Startseite Foren Halle (Saale) Vierspuriger Ausbau der Merseburger Straße: Stadtratsbeschluß steht wieder zur Disposition

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  • #245954

    […] Alle Lebensmittel (auch euer Müsli) werden mir LKW in die Geschäfte geliefert. [blabla]

    Wieso müssen wir uns eigentlich immer wieder den gleichen zu kurz gedachten Unsinn anhören? Wie haben denn Städte funktioniert, bevor es Autos gab? Haben die Menschen da gehungert und sind nackig rumgelaufen? Unser überleben hängt doch schonmal grundsätzlich nicht von der Existenz von Autos ab. Und ganz speziell nicht davon, ob die Merseburger Straße zwei- oder vierspurig ist.

    Eigentlich müsste man auf solchen Blödsinn gar nicht eingehen. Meine Befürchtung ist nur, dass es Menschen gibt, die tatsächlich anfangen, solchen Quatsch zu glauben, wenn es nur oft genug wiederholt wird.

    Unsere Waren des täglichen Bedarfs kommen trotzdem in die Läden, ob da nun zwei oder zehn Spuren sind. Und auch Rettungsfahrzeuge werden durchkommen, denn dafür werden die baulichen Maßnahmen geschaffen, auch trotz geringerer allgemeiner Verkehrskapazität. Halle ist nicht Moskau oder Peking – und das sind keine Positivbeispiele, an denen man sich orientieren sollte.

    #245957

    Halle ist nicht Moskau oder Peking –

    Halle ist aber auch nicht Gröde…

    #245958

    ^^ richtig! Halle ist eine Stadt, die auswärts einen mieserablen Ruf hat, hässlich, grau, verwirrend, herunter gekommen usw. Macht sich ein Mensch die Mühe und geht mal in Ruhe gucken, entdeckt er sicher die bereits ansehlichen Ecken und Stellen. Auf jeden Fall ist es eine Viertelmillionenstadt mit sehr großem Potenzial, idealen Voraussetzungen (kompakt, intakt, starke Region), so dass es darauf ankommt, die Chancen nicht zu verspielen, weil man nach 40 Jahren immer noch nicht merkt, dass Städte mehr sind als Fahren und Parken.

    #245959

    Und ja, Straßen sind Lebensadern! Für MEnschen! die Einkaufen sollen, damit spazierend bummeln sollen, sich mal in einen Freisitz ausruhen sollen usw. Leben ist mehr als das Gaspedal durchzutreten!

    Du meinst jetzt ideal für die „Generation Y“, früher „Boheme“ genannt. Du meinst nicht den Maler, die Postfrau, den Fliesenleger, den Arzt, den Feuerwehrmann, den Kellner…

    #245962

    Anonym

    verfemte Quelle

    Dafür, dass du großspurig Google-Kurse anbietest, müsste es ein Leichtes sein, aus der „verfemten“ (weißt du überhaupt, was Feme ist?) Quelle, die selbst nur Sekundärquelle, da Wiedergabe einer Pressemitteilung ist, das Original zu erkennen und zu verlinken.

    Und wenn einer linken können sollte, dann doch du als Haus- und Hof-Linker.

    https://www.statistik.sachsen-anhalt.de/Internet/Home/Veroeffentlichungen/Pressemitteilungen/2016/04/70.html

    #245966

    Anonym

    Du meinst nicht den Maler, die Postfrau, den Fliesenleger, den Arzt, den Feuerwehrmann, den Kellner…

    Also Postfrauen und auch ihre männlichen Pendants habe ich tatsächlich schon auf Fahrrädern und zu Fuß gesehen. Waren wahrscheinlich Modellprojekte und Testläufe(r) bzw. „Boheme“-Zusteller.

    Auch gibt es sowas wie Friseurtaxi, also Dienstleister, die Hausbesuche machen. Aber Kellner auf der Merseburger Straße, das ist jedenfalls auf der Fahrbahn neu!
    Die wechselnden Betreiber Ecke Schlosserstraße stellen ja immer mal Stühle auf die Straße, aber außer farbi kann es da wohl keiner richtig genießen, zu sitzen. 😉

