Startseite Foren Halle (Saale) und der Rest der Welt Weshalb bei den Hochschulen gekürzt werden muß

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  • #47545
    #47546

    Unsäglich, diese Vetterleswirtschaft

    #47550

    Sicherlich kein sauberer Vorgang aber eine gewisse Parteie die nicht zur Regierung gehört fordert ebensfalls diese Agentur. Da steckt offensichtlich ein ordentliches Stück Zetgeistaktionismus dahinter den man gleich für die Versorgung eines aus dem System gefallenen genutzt hat.

    Zur Überschrift, da hat mal jemand in unsäglichem Zusammenhang den Begriff Peanuts benutzt, hier trifft es wirklich zu.

    #47552

    Eine neunköpfige Behörde, die niemand braucht, ist nicht Peanuts.

    #47553

    Der Zusammenhang den Du hergestellt hast ist ein anderer und gegen das Finanzloch was auf uns zukommt ist das Peanuts.

    Ich werde jeden daran erinnern wenn die richtigen Kürzungen in anderen Bereichen kommen dem 5% bei den Hochschulen auf 12 Jahre zu viel sind.

    #47576

    Auch auf die Gefahr hin, daß es gleich von allen Seiten auf mich eindrischt. Vielleicht müsste man bei den Hochschulen mal wirklich radikal kürzen. Vielleicht konzentriert man sich dann endlich mal wieder auf deren wirkliche Aufgabe. Nämlich der wissenschaftlichen Forschung und der Ausbildung von Akademikern. Derzeit sind die Hochschulen doch zur Ausbildungsmaschine für Industrie und Privatwirtschaft mit ein bischen Forschungsahängsel verkommen. Und damit einhergehend ein Qualitätsverlust in Forschung und Lehre, der seines gleichen sucht. Statt immer mehr mehr mehr Studenten sollte man radikal zusammenstreichen und nur noch wenige Studenten zulassen und diese dann qualitativ hochwertig für sich ausbilden. Aber solange Fördermitteln anhand der Studentenzahlen verteilt werden ..

    #47585

    Du hast aber noch nicht eine Hochschule von Innen gesehen, oder?

    #47590

    @hei-wu Doch, sogar mehrere. Ich habe sogar schon im Senat einer Hochschule gearbeitet. Glaub mir, ich weiß aus persönlicher Anschauung, wovon ich spreche.

    #47593

    Dann frage ich mich wirklich, was dein Kommentar soll. Zwar bin ich auch gegen einen utilitaristische Ansatz bei der Wissenschaft, wenn aber Ergebnisse von Wissenschaft und Bildung der Industrie nutzen, ist das doch nicht per se schlecht.
    Im übrigen werden Wissenschaft und Forschung erst recht industrieabhängig, wenn der Staat die Gelder kürzt. Dann gibt es nämlich nur noch Auftragsforschung.

    #47596

    @hei-wu Du hast mich wahrscheinlich etwas mißverstanden. Mir ging es in erster Linie um die Heerscharen von Studenten, welche die Vorlesungen überschwemmen. Das so keine qualitativ hochwertige Ausbildung mehr möglich ist, versteht sich von selbst. Die Folgen kann sich jeder selbst ausmalen.

    Was die Drittmittel-Forschung anbetrifft, so ist das auch ein zweischneidiges Schwert. Viele bewerten Universitäten und Fachbereiche nur noch danach, wieviel Drittmittel sie aquirieren. Industrienahe Forschung hat natürlich ihre Probleme. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Ich darf dir aus arbeitsrechtlichen Gründen keine Details nennen, aber ich kenne Leute, die ihre Forschungstellen gekündigt haben, weil sie das vorsätzliche Fälschen von medizinischen Ergebnissen nicht mehr mittragen konnten.

    Wenn wir nur noch von der Industrie gesponsorte Forschungen machen, dann gibt es bald keine unabhängige Grundlagenforschung mehr. Wohin das führt, brauche ich wohl nicht weiter zu erläutern. Sicherlich wird die Förderung der Forschung durch die Industrie nie ganz aufhören. Sich aber nur noch auf diese zu fokussieren, wird fatale Folgen haben.

    Meine „Zustimmung“ zu den Kürzungen war nur der Aufhänger dazu, daß man sich grundlegend über die Strukturierung des Hochschulsystems Gedanken machen sollte. Und so etwas passiert erfahrungsgemäß immer nur dann, wenn das Geld knapp wird. Daß wir langfristig die staatlichen, finanziellen Zuwendungen für die Hochschulen eher erhöhen sollten, steht für mich außer Frage. Und Geld ist da, es ist bloß falsch verteilt. Die Milliarden aus dem Euro-Hawk-Desaster hätten einige Hochschulen sicherlich gern genommen. Aber das geht dann schon wieder sehr weit in Richtung Polemik.

