Startseite Foren Halle (Saale) Wahlanalyse OB-Wahl

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  • #1382

    Ich habe mal die Ergebnisse vom 1. und 15. Juli grob verglichen. Wiegand hat in der Stichwahl 29 329 Stimmen, Bönisch 26 092, also ein Unterschied von 3237 Stimmen.
    Während Bönisch nur 2499 Stimmen dazugewonnen hat, sind es bei Wiegand 16 044.
    Der Stimmenzugewinn von Wiegand gegenüber dem von Bönisch ist besonders in den Wahlbezirken aufffällig hoch, wo Paulsen im 1. Wahlgang viel Stimmen geholt hat, das Paulusviertel sticht da heraus.
    Man kann fast sagen, die Grünen haben Wiegand zum Sieger gemacht und die LINKEN haben kräftig mitgeholfen. Ich vermute mal, das besonders viele SPD-Wähler an der Stichwahl nicht teilgenommen haben.

    #1384

    Wenn man sich die absoluten Zahlen ansieht, hat Bönisch in der Stichwahl im Vergleich zum ersten Wahlgang in den meisten Wahlbezirken nur sehr wenig Stimmen gewonnen.

    Ausnahme davon sind einige Wahlbezirke, in denen Kay Senius besonders stark war, z.B. in Heide-Süd. Allerdings hat in diesen Wahlbezirken auch Wiegand gewonnen, und zwar mehr Stimmen, als im ersten Wahlgang für Paulsen und Knöchel abgegeben wurden.

    Insofern gehe ich davon aus, dass sich die Wähler von Senius verteilt haben: zum Großteil auf Wiegand, zu einem kleineren Teil auf Bönisch, während Paulsen- und Knöchel-Wähler fast ausschließlich Wiegand wählten.

    Nichtwähler dürften sich eher aus den Protestwählern gespeist haben. Wenn man die Wahlbeteiligungen vergleicht, sieht man in Wahlbezirken, in denen Karl (der NPDler) oder Kunze besonders stark waren, einen stärkeren Abfall.

    Ansonsten ist mir aufgefallen, dass zum Teil die Zahl der Wahlberechtigten bei der Stichwahl eine andere war als beim ersten Wahlgang – ich dachte, es gab nur ein Wählerverzeichnis für beide Wahlgänge?

    #1385

    Nein, es gab ein neues Wählerverzeichnis für die Stichwahl, mir ist das als Wahlhelfer im Wahlbüro aufgefallen.

    #1389

    Wolli schrieb:

    Man kann fast sagen, die Grünen haben Wiegand zum Sieger gemacht und die LINKEN haben kräftig mitgeholfen. Ich vermute mal, das besonders viele SPD-Wähler an der Stichwahl nicht teilgenommen haben.“

    Letzteres kann man sicher nicht pauschal sagen. Wenn ich die Stimmung meines SPD-Ortsvereins richtig einschätze, hat ein großer Teil derer, die voller Überzeugung Kay Senius unterstützt haben, anschließend in der Stichwahl Bernd Wiegand gewählt. Deshalb ist es auch gut, wenn bis zur Stichwahl ein bißchen Zeit zur Neuorientierung und „Trauerbewältigung“ vergeht, sonst wären viele enttäuschte Senius-Anhänger nicht mehr zur Wahl gegangen.

    #1392

    Die wenigen Hanseln in den Parteien und die noch wenigeren Hanseln in den Ortsvereinen und die noch viel wenigeren Hanseln, die sich bei Parteiveranstaltungen blicken lassen, spielen bei der Wahlanalyse nahezu keine Rolle. Insofern ist Dein Eindruck, lieber heiwu, bei einer nüchternen Betrachtung nicht viel wert.

    #16546

    Haben eigentlich die Verliererparteien auch eine Wahlanalyse gemacht? Es wäre für künftige Wahlen doch sehr interessant, warum ein Außenseiter ohne Parteiunterstützung und selbst im Dauerstreit mit der OB gewinnen konnte.
    Was sagt denn Prof.Holtmann von der Uni, der äußert sich doch sonst zu Wahlausgängen?

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