Startseite Foren Halle (Saale) Wie könnte auf die Brunnengalerie in Halle-Neustadt verzichtet werden?

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  • #50363

    Bekanntlich wurde die Brunnengalerie nur deshalb errichtet, um überhaupt die Bebauung von Halle-Neustadt zu gewährleisten.
    Die beiden Hochwasserdämme waren zum Zeitpunkt ihrer Errichtung (Gimritzer Damm 1888, Passendorfer Damm 1935), weil sie auf Sand gebaut worden waren, nur ein Überflutungsschutz.
    Die Brunnengalerie sollte daher den Grundwasserschutz übernehmen.
    Aus diesen unterschiedlichen Aufgaben entwickelten sich bis zum heutigen Zeitpunkt unterschiedliche Verantwortungsbereiche.
    Das Land mit dem Landesamt für Hochwasserschutz (LHW) für die Deiche und die Stadt Halle für die Daseinsfürsorge sprich Grundwasserschutz.
    Letztere Verantwortung wurde von der Stadt Halle nur widerwillig wahrgenommen.
    So heißt es in der ISEK (2007)für Halle-Neustadt:

    – Die Grundwasserhaltung ist an sich keine kommunale Aufgabe, aber resultierend aus den Eigentumsverhältnissen der DDR nach der Wende hier in städtische Trägerschaft überführt worden.
    Für Neubauten im natürlichen Auenbereich der Saale gilt die privatrechtliche Verantwortung des Bauherrn bezüglich der Grundwassersituation.-

    Nunmehr ist durch Untersuchungen des LHW klar, dass der Gimritzer Damm als Deich funktionieren muß und deshalb eine Ertüchtigung erfahren muß.
    In welcher Form ist aber noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen.
    Die Stadt Halle sucht auch noch nach Lösungen, wie die zukünftige Grundwasserhaltung effizient zu gestalten ist.
    Aber wie diese beiden Unbekannten durch eine „gemeinsame Lösung“ auf dem schnellsten Wege in die Tat umzusetzen sind, daran hat noch Niemand gedacht.
    Wenn es gelänge, aus der Vielzahl von Deichsanierungs- oder Deichneubau-Varianten z.B. eine „Deichertüchtigung mittels Einbau einer inneren Dichtung als Untergrunddichtung(UD)“, wie sie in den neuesten einschlägigen Deichbauvorschriften der „Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,Abwasser und Abfall e.V.“(DWA) beschrieben sind, für beide Hochwasserdämme zu realisieren, dann könnte möglicherweise bei ausreichender geotechnischer Erkundung und Führung der Untergrundabdichtung bis in gewachsene feste Untergrundschichten auf eine Brunnengalerie nach erfolgreicher Deichsanierung mit integrierter Untergrundabdichtung verzichtet werden.

    #50382

    ayo

    Das schließt fast nahtlos an die Diskussion im Frühjahr an… Und klingt jetzt wie eine fachkundige Befürwortung einer grundhaften Deichsanierung. Ich untermauere deshalb meine damligen Tipp, eine Tiefe Bodenvermörtelung (Deep-Soil-Mixing) in die Auswahl einzubeziehen!

    Hier eine PDF zu einer Deichsanierung mit erhaltenem (!) Baumbestand in Stuttgart 2011.

    #50384

    @Ayo,
    das Bodenvermörtelungsverfahren ist ohnehin in die Herstellung einer Innendichtung eines Deiches bis auf gewachsenen Boden inbegriffen!!

    #50385

    evtl. könnte man auch holländische Wasserbauspezialisten heranholen.

    Wäre doch eine schöne Sachen durch Halle -Neustadt offene Entwässerungsgräben zu ziehen. Durch eine zentrale Wasserheberstation (Archimedische Pumpe am Rennbahnring)den Wasserstand im Grabensystem regulieren. Ich kann mir das schon bildlich vorstellen, so eine Art Amsterdam in Mitteldeutschland. Dann könnte evtl auch die Entwicklung einer Hausbootkultur gefördert werden. Da es ja so scheint, als würden wir häufiger Hochwasser bekommen.

    #50390

    Vielleicht sollten dann die niedriger gelegenen Gebiete Mitteldeutschlands generell als Hausbootzone umfunktioniert werden, ähnlich den Motor-Home-Wohnparks der USA… Damit wäre auch die Mobilität der noch arbeitenden Bevölkerung besser gewährleistet. Allerdings sollten dann wasserbauliche Maßnahmen im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen… [/ironie]

    #50431

    Na wenn wir eh schon alles bis zum oberen Erdmantel „vermörteln“, dann können wir ja gleich noch „Fracking“ betreiben und die letzten möglichen Erdgasvorkommen aus dem Boden rausholen. Wir arbeiten ja so schon gegen die Natur, wo es nur geht, dann macht ihr das bestimmt auch nix mehr aus.

    #50437

    Wir könnten Binärcode mit ein paar Schöpfeimern in die Brunnengalerie setzen. Problem gelöst und weniger Stuss im Forum.

    #50555

    ayo

    @Janos : Zu der Wassergrabengeschichte habe ich Dokumente gefunden, die schon in den 1960ern offene Gräben erwogen haben! Im Threat „Halle-Neustadt ohne Grundwasserschutz“

    binärcode hat einfach eine Kulturallergie.

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