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wolli.
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13. November 2012 um 13:50 Uhr #19239
Jetzt wir es Zeit, sich einen Strommesser zuzulegen und auch mal den Verbrauch des Computers zu messen, gerade bei Leuten, die den PC den ganzen Tag und die halbe Nacht anhaben, kommt da einiges zusammen.
Hat jemand einen Tipp für einen preiswerten Strommesser?13. November 2012 um 14:30 Uhr #19247Zur angekündigten Preiserhöhung der EVH GmbH erklärt Dietmar Weihrich, umweltpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt und Vorsitzender des Umweltausschusses:
Die Bundesregierung ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die EVH GmbH die Preise zum nächsten Jahr erhöht. Immer mehr müssen private Haushalte für Unternehmen mit bezahlen, die sich von den Netzentgelten und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien haben befreien lassen.
Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Verbraucher für McDonald’s, den Versicherungskonzern Allianz oder den Discounter ALDI die Kosten übernehmen. Und das sind keine Einzelfälle. Union und FDP in Berlin haben die Kriterien so abgesenkt, dass die Anzahl der befreiten Unternehmen von 800 auf knapp 3000 im nächsten Jahr steigen wird. Dies summiert sich auf 8 Milliarden Euro und bläht die Stromkosten der privaten Haushalte auf. Tendenz: auch in den nächsten Jahren sind starke Sprünge zu erwarten. Fast 2000 weitere Firmen haben bereits bei den Netzentgelten Anträge auf Befreiung gestellt.
Die Preiserhöhungen haben also nur wenig mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien zu tun. Folgende Zahlen machen das deutlich: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien lässt die EEG-Umlage um 0,6 Cent ansteigen. Der restliche eine Cent der Erhöhung ist der Ausweitung der Befreiungen für die Industrie und anderen falschen Anreizen geschuldet.
Die Befreiung der Unternehmen bei den Netzentgelten muss schleunigst wieder rückgängig gemacht werden. Die ersten Golfplätze und die Deutsche Börse in Frankfurt haben auch schon Befreiungsanträge gestellt. Das kann nicht sein! Bei der Förderung der Erneuerbaren Energien über die EEG-Umlage sollten nur noch die Firmen befreit werden, die wirklich im internationalen Wettbewerb stehen, damit keine Arbeitsplätze gefährdet werden.
Auch in einem anderen Punkt lässt die Bundesregierung die Verbraucher zahlen: Der Netzbetreiber tennet schafft es trotz Zusage nicht rechtzeitig, etliche Windparks in der Nordsee ans Stromnetz anzuschließen. Den entstandenen Milliardenschaden sollen die Verbraucher schultern. Geplant ist, dass größere Unternehmen hier wieder von der Zahlung befreit werden.Auswahl von Unternehmen, die aktuell von den Netzentgelten weitgehend/gänzlich befreit sind:
Friedrichstadtpalast, AXA, Allianz, ALDI, 1&1, Urenco, BayerSchering Pharma, diverse Wiesenhof Mastställe, Netto Marken-Discounter, diverse Erdöl-Raffinerien, Accor Hotels, Autohaus Ford Kögler…. In der Beantragung: diverse Golfplätze, Deutsche Börse Frankfurt, IKEA, H&M, Sparda Bank Nürnberg, Diözese Würzburg , J. Oppmann AG – Sektkellerei. Insgesamt haben für die Jahre 2011 und 2012 rund 3500 Firmen Anträge auf Befreiung gestellt.Auswahl von Unternehmen, die aktuell von der EEG-Umlage weitgehend befreit sind und die nur bedingt im internationalen Wettbewerb stehen:
McDonald’s (EnergyFoodTown Duisburg Rheinhausen), Bitburger, 30 Bergbaubetriebe im Bereich Braun- und Steinkohle, 8 x Exxon Mobil mit Erdölförderung, 4 Erdöl-Raffinerien, 9 Großschlachtereien (u.a. Wiesenhof), 20 Molkereien, 14 Futtermittelhersteller, rund 50 Zementfirmen, diverse Flughäfen – bspw. Stuttgart und Berlin. Für nächstes Jahr gibt es mehr als 2000 Anträge.Bestandteile der Strompreiserhöhung:
0,2 Cent/ kwh (§19 Umlage): zahlt jeder private Haushalt für die Befreiung von Firmen bei den Netzentgelten mit (insgesamt sind es 0,33 Cent)
0,25 Cent/ kwh (Offshore-Haftung): weil der Netzbetreiber tennet Windparks in der Nordsee nicht rechtzeitig ans Stromnetz anschließt, sind Haftungszahlungen in Milliardenhöhe fällig
1,7 Cent/ kwh (EEG-Umlage): die Umlage steigt von 3,6 auf 5,3 Cent/kwh.
