Startseite Foren Halle (Saale) Vierspurigkeit der Merseburger Straße kommt Halle teuer zu stehen

  • Dieses Thema hat 1,179 Antworten und 66 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 9 Jahren von geraldo.
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  • #132841

    Deine Visionen in Ehren aber darüber redet man schon 20 Jahre! Umgesetzt wird immer das Gegenteil!

    Bis 1990 hatten nur wenige das C-Netz-Autotelefon. Innerhalb weniger Jahre haben sich die Mobiltelefone etabliert und heute hat jedes Kind so ein Schmartfooon. Ähnlich wird die Entwicklung in der zukünftigen Mobilität nach einem Break-Even dramatisch verlaufen.
    Ich stimme Dir zu, die Tram hat dabei die schlechtesten Karten.

    #132846

    Fasse mal einer die Argumente zusammen, dann ab damit an: Bodo.Meerheim@halle.de. Für mich jedenfalls ist die Linke nicht mehr links, sondern link. (Bei der Kleingartenproblematik waren die auch ganz leise, obwohl das Wort im Kommunalwahlprogramm erwähnt wurde.) Also 1 Spur TRAM, 1 Spur Verbrennungs-KFZ, 1 Spur E-Mobile. Hauptsache, die Brücke wird für die nächsten 80 Jahre ertüchtigt.
    Über die wirkliche Nutzung entscheidet dann der nächste Stadtrat.

    #132849

    @Campino schrieb:
    „Wenn die Merseburger dann mal einspurig ist, stellen wir mal noch eine (Feinstaub)-Station an das Bergmannstrost und wir können endlich auch mal Erster in der (bundesweiten) Statistik sein.“

    #132850

    @Farbeimer

    Die Fußgängerampel ist fortwährend grün. Ich weiss. Riesenstau bis in die Silberhöhe. Alles klar.

    #132851

    @farbspektrum
    Halle hat rund 370 PKW / 1.000 Einwohner, ein sehr niedriger Wert. Leipzig liegt ähnlich. Es sind je Haushalt rund 60% Verfügbarkeit. Da reicht eine Lampe am Markt keineswegs aus und so totalisierend muss weder gedacht noch gehandelt werden. Außerdem: Wie definierst du „angewiesen sein“?

    @campino
    Die Radmitnahme in der Straßenbahn meinte ich auch nicht, sondern in der parallel zur Bundesstraße verkehrenden Eisenbahn.
    E-Bikes werden sich genauso verbreiten wie heutige preiswerte und hochwertige Fahrräder, davon so entscheidende Straßen(!)investitionen abhängig zu machen, ist zu pingelig.
    Straßenbahnen haben eine sehr große Bedeutung und Halle sollte jeden Tag Glücksgebete in alle Windrichtungen absondern, ein solches dichtes Netz zu haben. Dass man natürlich passenden Betrieb organisieren muss, liegt am geistigen Vermögen der HAVAG und der Verwaltung Druck und Moneten bereit zu stellen.

    Ja, die Randgebiete, scheinen die Verlierer zu sein, doch Gefühl und Realität weichen oft ab. Das Gefühl nicht wie auf einer Autobahn voran zu kommen, also mal nicht die erste Geige zu spielen, bringt ja die Welt nicht zum Einstürzen, eher die Weltbilder. Dafür genießt man im Kleinstadtvorgarten die Ruhe, die dank gefluteten und überdimensionieren Straßenausbauten den Stadtbewohnern nicht mehr gegönnt wird.

    Es ist ein soziales und weniger ein verkehrliches Problem.

    #132852

    Werter Herr Häder, glauben sie wirklich, dass die reine Ersatzinvestition der DB-Brücke am Rosengarten nur 9,13 – 6,45 = 2,68 Mio € für die Bahn kosten würde?
    Haben Sie und viele andere Stadträte vergessen, dass die Führungsspitze der DB-AG anläßlich der Bürgerversammlung mit der BI Rosengarten im April 2014, an der auch ihr Amtskollege Scholtyssek (CDU) teilgenommen hatte, nicht gewaltig unter Zeitdruck gestanden hat und trotzdem die Projektierung der neuen Brücke auf eine Aufweitung umgestellt hat.
    Nunmehr, fast 1 Jahr nach dem Umschwenken des Stadtrates auf eine Aufweitung, dürfte dies bei der DB auf Unverständnis stoßen und für den Fall einer Rücknahme des Stadtratsbeschlusses vom April 2014 zu erheblichen Entschädigungsforderungen für verlorenen Planungaufwand führen.
    Angesichts dieses Sachverhaltes müßte eine personengebundene Abstimmung im Stadtrat erfolgen, um dann nicht nur diese Entschädigungssumme sondern auch die Nachteile der eingeengten Verkehrsführung auf die Stadträte persönlich haftbar umzulegen.