    #245988

    Der Durchgangsverkehr in Halle ist vorhanden und daran ändert auch keine Verkehrsdämpfungsmaßnahme was. Wer so etwas fordert hat mit Umweltschutz und Feinstaubvermeidung nichts am Hut. Der Verkehr sollte so reibungslos wie möglich durch Halle fließen wenn man ihn nicht vermeiden kann. Darum sollte sich die Verkehrsplanung drehen und nicht wie man am effektivsten Hindernisse einbaut. Rückbau von Verkehrswegen sowie Stadtbahnprojekt zähle ich dazu.
    Wenn es um Attraktivitätsgewinn geht ist ja wohl klar das es auf den Alternativrouten dann aber genau zum Gegenteil kommt.
    Wer mir weiß machen will das der Stau bei zweispuriger Verkehrsführung genau so wäre wie bei einspuriger dem wünsche ich das sein Arbeitsweg dort zwei mal am Tag in Spitzenzeiten entlang führt, ich denke dann merkt er welchem Trugschluss er aufsitzt.
    Und ja ich gehöre auch zu den Pendlern die jeden Tag aus Halle raus und am Abend wieder zurück kommen. Also besitze ich ein Auto und habe die laufenden Kosten dafür deshalb sehe ich auch nicht ein wenn es mal in die andere Richtung geht mir den ständig teurer werdenden ÖV leisten zu müssen (jetzt als Familie gesehen) um nicht im Stau zustehen.

    #245993

    Anonym

    Wer mir weiß machen will das der Stau bei zweispuriger Verkehrsführung genau so wäre wie bei einspuriger…

    Gibt es jetzt Stau in den Spitzenzeiten, in denen dich dein Arbeits- bzw. Heimweg zweimal am Tag dort entlang führt? Ich nehme mal an ja. Also stehst du berreits bei einer zweispurigen Verkehrsführung im Stau.

    Zukünftig stehst du bei einer einspurigen Verkehrsführung im Stau. Der Unterschied? Du stehst (vielleicht) länger im Stau, weil (noch) niemand der anderen bereit ist, auf das Auto zu verzichten.

    Hypothetische Annahme: Statt Rückbau auf eine Spur, Ausbau auf drei Spuren. Die Folge: kurzfristiger Entlastungseffekt, du stehst weniger bzw. kürzer im Stau. Langfristiger Effekt, es werden dort, eben weil weniger Verkehr mehr Fahrzeuge langfahren, sehr wahrscheinlich werden sogar mehr Leute vom „ständig teurer werdenden ÖV“ auf’s Auto umsteigen. Ergebnis: Du stehst wieder im Stau, nur eben auf drei Spuren.

    Verstehst du jetzt die Argumentation von radler u.a.?

    #246002

    …Du stehst (vielleicht) länger im Stau…

    Genau das ist der Punkt, es geht nicht nur um meine begrenzte Lebenszeit. Ich weiß eine Milchmädchenrechnung, aber wenn nicht nur ich jeden Tag 1/2 Stunde weniger im Stau stehe was das im Jahr an Zeit ausmacht.
    Mal ganz von der im Stau sinnlos produzierten Umweltverschmutzung abgesehen.

    #246005

    Anonym

    Vielleicht verzichtest du letztendlich auch auf’s Auto, wenn das so unattraktiv und umweltbelastend ist?! Darum geht’s.

    Ja, dazu muss es funktionierende Alternativen geben. Aber das Prinzip ist doch erstmal nachvollziehbar!?

    #246007

    Nachvollziehen kann ich den Rückbau auf eine Spur nicht. In meinen Augen ist es nur eine Schikane Leute ohne Alternative länger in den Stau zu zwingen.

    Ja, dazu muss es funktionierende Alternativen geben.

    Auch finanziell gesehen, ich muß durch so viele Zonen und habe darüber hinaus noch so einen Zeitverlust das es für mich unattraktiv ist über ÖV als Alternative nach zu denken. Damit stehe ich bestimmt nicht alleine da.

    #246009

    Wer den Autoverkehr in Halle einschränken will, arbeitet nicht in der freien Wirtschaft. Der möchte nicht nach Feierabend schnell nach Hause, der ruht sich tagsüber im VEB aus, macht keine Schichten, keine Überstunden und muss auch nicht manchmal am Wochenende arbeiten. Der arbeitet dort, wo die Haltestelle des ÖPNV um die Ecke ist.

    #246011

    Anonym

    Auch finanziell gesehen

    Also ich weiß nicht, was du für ein Auto fährst, aber für den Anschaffungspreis meines Dumpers könnte ich jahrelang Bahn fahren. Vom Unterhalt ganz zu schweigen. (Bahncard 100 (1.Klasse!) 6890 Euro pro Jahr inkl. City-Ticket)

    Aber abgesehen davon: Du würdest ja dann profitieren, wenn möglichst viele der anderen Stausteher auf ihr Auto verzichten. Und die, bei denen das möglich ist, machen das nur, wenn Auto fahren so unattraktiv wie möglich bzw. die Alternativen so attraktiv wie möglich gestaltet werden.