~ 0,5 Cent/ kwh (Netzentgelte): rund 300 Netzbetreiber erhöhen die Preise um durchschnittlich 0,5 Cent/ kwh13. November 2012 um 15:30 Uhr #19251Habe verstanden, die GRÜNEN sind nicht schuld.
13. November 2012 um 16:03 Uhr #19252Doch die Ökosteuer und die EEG-Umlage sind schuld, haben uns alles die Grünen (mit) eingebrockt. Hinzu kommt die Mwst.
13. November 2012 um 16:18 Uhr #19254Wer regiert denn gerade?
13. November 2012 um 16:31 Uhr #19256
AnonymMein Sparpotential ist ausgeschöpft. Um die Kosten im Rahmen zu halten, müsste ich zum Teil im Dunkeln sitzen. So macht „sparen“ Spaß. Viel besser ist aber, daß die wertvolle Industrie von den Abgaben praktisch freigestellt ist. Die hochgeschätze Industrie ist ja so unglaublich profitabel, wird aber Jahr für Jahr mit Steuermilliarden in jeder Hinsicht subventioniert. Das ist „freie Marktwirtschaft“. 🙄
13. November 2012 um 16:55 Uhr #19262Wo kann ich einen Antrag auf Befreiung stellen?
13. November 2012 um 17:00 Uhr #19264Claudi wird dafür sorgen, dass Schwarzgelb nächstes Jahr abgelöst wird, dann wird Heulen und Zähneklappern bei der freigestellten Industrie sein und wir müssen abends nicht mehr bei Kerzenschein sitzen.
13. November 2012 um 17:01 Uhr #19265
AnonymEinfach auf „abmelden“ klicken.
13. November 2012 um 18:42 Uhr #19281Hat der Hr. Weihrich auch mal einen Taschenrechner genommen und errechnet wie groß der Teil von „die Unternehmen sind Schuld“ selbst wenn das zu 100% stimmt (was sicher nicht stimmt) ausmacht ? Wie wäre es denn mal mit einer Antwort auf die Frage warum Tennet überhaupt zum Zuge gekommen ist?(da wollten irgend welche doch unbedingt die Großen zerschlagen weil dann alles besser wird)
Erst solllte es gar nicht tuerer dann werden, dann ist das nur ein vorrübergehender Effekt und heute spricht schon keiner dieser Herrschaften mehr davon womit klar ist wie es die nächsten Jahre weiter geht. Als Krönung kommen dann noch Forderungen nach sozialer Abfederung dieser Kosten.
13. November 2012 um 22:22 Uhr #19306Ich bin schon lange nicht mehr bei der EVH. Wenns zu teuer wird, das wechseln ist inzwischen sehr einfach. Habs bereits mehrfach durch, ich bin kein treuer Stromkunde 🙂
Von verivox, toptarif, check 24 und dem Payback Vergleichportalen würde ich eher abraten, ich schau da immer unter: http://www.energieverbraucherportal.de 🙂
14. November 2012 um 01:27 Uhr #19319Warum diskutiert hier (und woanders) eigentlich keiner über die Wärmekosten? Steigen doch auch und machen bei der Miete einen wesentlich höheren Betrag aus…
14. November 2012 um 08:38 Uhr #19354Weil es hier in dem Artikel um Strom geht ? Und weil es Menschen gibt welche sich daran erinnern können was eigentlich mal „versprochen“ wurde ?
14. November 2012 um 08:44 Uhr #19355@Oliver
Dann erklär uns doch bitte mal, warum der Gaspreis steigt, Du bist doch im Aufsichtsrat der EVH.14. November 2012 um 09:13 Uhr #19357Ich wechsle auch schnellstmöglich den Anbieter. Die Preise der EVH sind seit Jahren der Konkurenz unterlegen. Mich als Geringstromverbraucher hatte das jedoch nicht groß gekümmert, mittlerweile wäre der Spareffekt jedoch mit 4 Restaurantbesuchen zu vergleichen…das will ich mir dann doch nicht entgehen lassen ^^
14. November 2012 um 09:57 Uhr #19363Wenn es um Energiekostensteigerungen geht, dann stürzt sich zur Zeit alle Welt nur auf die Stromkosten, obwohl sie die Haushalte weit weniger belasten als andere Energiekosten. Ein Schelm, wer dabei ein politisch motiviertes Treten gegen den Atomausstieg und gegen Maßnahmen zur Vermeidung des Klimawandels sieht?
