanziertes Opernhaus besseres für die Musik als ein Women in Jazz-Festival? Und nicht nur bla bla, ich will jetzt endlich mal was fundiertes von dir lesen und nicht nur schäumendes Gesabber.

    #23949

    Na wenn du die Hauptkonzerte im Rahmen des Festivals meinst, dann ist das vom kulturellen Aspekt wahrscheinlich kein größerer Unterschied. Diese Künstler werden auch ordentlich bezahlt und behandelt. Der Rest drumherum (Stichwort „City Jazz“) ist allerdings ein hochkulturelles Armutszeugnis und einer staatlichen Förderung nicht würdig. Stell’ dir mal vor, die würden Musiker vom Opernhaus in die Kantine vom Kaufhof stellen, um gediegene Löffelmusik zur Systemgastronomie zu spielen. Aber mit „dem Jazz“ kann man’s ja machen, da ist er auf einmal nicht (mehr) Hochkultur. Wo ist der Unterschied zwischen dem Jazz im Opernhaus und dem Jazz im Einkaufszentrum?

    Klar ist es toll, wenn/dass die international gefragte Musiker ohne staatliche Förderung ranholen, aber dann sollte es doch an so einem Workshop nicht scheitern, wenn die unbedingt so einen Wert drauf legen, oder?

    #23964

    Anonym

    ich kenne einige Künstler persönlich, die freuen sich auf den Auftritt beim City Jazz und haben durch vorherige Auftritte es sogar geschafft, nun auch für andere Veranstaltungen gebucht zu werden.

    #23975

    Junge Junge es wird nicht besser, jetzt schmeisst der Herr den City Jazz und die Workshops in einen Topf.

    #24124

    Wenn man @asconas Beitrag so liest könnte man meinen, die Künstler werden zum Auftritt zwischen den Wühltischen gezwungen.

    #24130

    Anonym

    @adiop: @asconas baut alles selbst an, hat den Computer selbst zusammengebaut, nutzt kein Internet weil es da Werbung für den Konsumrausch gibt… (manche sagen auch Klatsche dazu)

    #24141

    Enrico, du hast vergessen, dass aszonas auch alles weiß, bzw. das von sich denkt. Welches Thema auch immer, aszonas ist dabei….

    #24146

    Junge Junge es wird nicht besser, jetzt schmeisst der Herr den City Jazz und die Workshops in einen Topf.

    Nachrichtenticker

    Wieso? Das kommt doch auch aus einem Topf. „City Jazz“ wird von den zwei Herren als Werbung für das eigentliche Jazzfestival veranstaltet. Der Jazzworkshop findet auch im Zusammenhang mit dem Jazzfestival statt. Ergo, es gehört alles zusammen, Kultur, Bildung und Kommerz. Wenn sie Bildung anbieten wollen, dann sollen sie das Geld vom Kommerz nehmen. So einfach ist die Sache.

    Und hier haben wir noch einen Unterschied zur staatlichen Förderung der Kultur: der Staat veranstaltet keine Kommerzveranstaltungen, von denen er das Geld verwenden könnte, der hat einen politisch legitimierten Kultur- und Bildungsauftrag. Das kann man von den zwei Unternehmern nicht sagen. Alles, was die veranstalten, ist Privatsache, also ist es auch deren Privatsache, wie sie es finanziert kriegen. Punkt.

    #24149

    Was soll diese völlig aus der Luft gegriffene Differenzierung Händelfestspiele seien kein Kommerz und ein Jazzfestival ist Kommerz ? Hast Du außer BlaBlaBla auch noch irgend ein Argument zu bieten ?

    Wozu genau ist Werbung nötig wenn die Karten für kommerziellen Veranstaltungen jedes Jahr weitesgehend ausverkauft sind ? Wo liegt da der „Profit“ der Veranstalter oder denkst Du ernsthaft das da Geld durch die Veranstalter verdient wird ?

    Was ist daran nicht zu verstehen das es für Nachwuchsmusiker (es gibt im Jazz in D leider sehr wenige) eine riesige Motivation ist einen Workshop mit Künstlern zu machen die den Schritt zum Profi geschafft haben ?

    Da Du ja ein Auskenner bist kennst Du ja sicher die europäische Jazzszene. Hast Du eine Erklärung warum da Nordeuropa so dominierend ist ? Du wirst es nicht gern hören aber da werden Pop, Jazz und Klassik gleichermaßen gefördert. Das muss alles Kommerz sein.

    #24160

    @geliebtes Zahlenschloss

    Das mit dem „City Jazz“ mag in der Tat grenzwertig sind, weil die Verbindung zwischen anspruchsvoller Musik und Konsumterror nicht passt. Ich finde jedenfalls den Formrahmen daneben.