    Wenn du der Zeitverlust durch längeren Stau geringer ist als mit ÖPNV (beim dann gültigen Fahrplan und Fahrtenangebot), bist du mit Auto fahren natürlich „besser“ dran. Zumindest zeitlich. Finanziell musst du selbst ausrechenen und ob du auch entspannter nach Hause kommst, ist natürlich noch eine andere Frage. Aber das können dann Frau und Kinder sicher am besten beurteilen…

    In meinen Augen ist es nur eine Schikane Leute ohne Alternative länger in den Stau zu zwingen.

    Was passiert denn in deinen Augen mit den Leuten, die eine Alterantive haben? Die können doch dann darauf verzichten, dort langzufahren. Werden sie sicher auch. Und schon stehst du wieder nur so lange wie vorher im Stau. Vielleicht sogar weniger.

    #246013

    Gut denken wir mal in diese Richtung. Gerade hier in Deutschland. Was wäre wenn. Jeder der kann verzichtet aufs Auto. Vielleicht nicht nur hier, auch in anderen Ländern. Mal abgesehen von den Wachstumsmärkten wie China und Indien. Die sich aber auch bald selbst versorgen können, mit Autos meine ich…
    Wie viel Arbeitsplätze würden dann auf lange Sicht überflüssig werden?
    Dann können wir dann auch gleich den ÖPNV zurück bauen weil den sich so wie so weder Rentner noch Arbeitslose leisten können.
    Mal rein hypothetisch meine ich 😉

    #246016

    Anonym

    Und ganz praktisch gedacht: Ich muss von A nach B. Eine Möglichkeit wäre, mit dem Auto zu fahren. Das bedeutet, ich stehe im Stau, muss mir einen Parkplatz suchen oder bis auf’s Dorf fahren.
    Eine Alternative wäre, per ÖPNV, Fahrrad, pedes oder einer Kombination davon zu reisen. Nach B komme ich also, selbst wenn das ein Werk für Automobile ist. Ich kann mir trotzdem ein Auto kaufen, habe ja den gleichen Job. Diese Arbeitsplätze sind also „gerettet“.

    Welche Arbeitsplätze sollten noch überflüssig werden? Staubeobachter?

    #246017

    Welche Arbeitsplätze sollten noch überflüssig werden? Staubeobachter?

    Denk mal etwas weiter, wie viele Arbeitsplätze wirklich an der Autoindustrie hängen. Nicht nur direkt wie Zulieferer,Händler beispielsweise, auch indirekt, Werkstätten bis hin zu Tankstellen und Raffinerien und so weiter.

    #246019

    …Ich kann mir trotzdem ein Auto kaufen…

    Gut wenn das Einkommen dann soweit reicht sowohl als auch zu finanzieren mag das gehen. Es gibt aber gerade hier im Osten sehr sehr viele die nicht nach Tarif bezahlt werden auch wenn das immer sehr medienwirksam propagiert wird wie viel die Leute doch laut Tarifvereinbarung mehr verdienen.

    #246023

    Anonym

    Denk mal etwas weiter, wie viele Arbeitsplätze wirklich an der Autoindustrie hängen.

    Braucht man gar nicht so weit weg denken. Am Waggonbau Ammendorf hingen viele hundert Arbeitsplätze. In Leuna und Buna arbeitet heute im Vergleich zu 1989 nur noch ein kleiner Bruchteil. Viele mussten sich was neues und komplett anderes suchen. Einige haben diese Veränderungen nicht so gut verkraftet. Aber selbst die haben’s bis zur Rente geschafft, geben jetzt Google-Kurse und sind mit Auto fahren sogar meistens überfordert.

    #246029

    Am Waggonbau Ammendorf hingen viele hundert Arbeitsplätze.

    1989, denke ich, waren es um die 4000 und ich einer davon. Da hatte ich noch einen Arbeitsweg von 10 min mit dem Fahrrad.

    #246063

    @farbspektrum

    Gilt dein Pauschalurteil für Menschen mit anderer Auffassung zur Verkehrsorganisation auf für den ÖPNV? Sprich: Wer ÖPNV einschränkt, der ….

    Oder siehst du in den Verkehrsmitteln eine Mehrklassen-Gesellschaft?