    #132854

    Persönlich haftbar, jawohl. Damit künftig niemand mehr freiwillig ein Ehrenamt auszuüben bereit ist bzw. dieses nur noch unter der Maßgabe wahrnimmt, welche Entscheidung die geringstmögliche persönliche Haftung verursachen mag. Währenddessen fordern Vorstände für 5 Tage Arbeit 640.000€ Abfindung…

    #132858

    Wie definierst du „angewiesen sein“?

    Nicht in einer vertretbaren Zeit (sagen wir 30 Minuten) von A nach B zu kommen. Damit meine ich Start- und Zielpunkt in einem Gebäude und nicht die reine Fahrzeit. Oder schweres und sperriges Material befördern müssen.

    #132861

    Nicht in einer vertretbaren Zeit (sagen wir 30 Minuten) von A nach B zu kommen.

    Damit sprichst du das eigentliche Dilemma der Verkehrspolitik und einen Punkt an, den verschiedene Wissenschaftler kritisieren: Die Zeit, die Menschen mit Mobilität verbringen (also Wege zurücklegen), hat sich in den letzten hundert Jahren nicht wesentlich verändert, nur die Entfernungen sind größer geworden. Heute schafft man in 30 Minuten grob geschätzt 20km. Mit der nächsten Schnellstraße schafft man dann vielleicht 40km, und weil man das schafft, gehen Arbeitgeber davon aus, dass man das auch verlangen kann. Also wird es immer mehr zur Erfordernis, erstens ein eigenes Auto zu besitzen, und zweitens immer weitere Wege zurückzulegen, was im Endeffekt die Masse des Verkehrs erhöht.

    Deshalb muss die Politik so mutig sein, die mit einem Privatfahrzeug bequem zurücklegbaren Entfernungen aktiv zu begrenzen, damit das keine absurden Auswüchse annimmt. Diese Schwelle zu absurden Auswüchsen wurde schon in den 60er und 70er Jahren überschritten, als man den Riebeckplatz und das Zentrum Ammendorfs zu reinen Verkehrswüsten machte, wo alle nur noch schnell durchfahren wollen und niemand mehr wohnen will. Und selbst Einzelhandel siedelt sich in solchen Verkehrswüsten nicht an, weil ja eh alle nur schnell mit dem Auto vorbei wollen. Kennt noch jemand den Gasthof Rosengarten? Einst ein Ausflugslokal, verkommt es heutzutage immer mehr direkt an der Brücke, um die es in dieser Diskussion geht, und niemand, der dort vorbeifährt, nimmt überhaupt Notiz davon — Hauptsache, man kommt mit dem Auto schnell voran.

    #132868

    ^^ Danke, das sind wichtige Worte!

    „angewiesen sein“ würde ich auch in keinster Weise auf Komfortmerkmale reduziert wissen. Sondern auf (vorerst) unabdingbare technische oder logische Zwänge. Ein Müllfahrzeug ist angewiesen, die Grundstücke zu erreichen, die Feuerwehr ebenso. Bei medizinischen Pflegediensten würde das auch jeder unterschreiben und ich bin so frech und sage, die können ihre Patientenrunde auch via Bahn/Bus (im inneren Stadtgebiet!) bewältigen. Bei guter Planung keine Achillesverse.

    Am besten, du besuchst die Lagune Venedig und erklärst den dort 100.000 lebenden Menschen auf einem Gebiet so groß wie Neustadt, dass wir allen ernstes glauben, ohne PKW ginge nichts.