    Aber worauf du schon eine Antwort geben solltest: Warum sollte es denn keinerlei Unterstützung geben, nur weil die Veranstaltung privat finanziert wird? Ist die Differenzierung zwischen (subventionswürdigen) „Staats-Jazz-Festival“ und (subventionsunwürdigen) Privat-Jazz-Festival wirklich geboten? Wie begründet man das?

    #24161

    Sicher mit der Geldknappheit im Ländle Sachsen-Anhalt …

    #24243

    Anonym

    Hier noch ein Statement von Ulf Herden. Vielleicht bringt es @asconas und Binärcode zum Nachdenken.

    Es dominieren zwei gefrustete Persönlichkeiten, die sich über das Veranstaltungsangebot „Cityjazz“ auslassen und dabei das Publikum, die Musiker, die Gestalter und die verschiedenen Partner in der Finanzierung des Cityjazz verunglimpfen. Es ist die Frage, wie sollte man reagieren? Cityjazz in Zukunft streichen um hier nicht weiter am Pranger zu stehen? Dies ist eine Möglichkeit, die man nach dem Festival in Betracht ziehen muss. Ich werde am 2. Februar mit den beteiligte halleschen Musiker(innen) sprechen, ob man aus ihrer Sicht nicht besser auf dieses Event verzichten sollte.

    Das Thema „Workshop-Absage“ ist sehr bedauerlich. Zur Richtigstellung muss man sagen, dass durch die nicht vollzogene Zusage des Landes Sachsen-Anhalt zum Workshopangebot des Festivals das Gesamtgefüge der Finanzierung der JazzAkademie gestört wurde. Die bisherigen Workshops wurden aus unterschiedlichen Quellen finanziert. Neben dem Land Sachsen-Anhalt, haben sich private Förderer, die Stadt Halle im Rahmen der Gesamtunterstützung des Festivals und das Festival selbst an der Finanzierung mit finanziellen Beiträgen beteiligt. Das Problem ist, zieht sich ein Partner zurück, ist das Gesamtkonstrukt gefährdet. Etwas problematisch ist der Vergleich des Festivals mit dem Landesmusikrat Sachsen-Anhalt. Hier werden zwei Institutionen hinsichtlich der Förderung junger Musiker(innen) verglichen, die hinsichtlich ihrer Aufgabenstellung und ihrer finanziellen Ausstattung wohl kaum miteinander zu vergleichen sind. Etwas mehr Mühe in der Bewertung der jeweiligen Verantwortung sollten sich die anonymen Persönlichkeiten schon machen.

    #24251

    Anonym

    zu allererst: hochachtung für das engagement und die positive werbung für halle, aber der erste teil des statements klingt bissl nach beleidigter leberwurst…
    zudem is mir immer noch nicht klar, warum das land sachsen-anhalt einen workshop fördern soll, der ca. 95% der hallenser und 99% der sachsen-anhaltiner am allerwertesten vorbeigeht. das land soll sich (insbesondere finanziell) auf seine kernkompetenzen konzentrieren.
    und hinsichtlich langer tradition des festivals (2.2.2006): das internationale dixieland festival in dresden findet seit 1971 statt, die leipziger jazztage seit 1976, die jazzmeile thüringen seit 1992 – mitteldeutschland war und is bei weiten keine jazz-freie zone.

    #24253

    Anonym

    @Psychofred auch wenn Du als Merseburger ja gern gegen Halle schreibst, aber die Hallenser selbst sollten schon stolz darauf sein, ein solches Festival bei sich in der Stadt zu haben…

    #24254

    Ich wäre auch beleidigt, wenn mir jemand solchen Blödsinn an den Kopf werfen würde. Wenn nichts mehr gefördert wird, was 95% der Bürger nicht intressiert, dann bleibt auch nicht mehr viel übrig.

    #24261

    „…der erste teil des statements klingt bissl nach beleidigter leberwurst…“

    Es ist auch unangenehm, wenn ich das mal sagen darf, wenn man was mit viel Mühe, Kraftaufwand und Herzblut auf die Beine stellt, und bei bester Gelegenheit ungefragt Besserwisser angewackelt kommen und kluge Kommentare abgeben. Da spielt weniger „Beleidigtheit“ eine Rolle, als vielmehr Entrüstung und Bitternis. Ich kann es jedenfalls voll und ganz verstehen, dass man keine Lust mehr hat, wenn man von der Seite angepinkelt wird. Anerkennung ist – auch für „kommerzielle“ Veranstalter – eine wichtige Sache.

    #24263

    Na ja überbewerten sollte man dies mit ein wenig Interneterfahrung nun auch nicht, es handelt sich um genau 2 Schreiber.

    Ich habe meine Karten längst gekauft und dieses Festival bzw. speziell die Aktivitäten von Hr. Herden sind für mich persönlich ein wesentlicher „weicher“ Standortfaktor pro Standort Halle.

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