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- Dieses Thema hat 43 Antworten und 11 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahren, 1 Monat von geraldo.
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21. März 2016 um 22:32 Uhr #236469
Unser Stadtkämmerer nutzt alle Möglichkeiten zur Aufbesserung der Stadtkasse, auch mit den städtischen Autos erzielt er mit Werbung Einnahmen.
Hier ein Auto aus dem städtischen Fuhrpark:
21. März 2016 um 22:46 Uhr #236470
Anonymauch mit den städtischen Autos erzielt er mit Werbung Einnahmen
Eher nicht. Die Anbieter solcher rollenden Litfaßsäulen erwirtschaften über die Werbung Kosten und (meist sehr üppigen) Gewinn und stellen das Fahrzeug kostenlos zur Verfügung.
21. März 2016 um 23:00 Uhr #236471D.h. die Stadt bekommt solche Autos kostenlos und bezahlt nur den Sprit?
22. März 2016 um 07:34 Uhr #236563
AnonymDas ist zumindest ein gängiges Modell bei solchen Sponsorings.
22. März 2016 um 09:43 Uhr #236579Wenn es so ist, spart die Stadt auch Geld.
22. März 2016 um 09:52 Uhr #236581
AnonymDurchaus. Lediglich die Diskrepanz zwischen den Werbeeinnahmen und den tatsächlichen Kosten bzw. die teilweise exorbitanten Gewinne der Werbeunternehmen steht hin und wieder in der Kritik.
22. März 2016 um 09:59 Uhr #236582Verkauft die Stadt da nicht ihre Seele für ein Butterbrot?
Bin prinzipiell gegen solche „Geschäfte“, weil da immer irgendwelche Abhängigkeiten entstehen.22. März 2016 um 10:06 Uhr #236586Würde gerne mal wissen, welche dieser Firmen in vertraglichen Beziehungen zur Stadt steht.
22. März 2016 um 10:16 Uhr #236589
AnonymWahrscheinlich keine. Jedenfalls nicht über das übliche Maß hinaus. Die meisten versprechen sich einfach nur Werbung und zahlen (meist viel zu viel) dafür.
22. März 2016 um 10:37 Uhr #236592Diese Spenden müßten dann wegen Korruptionsverdacht auch vom OB und bei über 1000 Euro durch den Stadtrat genehmigt werden. Davon habe ich aber noch nichts gehört.
22. März 2016 um 10:40 Uhr #236593Einfach nur Werbung draufpappen ist zu einfach. Ohne Vertrag geht auch das nicht. Ich will ja nicht sagen, dass mit diesen Verbraucherinformationen Einfluss auf städtische Entscheidungen genommen wird, aber man macht sich erstmal bekannt mit der Folge, wenn es halberwege reibungslos abgelaufen ist, beim nächsten mal wieder angefragt zu werden. Und sich Entscheider irgendwann erinnern: Wir brauchen das und das oder wir möchten dieses oder jenes machen: Da war doch eine Firma, die genau das anbietet. Und dann haben wir genau diesen Abhängigkeitseffekt.
22. März 2016 um 10:53 Uhr #236595
AnonymOK, nochmal langsam: Der Handwerker, Händler und Apotheker schließt mit einer Werbefirma einen Vertrag. Die Werbefirma beklebt daraufhin ein Auto mit dieser Werbung. Die Werbefirma überlässt das Auto (hier:) der Stadt Halle kostenlos.
Das ist im Unterschied zu einer Spende ein so genanntes Sponsoring. Ob da die gleichen Korruptionsbekämpfungsvorschriften greifen, erfährt wolli sicher von seinen angeblich gut unterrichteten Quellen. Ein Vertrag kommt also höchstens zwischen Stadt und Sponsor zustande.
Wir brauchen das und das oder wir möchten dieses oder jenes machen: Da war doch eine Firma, die genau das anbietet. Und dann haben wir genau diesen Abhängigkeitseffekt.
Was du hier beschreibst, ist der gewöhnlich erhoffte Effekt einer Werbung. Wo da Anhängigkeiten entstehen sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Aber vielleicht beruhigt dich, dass ab gewissen Auftragsvolumen Ausschreibungen notwendig sind und Entscheidungen für die Auftragsvergabe zugunsten der günstigsten Anbieter erfolgt.
22. März 2016 um 10:54 Uhr #236596Das Problem ist anders, die Stadt nimmt verbilligte bzw. kostenlose Autos von einer verlaihfirma und begibt sich damit evtl. in Abhöngigkeit bzw. in Korruptionsverdacht.