    Nein, angewiesen sind wir auf Luft, Nahrung, Schlaf und Obdach. Alles weitere findet in der Stufe der gesellschaftlichen Akzeptanz statt.

    Auch: A und B sind wikklürlich gewählte Punkte. Hat Halle einen Verkehrsentwicklungsplan? In anderen Städten wird dort definiert, welche Zeit zumutbar erscheint, um darauf aufbauend die Angebotsdichte aller Verkehrsträge zu planen.

    #132872

    Kennt noch jemand den Gasthof Rosengarten?

    Da fällt mir ein, das hatte doch jemand ersteigert. Da tut sich aber nichts.

    #132878

    Deshalb muss die Politik so mutig sein, die mit einem Privatfahrzeug bequem zurücklegbaren Entfernungen aktiv zu begrenzen, damit das keine absurden Auswüchse annimmt.

    Sehr herzlichen Dank, dass ich für das Erreichen meines Arbeitsplatzes mit diesem Gedankenansatz somit noch länger unterwegs bin, weniger von meiner Familie habe, etc. etc.

    Nur mal so zur Erinnerung. Nicht die Arbeitnehmer haben eine mögliche Flexibilität bzgl. Arbeitsplatzwahl (inkl. deren Entfernung) offeriert, sondern immer noch die Arbeitgeberseite mit ihren doch oft irrwitzigen Forderungen bzgl. „man muss als Arbeitnehmer immer flexibel sein“. Und das noch von einer ach so sozialdemokratischen Regierung ab 1998 massiv unterstützt.

    Wenn dieser o.g. Gedankenansatz auch noch von der Politik aufgenommen werden sollte, können viele gleich mit arbeiten aufhören, weil Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis mehr stehen.

    Im Übrigen, irgendwann ist wieder eine Kommunalwahl. Wohl dem Kandidaten, der mit seiner Entscheidung zur Brücke (wie auch immer diese ausfällt) Familie und Arbeitswelt in Einklang setzt.
    Viele Familien werden dem Gedankenansatz sehr „offenherzig“ gegenüberstehen.

    #132881

    ^^

    Das ist wieder ein wenig der auf dem Rücken liegende Käfer mit strampelnden Beinchen.

    Ich bin auch tgl. 80km unterwegs, per S-Bahn geht es schnell und bequem. Zeit kostet es dennoch.

    Doch wenn dir es so schmerzlich erscheint, sind Wohnortwahl oder Arbeitsplatzwahl zwei änderbare Kriterien. Das meine ich ernst, denn wo soll die Grenze gezogen werden? Es pendeln auch Menschen Berlin – Hamburg täglich! Oder Hannover – Kassel oder Fulda – Frankfurt. Es sind und bleiben freiwillige Entscheidungen!

    Wenn die nicht so pralle Lebensqualität entlang der Hauptstraßen der Kernstadt als Grund genannt wird, ins Grüne zu ziehen, dann wird die Ursache mit der Wirkung begründet. Keine sinnvolle Grundlage für eine Stadtentwicklung.

    #132882

    Am besten, du besuchst die Lagune Venedig und erklärst den dort 100.000 lebenden Menschen auf einem Gebiet so groß wie Neustadt, dass wir allen ernstes glauben, ohne PKW ginge nichts.

    Gern erkläre ich, wie schön es bei uns ist, ich kann aber nicht italenisch.
    Touristen, die mit ihrem Gepäck die Schiffe auf den Wasserstraßen von Venedig verstopfen, machen den Bewohnern der Lagunenstadt in Norditalien so manches Mal das Leben schwer. Die öffentlichen Verkehrsbetriebe erproben deshalb in diesem Sommer ein neues System beim Schlangestehen für die Schiffe auf den Kanälen der Stadt. Seit Dienstag müssen Urlauber und Einheimische an den ersten Haltestellen in zwei verschiedenen Schlangen auf ihren Einstieg in die sogenannten Vaporetti warten. (Focus)

    Am besten, du besuchst die Lagune Venedig und erklärst den dort 100.000 lebenden Menschen auf einem Gebiet so groß wie Neustadt, dass wir allen ernstes glauben, ohne PKW ginge nichts.