    #47621

    Die „Heerschaaren“ sind so gewollt, sonst gäbe es keine Mittel aus den diversen Pakten und die Unis könnten schon lang das Handtuch werfen. Erst diese Bedingungen haben die ganze „Schwemme“ möglich gemacht, und die sind von bundeswegen gekommen. Also mal nicht das Pferd von hinten versuchen aufzuzäumen…
    Wie wäre es nur einfach, wenn man mal die Mittel an den Studentenzahlen anpasst, dann wär auch wieder eine qualitativ bessere Ausbildung möglich… oder schon vorher anfängt numeri clausi zu stecken, eben beim Zugang zu den Gymnasien… Aber das ist ja zu sozialistisch…

    #47816

    Ich denke mal, das die Technologiekonferenz ergeben wird, das die Solarindustrie in S/A keine Zukunft hat.
    Schon kann das Land eine Millionen einsparen!

    #47979

    @Schulze: Das ist doch genau das was ich geschrieben habe. Die Unmassen von Studenten haben ihre Ursache in einer vollkommen verfehlten Förderpolitik. Und ja, den „Hebel“ muß man schon deutlich früher Ansetzen. Aufwerten von Haupt- und Realschulen. Viel strengere Zulassungsvorschriften für das Gymnasium, so daß nur noch ein Bruchteil der Schüler überhaupt noch aufs Gymnasium geht. Aber auch in der Wirtschaft muß umgedacht werden. Wenn ich sehe, wofür überall ein abgeschlossenes Studium verlangt wird? Früher hat die Wirtschaft so etwas als Lehrlinge selbst ausgebildet.

    Und nein, unendliches Geld in die Lehre zu stecken, erhöht nunmal nicht das Resultat. Das Potential der Jugendlichen hat sich ja nicht geändert. Der Anteil der intelligenten Schüler ist ja nicht sprunghaft angestiegen. Waren früher 20 Leute je Jahrgang befähigt, ein gutes Studium in einem Fach zu absolvieren, so ist das heute nicht anders. Nur gehen diese in den 5000 anderen Studenten unter, die das gleiche „studieren“. Und natürlich schaffen diese 5000 Studenten nicht die Anforderungen, welche die 20 schaffen würden. Und was macht man? Nein, man kegelt nicht die 5000 Unfähigen raus, sondern reduziert die Anforderungen. Damit auch ja viele Studenten bleiben und man weiter viele Fördermittel bekommt.

    Um diese Zusammenhänge zu erkennen, braucht man übrigens keinen gefäschten Doktortitel. Ein Schelm, wer dabei böses denkt, daß unsere Politiker trotzdem auf diesem Wege weitermachen.

    #47998

    Die Wirtschaft rechnet heute, die bildet nicht oder nur noch wenig selbst aus. Das Ausbilden dürfen andere machen, das ist billiger…. Man kauft halt Facharbeiter ein, und möglichst noch welche, die Erfahrungen schon bei anderen Firmen gesammelt haben. Kostet ja nix in der heutigen Zeit, und wenn man sie über die Zeitsklaverei bekommt, noch weniger…
    Und dann ist das große Wundern angesagt, über „Fachkräftemangel“… den es nicht gibt. Es gibt nur einen „billige Fachkräfte-Mangel“, denn meistens rechnet sich das dann auch nicht für die Betroffenen…

    #47999

    Nach wie vor haben Menschen mit einer höheren Qualifikation bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

    #48004

    Nana, sag das mal den vielen gut ausgebildeten und abgeschlossenen ex-Studenten, die sich mit prekären Arbeitsverhältnissen oder H4 über die Runden bringen… Callcenter ist ja nun auch nicht gerade eine Lebensstellung…

    #48006

    Die Statistik sagt was anderes.

    #48011

    @hei-wu Du hast vollkommen Recht. Als Taxifahrer werden viel lieber arbeitslose Quantenphysiker eingestellt als arbeitslose Realschulabrecher. Da hat die Statisik vollkommen Recht. Die Frage ist nur, warum gibt es überhaupt arbeitslose Quantenphysiker? Weil am Bedarf vorbei ausgebildet wurde.

    Auch wenn ich das Bildungssystem der DDR sicherlich nicht in Gänze wieder haben möchte: Dort wurde geplant, was für ein Bedarf an welchen Akademikern besteht. Und wenn republikweit nur drei Genetiker gebraucht wurden, dann wurden auch nur drei ausgebildet und nicht dreihundert. Natürlich ist das alles heute nicht mehr so planbar und das will auch keiner zurückhaben. Aber etwas mehr Augenmaß bei den Zulassungen würde sicherlich nicht schaden. Aber das scheitert ja schon daran, daß jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht.

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