Wenn mein Förderverein der Stadtbibliothek einen Kugelschreiber schenkt, müssen wir das vom OB genehmigen lassen, was natürlich Blödsinn ist, aber unsere schlauen Landtagsabgeordneten haben das so beschlossen. Da ist doch die Inanspruchnahme von kostenlosen Autos eine ganz andere Größenordnung.22. März 2016 um 10:55 Uhr #236597
AnonymDeswegen erstmal klären ob „Sponsoring“ das Gleiche wie „Spende“ ist und ebenso behandelt werden muss.
22. März 2016 um 10:59 Uhr #236598Sponsoring ist wohl der Oberbegriff, so dass Wollis Einwendungen durchaus beachtlich sind.
22. März 2016 um 11:07 Uhr #236599
AnonymOK, alles andere wäre wohl auch unlogisch. Die begriffliche Unterscheidung zwischen Spende und Sponsoring in der Verwaltunsvorschrift irritiert da etwas.
22. März 2016 um 11:17 Uhr #236600Na h den Bestimmungen muss sogar Sponsoring ausgeschrieben werden.
22. März 2016 um 11:20 Uhr #236601Das kann ich aus einer Schule bestätigen, wo Anschaffungen aus gesammeltem Spenden (hier eine Schulküche) zunächst ausgeschrieben werden müssen.
22. März 2016 um 11:28 Uhr #236602
AnonymHier mal der Runderlass:
Gem. RdErl. des MI, der StK und der übr. Min. vom 5.3.2012
Anschaffungen aus gesammelten Spenden ist aber wieder was anderes.
22. März 2016 um 17:49 Uhr #236636Die Stadtverwaltung hätte da schon seit Jahren Geld sparen können, indem sie am car-sharing teilnimmt. Das geht sicher nicht für die Spezialfahrzeuge die die Stadt wohl auch hat, aber für alles was PKW ist.
Wenn die Stadt PKW besitzt, fahren die ja meistens nicht am Wochenende. Aber der Besitz kostet am Wochende trotzdem. Diese Kosten könnten vermieden in dem die Stadt manches Fahrzeug abschafft und durch car-sharing ersetzt. Leider hat da bis jetzt kein Weg hingeführt. Autos abschaffen, das geht eben gar nicht.
Weitere Kosten könnten per car-sharing dadurch gespart werden, in dem die Stadt die Autos entsprechend der Aufgaben bestellt. Fahrten ohne großes Gepäck gehen ja auch mit kleinen Autos. Und die sind billiger.
22. März 2016 um 17:54 Uhr #236637Die Fahrzeuge der Stadt sind aber meistens (oder sogar alle) geleast und da gibt es -wie man erfährt- Sonderkonditionen.
Für eine Stadt, die immer was zu fahren hat, ist car-sharing m.E. viel zu umständlich.22. März 2016 um 18:17 Uhr #236641Ich sehe auf dem Auto lauter hallesche Firmen. Wo ist also das Problem?
Sponsoring in dem Sinne sehe ich auch nicht. Stadt will x Auto(x), möglichst preisgünstig. Händler sagt: ok, kannste haben, wenn Du in Kauf nimmst, dass die Autos etwas bunter sind. Stadt schaut, ob inakzeptable Firmen dabei – nö, alles klar. Deal gefixt. Die Stadt hat keinerlei Vertragsbeziehung mit einer der werbenden Firmen.
Sponsoring wäre nach meinem Verständnis, wenn Stadt x Auto(s) kaufen will und Firma XY sagt: ok, geb ich Dir 10.000 Euro für den Einkauf, dafür haust Du meine Werbung auf die Autos.Und mal nebenbei: Sponsoring und Spende werden steuerrechtlich ganz klar unterschieden. Eine Spende ist eine Zuwendung, <bold>ohne</bold> dass eine irgendwie geartete Gegenleistung erwartet wird. Beim Sponsoring hingegen wird die Gegenleistung klar vertraglich fixiert.
Weitere Kosten könnten per car-sharing dadurch gespart werden, in dem die Stadt die Autos entsprechend der Aufgaben bestellt.
Und jetzt bitte die Personalkosten für die Bestellung plus eventuelle Wegstrecken zu den jeweiligen Standorten gegenrechnen.
(Privat bin ich Teilauto-Fan – ob das aber bei einer Behörde funktioniert … ich hab da meine Zweifel. Wenn mich nicht alles täuscht, betreiben die so eine Art innerbetriebliches car-sharing.)22. März 2016 um 18:34 Uhr #236650Die Stadt zwar keine Beziehungen zu den werbenden Firmen auf den Autos, aber zum Verleiher der Autos.
22. März 2016 um 19:24 Uhr #236656aber zum Verleiher der Autos.
… und dieser wiederum sponsort nix, sonst wär ja seine Werbung drauf. Und der OB würde beim Joggen eine Jacke mit Rückenaufdruck tragen.
22. März 2016 um 19:35 Uhr #236657Wenn der OB beim Joggen eine Jacke trägt, dann ist er die Marke.
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