    Bei Wikipedia lese ich: „in der Lagune (Estuario) 30.358 Einwohner“

    #132885

    Anonym

    „Am besten, du besuchst die Lagune Venedig und erklärst den dort 100.000 lebenden Menschen auf einem Gebiet so groß wie Neustadt, dass wir allen ernstes glauben, ohne PKW ginge nichts.“

    vielleicht sollte der @radler wirklich mal Venedig besuchen. Die Lagune ist Disneyland, in diesem potemkinschen Dorf wohnt kaum noch jemand.


    @farbspektrum

    weiter oben steht „Am 31. Dezember 2013 zählte die Stadt 264.534 Einwohner, davon 181.883 in den Stadtteilen auf dem Festland, 58.901 im historischen Zentrum und 29.674 innerhalb der Lagune.“ Ein Bevölkerungsrückgang spricht nicht unbedingt für ein attraktives Umfeld.

    #132886

    keine Bange, ich kenne Venedig, für die Aussage ist es unerheblich, wieviele Einwohner dort sind oder dort gemeldet sind, es sind auf jeden Fall irre viel Menschen. Beziehe die Kenntnisse auf die Fragestellung des „Angewiesenseins“. Darauf kommt es an.

    #132892

    @radler: Traum und Wirklichkeit
    „Das Problem ist, dass die Venezianer nicht mehr in Venedig leben wollen, und das nicht nur, weil die Wohnungen in den höheren Stockwerken sehr teuer sind und niemand die feuchten Wohnungen auf Wasserhöhe oder die extrem heißen in den Dachgeschossen will.
    Die Venezianer wollen – genau wie wir alle – ein Auto vor der Haustüre.“
    http://www.voxeurop.eu/de/content/article/1785871-venedig-traurig-schoene-schaufensterstadt

    #132908

    Hoffentlich wird die Verkehrsführung so genial wie an der Weisenhausmauer, die hat sich doch auch bewährt!

    #132910

    Pendeln als freiwillige Entscheidung? Welchem perfiden Hirn entspringt dieser Gedanke, wenn Menschen nur wegen ihrem Broterwerb bis 4 Stunden täglich unterwegs sein müssen? Und nein, sie könnten nicht umziehen, weil es die Arbeit dazu nicht gibt; sie arbeiten quasi auf Achse oder sind familiär nicht dazu in der Lage? Und dann kommen auch noch Arbeitgeber und verlangen gleitende Arbeitszeiten und Überstunden? Kennst du die freie Wirtschaft? Eher wohl nicht…

    „…Arbeitgeber würden massiv von ihren Mobilitäts- und Flexibilitätsprinzipien abweichen. Bisher sieht es nicht so aus, dort auch nur eine marginale Tendenz zu erkennen.“

    #132918

    Heute tv:H ansehen und die mahnenden Worte des Vorsitzenden der „BI Rosengartenbrücke“ auf der Zunge zergehen lassen.
    Die Stadtverwaltung ist nicht in der Lage einigermaßen verbindliche Verkehrszahlen für die richtige Auslegung der immerhin für die nächsten 80 bis 100 Jahren zu nutzenden Eisenbahnbrücke auf den Tisch zu legen und die sich dafür heute bietende Chance mit einer Aufweitung zu nutzen.
    Anderenfalls würde die eine von 3 parallelen Brücken den südlichen Stadteingang von Halle für die nächsten 100 Jahre zumauern, so Reinhard Schmid von der BI.

    #132923

    Zumauern, jawoll. Da kommt nicht mal ne Maus durch, so!

    #132935

    Die Spezialisten in Halle sind ja für Argumente nicht zugänglich, auch nicht für Fakten. Für die Begründung der Kleingartenkonzeption wurden seitenweise Quellen herangezogen. (Quellennachweis). Für die Ablehnung der Gelder für die Katzenkastration reichten ein paar Worte des Oberbürgermeisters. Der OB glaubt, dass er eine Stadt hat, aber eigentlich sollte die Stadt einen OB haben.

    #132937

    Pendeln als freiwillige Entscheidung?

    Ganz frech ausgedrückt ist sie das, oder leben wir noch in Sklaverei?

    #132938

    Hoffentlich wird die Verkehrsführung so genial wie an der Weisenhausmauer,…

    Na aber gewiss, der Name ist Programm!

    #132944
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