14. November 2012 um 10:05 Uhr #19365Oh jetzt kommen die großen Verschwörungstheorien. Wann und wo haben wir denn den Klimawandel vermieden ? Ich erinnere mich da an einen dänischen Professor welcher der gesamten Solarförderung in Deutschland bescheinigte das sie den Klimawandel um: Trommelwirbel 1h verzögert.
14. November 2012 um 12:46 Uhr #19393Haben wir nicht, eins der großen immer noch ungelösten Probleme der Menschheit. Aber wir haben in Deutschland Maßnahmen ergriffen, die die Emissionen von Treibhausgasen senken. Das EEG war und ist dabei ein richtiges, wichtiges und erfolgreiches Instrument.
Und zurück zum Thema: Wo ist denn die Debatte um die hohen Wärmekosten?14. November 2012 um 13:44 Uhr #19399@Oliver,Du müßtest doch wissen, dass es hier nicht um Wärmekosten und Fernwärmepreiserhöhungen geht, sondern um Strompreiserhöhungen und die EEG-Umlage auf alle stromabnehmenden Haushalte umgelegt werden muß.
Eine gleichzeitige Erhöhung des Standard-Fernwärmepreises würde z.B. die ca.74 000 mit Fernwärme versorgten Haushalte der Stadt Halle doppelt belasten.
Du weißt aber auch, dass eine Beurteilung, ob die Fernwärmekosten zu hoch sind, genau wie bei den Stromkosten vom Verbrauch abhängig sind und dieser von den Verbrauchern selbst und durch Senkung der Fernwärmeverluste z.B. durch Fassadendämmung, Umstellung von Einrohr-auf Zweirohrheizsysteme sowie durch einen hydraulischen Abgleich der Heizungsstränge beeinflußt werden kann.
Du weißt aber auch, dass die meisten Fernwärmelieferverträge über die Vermieter der mit Fernwärme versorgten Wohnungen laufen und sich die Fernwärme-Standardpreise nach den AVB-Fernwärme richten und dort gemäß § 24 ein langfristiges Gleitpreissystem vereinbart wird.14. November 2012 um 16:49 Uhr #19419Beim besten Willen auch wenn ich den Atomausstieg rational verstehen kann. Auf keinen Fall ist diese Maßnahme sinnoll um weniger Treibhausgase zu erzeugen.
14. November 2012 um 17:56 Uhr #19423@Kenno: Schau Dir mal Betriebskostenabrechnungen verschiedener Wohnungen an. Auch ohne Fernwärme sind die Kosten für das Beheizen deutlich höher als die Stromkosten. Inklusive massiver Steigerungen in der letzten Zeit. Diskussionen und Empörungen dazu: Fehlanzeige. Das wirft Fragen auf.
@Nachrichtenticker: Habe ich auch nicht gesagt. Das EEG hat nicht alleine den Atomausstieg im Blick sondern den generellen Umstieg in der Energieerzeugung auf regenerative Quellen – natürlich auch mit Blick auf CO2-Emissionen.
14. November 2012 um 18:07 Uhr #19424
Anonym„Inklusive massiver Steigerungen in der letzten Zeit. Diskussionen und Empörungen dazu: Fehlanzeige. Das wirft Fragen auf.“
Um dich endlich zu beruhigen: Im bin empört über die hohen Heizpreise.
Das hat aber jetzt nichts mit dem Strom zu tun.14. November 2012 um 18:12 Uhr #19425Nein, habe ich auch nicht gesagt – ich lasse ja auch jeden sich Sorgen über den Strompreis machen. Aber sauber wäre es schon, wenn alle (und v.a. größere) Kostentreiber in den Blick genommmen werden und nicht von expliziter Seite gegen das EEG vorgegangen wird.
14. November 2012 um 18:20 Uhr #19426
AnonymVielleicht gibts ja demnächst negative Nachrichten (für asconas positive) über höhe Heizkostenpreise. Dort wird dann sicherlich die nötige Empörung zum Vorschein kommen. Ganz bestimmt.
Warum hat sich in diesem Threat eigentlich noch niemand über hohe Benzinpreise beschwert?
14. November 2012 um 18:48 Uhr #19432Mach ich doch schon seit Jahren… und tankte deshalb bis 2009 nur in der Schweiz, ab 2010 dann (fast) nur noch in Polen…
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