Startseite Foren Halle (Saale) und der Rest der Welt Was heißt hier Post-Faschismus..

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  • #426300

    https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/giorgia-meloni-gewinnt-wahl-in-italien-das-land-ist-hoffnungsvoll-verloren-kolumne-a-5acddf70-7adb-4687-81c1-6e14a9412438

    Sascha Lobo bringt es nach den Wahlen in Italien auf den Punkt. Unterhalb von guter Laune, dolce vita und amore mio zeigt nicht nur die italienische Kultur ihre hässliche Fratze. Ein gelungener Versuch, unterhalb der glänzenden kulturellen Oberfläche des demokratischen Europa das Hässliche und Widerliche hervor zu kratzen. Denn es betrifft nicht nur Italien.

    #426342

    B2B

    Sascha Lobo erinnert immer an den zweiten Dampfplauderer in den deutschen Medien – Richard David Precht.
    Hier eine Einschätzung des Philosophen Prof. Dr. Franz-Alois Fischer:
    „Sag mal Franz, du bist doch Philosoph. Wie findest du eigentlich diesen Precht?“
    Ihr glaubt nicht, wie oft mir diese Frage schon gestellt wurde. Anfangs hat mich diese Frage irritiert. Ich fand sie sogar, aus einer gewissen akademischen Eitelkeit heraus, reichlich absurd. Denn Precht, so dachte ich, hat doch mit Philosophie ungefähr so viel zu tun wie Gregor Gysi mit dem Wu-Tang-Clan (um mein Lieblingszitat der großartigen 90er Rap-Combo Fischmob mal wieder zu bemühen). Aber mit der Zeit wurde mir klar: Ja sicher, aus der Perspektive der breiten Öffentlichkeit steht wahrscheinlich keiner so sehr für Philosophie wie Richard David #Precht. Also was wäre eine Antwort auf die Eingangsfrage? Ich bin da, zugegeben, ziemlich zwiegespalten.

    Denn einerseits finde ich es richtig und wichtig, dass die #Philosophie öffentlichkeitswirksam vorkommt – auch zugespitzt, kontrovers, runtergebrochen. Und ich bin da erst mal dankbar für die wenigen, die diese Spielart der Weltphilosophie vertreten und sich nicht gemeinsam mit den akademischen Schulphilosophen im Elfenbeinturm unter unverständlichen Wortschleifen einigeln.

    Andererseits bedient Precht genau das Klischee von Philosophie, das aufzubrechen eigentlich eine der Aufgaben der Weltphilosophie wäre. Precht nämlich repräsentiert eine Spielart Intellektueller, die zu allem Möglichen ihren Senf dazugeben, ohne hierfür irgendeine Expertise aufweisen zu können. Oft wird dieser Mangel an Expertise und meist auch Argumentation verpackt in ein Gerede von (am besten noch: universellen) moralischen Pflichten, berühmtes Beispiel: Die vielzitierte „moralische Pflicht“ der Ukraine zu kapitulieren.

    Mit dieser Art – ohne erkennbare Expertise zu allem Möglichen seinen Senf dazugeben – erfüllt Precht exakt das Klischee, das viele Menschen von der Philosophie haben. Ich beobachte ihn jetzt schon seit einigen Jahren und ich habe den Eindruck, dass er, trotz wirklich guter Intentionen und einer im Ansatz auch richtigen Auffassung seiner Aufgabe als öffentlichkeitswirksamer Denker, zum Opfer seines eigenen Erfolgs wird. Denn je mehr er dieses genannte Klischee vom Philosophen erfüllt, desto erfolgreicher wird er. Diese Entwicklung befindet sich allerdings schon in der Endphase. Das sieht man daran, dass er immer performativer wird. Derzeit tingelt er mit Harald #Welzer durch die Talkshows und sagt dort, dass man in der Öffentlichkeit nichts mehr sagen kann. Auch dieser aktiv gepflegte performative Widerspruch gehört natürlich zum Geschäft der #Philosophie dazu.

    #426345

    repräsentiert eine Spielart Intellektueller, die zu allem Möglichen ihren Senf dazugeben, ohne hierfür irgendeine Expertise aufweisen zu können.

    Erinnert mich an wen. Ich sags lieber nicht.

    #426348

    😆

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