    @Mathias Maier
    Deine Argumentationen sitzen einigen Grundirrtümern auf:
    – bei dämpfenden Maßnahmen geht auch der Durchgangsverkehr zurück, kannst du in jedem Ort beobachten, wo es Umgehungen gibt. Egal ob klein oder groß. Sonst würdest du mit einem Schlag alle Umgehungsstraßen ad absurdum führen. Wenn das der Fördermittelgeber erfährt… Halleluja! Fazit: Die Wirkungsmechanismen sind überall gleich, von Garmisch bis Flensburg.
    – Dass der aus deiner Sicht zwingend verbliebene Durchgangsverkehr nun extra fließend voran kommen soll, deshalb keinerlei Einschränkungen geben dürfte, sorgt für was? Richtig: Attraktivitätssteigerung. Was passiert bei gesteigerter Attraktivität: Richtig – mehr Nutzung. Du willst also noch mehr MIV nach Halle locken und in Halle induzieren? Und argumentierst gleichzeitig mit Feinstaub? Das ist in sich nicht schlüssig. Auf einer offiziellen Webseite der Stadt Halle stand der Satz: Nur die entfallene / vermiedene Autofahrt hilft beim Feinstaubproblem.
    – zweite Frage: Wie groß ist der Durchgangsverkehrsanteil? Lies nach, was die Stadt Halle hat ermitteln lassen. Es sind knapp 8%. 8% ist weniger als die übliche Tagesschwankung im Laufe einer Woche. Sprich: Nicht spürbar, nicht kontrollierbar.
    – Wie willst du Durchgangsverkehr von Binnenverkehr trennen? Wenn du Durchgangsverkehr attraktiv machen willst und Binnenverkehr vielleicht eher als verlagerbar ansehen könntest, wie sollen unterschiedliche Attraktivätslevel angeboten werden?
    – Deine Kostenvergleiche für denen offensichtlich längeren Arbeitsweg (so viele Zonen lässt auf 5 oder mehr Zonen schließen) mit dem eigenen Wagen sind dann arg seltsam! Du weißt sicher, was Vollkosten sind. Das kommst du bei mehreren Zonen immer günstiger.
    – Die Zeitvergleiche sind erst bestimmbar, wenn die genaue Destination bekannt wäre, sei es drum. Doch allgemein wird vergessen, dass im ÖPNV, gerade in Zügen bei längeren Strecken, die Zeit Nutzzeit ist. Ob zum LEsen, Essen, Kommunizieren, Schreiben, Arbeiten usw. – es gibt jede Menge kreatives und sinnvolles an Möglichkeiten. Im PKW versuchen es ab und zu auch Leute, bis das Handy mitsamt dem Probanden am Baum zerschellt.
    – Es gab vor wenigen Wochen mal eine interessante Zahlenbetrachtung, wie übertrieben die Autoindustrie das Märchen nährt, es hängen viele Jobs an ihr. Bei genauerer Untersuchung waren es erstaunlich wenige. Es ehrt dich deine Loyalität. Doch bei dieser Sichtweise verweigerst du diese den Eisenbahnern und dergleichen in deiner Region. Schlüssig ist es nicht!

    #246064

    Ich dränge keinem ÖPNV-Benutzer auf, mit dem Auto zu fahren.
    Ich plädiere nicht dafür, die Radwege abzuschaffen, um die Fahrspuren für Autos zu erhöhen.
    Ich fordere Autofahrer nicht auf, bei Rot zu fahren, wenn es der Verkehr ermöglicht.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 8 Jahren von farbspektrum.
    #246066

    @farbspektrum

    du weißt aber schon, dass jeder Verkehrsträger unterschiedliche positive und negative Wirkungen auf das Stadtgefüge hat. Demzufolge nicht alles unkontrolliert dem Selbstlauf mit Erfüllungsanspruch hingegeben werden kann.

    Aufgedrängt wird auch niemandem nichts. Es wird angeboten. Du kennst den Unterschied?

    #246067

    Aufgedrängt wird auch niemandem nichts. Es wird angeboten. Du kennst den Unterschied?

    Ja ein Angebot kann man auch ablehnen. Ich kann nicht erkennen, dass der Rückbau der B91 ein Angebot ist.

    #246069

    Du kannst nach wie vor das Angebot ablehnen und jeden Verkehrsträger frei wählen. Dass es zu gewissen Zeiten weniger attraktiv ist, ist heute auch so (wird gern ausgeblendet). Beim MIV ist es die Rushhour, beim ÖV die betriebsfreie Nachtzeit, beim Rad permanent die regelwidrige Zwangsbenutzung (blaues Schild), bei Fußgängern der immer zugeparkte Gehweg usw. usw.

    MAn könnte sagen: JAmmern auf kostspielig hohem Niveau, oder auch: Windschutzscheibenperspektive, weil du sämtliche anderen Verkehrsträger komplett ausblendest. Deine „Vorwürfe“ musst du demnach an dich selbst auch richten.

    #246071

    Dass es zu gewissen Zeiten weniger attraktiv ist,

    Richtig: Dass es unattraktiver zugunsten einer Minderheit gemacht wird.

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