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Eben auf dem Titelblatt eines im Hauseingang herumliegenden „Wochenspiegel“ gelesen: Unser neuer Ober-Bernd will „Halle als Marke anders darstellen“ und den offiziellen Namenszusatz „Händelstadt“ erwirken (Artikel auch online). Ich hoffe, der Stadtrat bleibt vernünftig und macht diesen Schnulli nicht mit. Immer dieses Denken in „Marken“ und billigen Schlagworten. Und von wegen „Alleinstellungsmerkmal“. Wenn jede Stadt irgendeinen belanglosen Namenszusatz hat (Lutherstadt Eisleben/Wittenberg, Goethestadt Bad Lauchstädt etc.), wo ist dann noch ein Alleinstellungsmerkmal?
Wir sollten uns als Stadt und Bürger derselben nicht immer so auf Händel versteifen, sondern das beste aus dem Jetzt rausholen (ohne dabei ins niveaulose abzugleiten). Halle hat so viel mehr zu bieten als Händel, warum sollten wir uns also sogar offiziell so einseitig verkaufen?
Das mit Händelstadt hat Wiegand doch auch schon im Wahlkampf propagiert, ist also nichts neues. Allerdings will er einen Bürgerentscheid darüber machen. Finde ich gut – denn wenn die Hallener wirklich für so einen Zusatz sind, warum nicht?
Ich hoffe, Herr Wiegand kommt von diesem Trip wieder runter. Solch Zusätze sind was für Provinzstädte mit Minderwertigkeitskomplexen. Unsere Stadt hat einen Namen: Halle (Saale).
Bei Einigen frage ich mich schon in welcher Realität sie leben oder ob sie überhaupt nicht rum kommen.
Es ist nach wie vor die Regel und nicht die Ausnahme das Halle (Saale) in den alten Bundesländern nicht bekannt ist. Das meint nicht „mal gehört“ sondern wo liegt die Stadt und was die Stadt auszeichnet, i.a.R. kommt man da nur mit dem Verweis auf L weiter.
Ich kann daher absolut nichts falsch daran finden wenn jemand etwas daran ändern möchte und schon gar nicht wenn dies auf demokratischer Basis geschieht.
Und das ändert sich durch den Zusatz „Händelstadt“?
Dazu müsste man nur mal den Bekanntheitsgrad von Händel mit Halle (Saale) vergleichen. Ich bin mir ziemlich sicher wie das ausgeht.
Ich war berufsbedingt schon so ziemlich in allen Ecken Deutschlands und ich habe es noch nie erlebt, daß ich erklären mußte, wo Halle liegt. Allerdings haben die Leute, mit denen ich es zu tun habe, einen gewissen Bildungsstandard.
OK, wenn die Mehrheit der Bürger sich in einem Bürgerentscheid dafür ausspricht, dann kann man dagegen nix sagen. Ach, selbst wenn die Mehrheit des Stadtrats sich dafür aussprechen würde, könnte man nicht viel dazu sagen, denn die sind ja von den Bürgern gewählt worden, um in Vertretung des Einzelnen über die Dinge, die die Stadt angehen, abzustimmen. Ich hoffe aber trotzdem, dass die Vernunft über den Populismus siegt. Mit einem Namenszusatz „Händelstadt“ hat Halle absolut nichts gewonnen. Da ist auch die Argumentation von Nachrichtenticker hinfällig, denn von „Händelstadt“ wissen die Leute, die heute nicht wissen, wo Halle liegt, auch morgen nicht mehr.
@06108
Genau es liegt daran das ich nur mit Leuten ungewissen Bildungsstandard rede.
@Zahlensalat Wie (fast) immer ist Deine „Argumentation“ schnell und hastig aber mit dem Duktus ungeheurer Intelligenz. (ich sage nur Forengewissen) Wie wäre es wenn Du erst mal noch zur Kentniss nimmst das dies alles nur etwas bringt wenn das Marketing der Stadt es schafft die Begriffe Halle und Händel auch inhaltlich zu verknüpfen also die „Marke“ entsprechend schaffen? Wundersamer Weise wird das nicht von allein passieren.
Ok Bürgerentscheid.
Es ist aber traurig, dass man was aus der Vergangenheit braucht, um auf Halle aufmerksam zu machen.Ich finde diesen Vorstoß gut und würde auch für diesen Stimmen. Ich hoffe auch, dass man sich in Dessau über die Bedenken der Rosslauer hinwegsetzt und sich für die „Bauhausstadt“ entscheidet. Am Bahnhof steht es ja eh schon.
Ich halte davon auch nix, warum sollte sich die Stadt der 2 Hochschulen, der 2 Burgen, die Stadt aus dem Herzen der Reformation, die grüne Grossstadt, die Stadt der vielen überregionalen und interdisziplinären Stiftungen uvm. nur ohne Not so in ihrer Aussendarstellung auf eine Person verkürzen, die nur einen Bruchteil ihres Lebens ueberhaupt hier verbracht hat?
Kann ich nicht nachvollziehen…Es gibt in Halle lediglich ein einziges Großereignis überregionaler Bedeutung, und das sind nun mal die Händelfestspiele.
Un es ist auch richtig, dass Halle nicht einen Haufen, sondern nur ein bis zwei zugkräftige „Alleinstellungsmerkmale“ hat, auf die man sich marketingmäßig konzentrieren sollte.Bisher ist mit zuviel Plunder geworben worden: Hallorenkugeln, Salz, Hanse – das alles zeichnet Halle überhaupt nicht aus.
Von der Namensänderung verspreche ich mir auch nicht viel, aber die Konzentration der Imagewerbung auf Händel halte ich für richtig.
Namensänderung auf gar keinen Fall. Händel trifft aber das Image von Halle auch nicht, diese Händelei ist nur herbeigeredet.
Wolli, es geht nicht um das Image sondern erst mal um den Bekanntheitsgrad. Das Image ist = 0 wenn Bekanntheit = 0.
Ich finde auch, dass solche Schnapsideen eh populistischer Art sind, es lässt sich schon mit Händel gut Geld verdienen, viel mehr wird es nicht. Und wer hat die Lust einem nichtwissenden zu erklären, dass Händel in Halle geboren ist, schnell abgehauen (!) und nie wieder da gewesen 😉 Un düberhaupt, wer Händel ist…
Da bin ich ja richtig froh das Du Populismus dabei findest denn dann muss ja zwingend eine deutliche Mehrheit der Hallenser dafür sein.
Ich behaupte mal, dass die Hoffmannstropfen des halleschen Arztes Hoffnannn bekannter sind als Händel.
Wolli, jetzt müsstest Du Dir mal noch vorstellen das es um eine internationale Bekanntheit geht und die gewünschte Bekanntheit sich nicht nur auf die Rentnerfraktion beschränkt denn jüngere Menschen kennen diese Tropfen garantiert nicht.
Da hätte ich den Hallenser Reinhard Heydrich anzubieten. Der ist bei einigen – auch international – bestimmt bekannter als Händel.
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